Zenta Mauriņa
Zenta Mauriņa [[1], * 15. Dezember 1897 in Lejasciems bei Gulbene, Gouvernement Livland, Russisches Reich; † 25. April 1978 in Basel) war eine lettische Schriftstellerin, Essayistin und Übersetzerin. Ihre ersten Übersetzungen aus dem Lettischen ins Deutsche erschienen in der eingedeutschten Schreibweise ihres Namens Senta Mauring, ihre zahlreichen lettischsprachigen Buchrezensionen und Artikel zur Literatur in diversen Periodika hingegen zunächst unter dem Namen Zenta Mauriņ (ohne die geschlechtsspezifische Endung des Nachnamens -a bzw. -š) und ab 1927 zunehmend in der Schreibweise Mauriņu Zenta; um 1930 setzt sich schließlich die Form „Zenta Mauriņa“ durch, wobei gelegentlich die maskuline Form des Familiennamens Zenta Mauriņš auftaucht.[2] Im Exil publizierte sie ihre nichtlettischsprachigen Veröffentlichungen konsequent unter dem Namen Zenta Maurina (ohne das diakritische Zeichen ņ für den stimmhaften palatalen Nasal).
] (Taufname: Senta Emma MauringLeben

Ihr Vater Roberts Mauriņš (Robert Samuel Mauring, 1861–1939) war ein lettischer Arzt, ihre Mutter Melanie Charlotte Julie Mauriņa (geb. Knappe, 1860–1946) eine deutschstämmige Pianistin aus Sankt Petersburg. Die Geschwister[3] Irene Charly Lonny (1893–1903), Werner Joseph Caesar (1899–1903), „Helga, Eva, Senta und Leni Mauring“[4] (Helga Magdelena, 1895–1979; Ieva Marta, 1896–?; Melanie Helene, 1901–?) und Renate (1907–1930)[5] wuchsen dreisprachig (deutsch, lettisch und russisch) auf; die Mutter sprach im Familienkreis konsequent deutsch.[6]
1898 zog die Familie nach Grobiņa östlich von Liepāja (dt. Libau), wohin der Vater als Kreisarzt berufen worden war; ab 1919 bis zu seiner Pensionierung 1932 hatte er das Amt des Kreisarzts von Liepāja inne.[7] Im Alter von fünf Jahren erkrankte Zenta an Kinderlähmung und war fortan zur selbstständigen Fortbewegung auf die Benutzung eines Rollstuhls angewiesen. Von 1913 bis 1915 besuchte sie das russische Gymnasium in Liepāja und legte das ihr Abitur mit Auszeichnung ab; nach dem Ersten Weltkrieg leitete sie kurzzeitig ein von ihr in den Räumlichkeiten des elterlichen Wohnhauses bzw. Doktorats gegründetes Progymnasium.[8] 1921 nahm sie ein Studium der Philosophie, ab 1923 der baltischen Philologie an der neugegründeten Philosophisch-philologischen Fakultät der Lettländischen Universität auf und absolvierte ihr Studium im Januar 1929 mit einer Kandidatenarbeit über Jānis Poruks und die Romantik, die im selben Jahr als Buch erschien. Im Sommer 1929 immatrikulierte sie sich, begleitet und unterstützt von ihrer Schwester Renate und dem befreundeten Philosophen Teodors Celms, an der Universität Heidelberg mit der Absicht, hier ihre Doktorarbeit zum Thema „Jānis Poruks und die deutsche Romantik“ zu verfassen; eine plötzliche Erkrankung (und deren Fehldiagnose) sowie finanzielle Schwierigkeiten zwangen sie jedoch zur Rückkehr nach Lettland, wo sie eine rege Tätigkeit als Literaturkritikerin, Leiterin eines Literaturzirkels und Dozentin an Volksuniversitäten bzw. -hochschulen in Riga und Vidzeme (Mūrmuižas Tautas Ūniversitāte) entfaltete. Im Januar 1933 bewarb Mauriņa sich an der Lettländischen Universität um die Zulassung zur Promotion und promovierte 1938 zur Doktorin der Philologie (als erste Frau in Lettland).[9] Ebenfalls 1938 erschienen ihre beiden Essaybände Grāmata par cilvēkiem un lietām (Buch über Menschen und Dinge), in dem sie Reisen nach Wien (1934), Florenz und Rom (1936) sowie Paris (1936/37) verarbeitete, und Saules meklētāji. Apceres par latviešu rakstniekiem (Sonnensucher. Aufsätze über lettische Schriftsteller); in den Jahren zuvor waren vier Monographien über Rainis, Dostojewski, Anna Brigadere und Dante sowie zwei weitere Essaybände erschienen. All diese Aktivitäten wären kaum möglich gewesen ohne die tatkräftige und kontinuierliche Unterstützung durch treue Freunde, unter ihnen vor allem Konstantin Raudive, den sie im März 1935 kennen (und lieben) gelernt hat. Gemeinsam mit ihm arbeitete sie auch im Redaktionskollegium der zwischen 1935 und 1937 im Verlag von K. Rasiņš erschienenen Latviešu literatūras vēsture (Lettische Literaturgeschichte).
Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Lettland am 17. Juni 1940 verstummte Zenta Maurina nahezu gänzlich, obwohl ihr die sowjetischen Machthaber Angebote zur Kollaboration unterbreiteten[10]; im Jahr der ersten Sowjetokkupation veröffentlichte sie lediglich Übersetzungen. Nach der „Befreiung“ Sowjetlettlands durch das NS-Regime (das entgegen den Hoffnungen der Letten keineswegs die Republik Lettland wiederherstellte, sondern u. a. auf deren Territorium das sogenannte „Ostland“ etablierte) nahm Mauriņa ihre Vortragstätigkeit wieder auf und war mehr als zwei Jahre lang gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Konstantin Raudive verantwortliche Redakteurin des Literatur- und Kunstteils der in Daugavpils erscheinenden Tageszeitung Daugavas Vēstnesis.
Angesichts der absehbaren Reokkupation Lettlands durch die Sowjets floh sie im Juli 1944 gemeinsam mit Konstantin nach Niederschlesien, im Februar 1945 weiter nach Sayda und nach Kriegsende schließlich nach Detmold, wo sie bereits im November ihren ersten Vortrag in Deutschland hielt. Nach der offiziellen Eheschließung mit Konstantin Raudive[11] emigrierte sie 1946 ins schwedische Uppsala, wo sie von 1949 bis 1963 als Gastdozentin an der Universität Vorlesungen über russische Literatur hielt. 1952 unternahm sie ihre erste Vortragsreise durch Deutschland, 1955 folgte die erste Vortragstournee durch die Schweiz. Im Mai 1965 verlegten die Raudives vor allem aufgrund des „südlichen“ Klimas ihren Wohnsitz nach Bad Krozingen südwestlich von Freiburg im Breisgau, wo sich auch beider Grab befindet.[12] Nachdem sie im April 1978 eine Vortragsreise durch Italien aufgrund gesundheitlicher Komplikationen abbrechen musste, starb Zenta Mauriņa noch während des Rücktransports nach Bad Krozingen in einem Basler Krankenhaus.
Werk
Bis zu ihrer Flucht aus Lettland im Jahr 1944 veröffentlichte Mauriņa 19 Bücher in lettischer Sprache, darunter Monographien und Abhandlungen über Dostojewski und Dante sowie über die lettischen Schriftsteller Jānis Akuraters, Auseklis, Fricis Bārda, Krišjānis Barons, Anna Brigadere, Jānis Jaunsudrabiņš, Jānis Poruks, Kārlis Skalbe und Rainis. Ihr Roman Dzīves vilcienā (Im Zug des Lebens) erschien 1941. Im Exil veröffentlichte sie 20 Bücher in lettischer und 27 Originalpublikationen in deutscher Sprache, wobei nur in wenigen Fällen deutlich gemacht wird, wann es sich um Übersetzungen der Autorin von der einen in die andere Sprache handelt.[13] Einige ihrer Werke wurden ins Italienische, Niederländische, Schwedische, Dänische, Englische und Finnische übersetzt.[14]
Zenta Mauriņas Werk ist gekennzeichnet durch ihre Dreisprachigkeit und die Schilderung des Schicksals Lettlands zwischen Freiheit und Unterdrückung im 20. Jahrhundert.
Nachwirkung

Das Stadtmuseum von Bad Krozingen würdigt Zenta Mauriņa seit Mai 2013[15][16] mit einer Dauerausstellung; ein Raum ist ihrem Wohn- und Arbeitszimmer nachempfunden, persönliche Exponate, Bücher und eine Hörstation vermitteln einen Eindruck von ihrem Leben und Werk.[17] Im Nordwesten von Bad Krozingen gibt es einen Zenta-Maurina-Weg.[18]
In Grobiņa wurde eine der Hauptstraßen des Ortes nach der berühmten Tochter der Stadt benannt (Zentas Mauriņas iela) sowie 1997 im ehemaligen Doktorat, wo sie ihre Kindheit und Jugend verbracht hat, ein Gedenkzimmer eingerichtet.[19] Von 1999 bis 2007 existierte in Grobiņa ein „Niederkurländischer Verein ,Wagnis‘ der Freunde von Zenta Mauriņa“ (Lejaskurzemes Zentas Mauriņas draugu biedrība „Iedrikstēšanās“).[20]
Am 1. April 2005 enthüllte die lettische Staatspräsidentin Vaira Vīķe-Freiberga in Anwesenheit von König Carl Gustaf XVI. und Königin Silvia in der Sysslomansgatan 30B in Uppsala eine Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus von Zenta Mauriņa und Konstantin Raudive.[21][22]
2007 wurde in Riga die Stiftung Zentas Mauriņas garīgā mantojuma pētniecības fonds (Fonds zur Erforschung des geistigen Erbes von Zenta Mauriņa) ins Leben gerufen.[23]
Ein vom „Kreis der Freunde“ um Peter Coryllis gestifteter[24] Zenta-Maurina-Preis für Literatur wurde verliehen an Uwe Anhäuser (1977), Carl Heinz Kurz und Hermann Kuprian (beide 1979)[25] sowie ein Zenta-Maurina-Jubiläumspreis 1979 an Karl-Heinz Giesenbeck.[26]
Auszeichnungen
- 1960: Gustaf VI Adolf-Reisestipendium[27]
- 1965: Martin-Schongauer-Preis und Ehrenmedaille der Elsässischen Akademie (Académie d'Alsace à Colmar)[28][29]
- 1968: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse[30]
- 1969: PBLA Tautas balva (Volkspreis des Weltbundes der freien Letten)[31]
- 1971: Konrad-Adenauer-Preis der Deutschland-Stiftung
- 1973: Andreas-Gryphius-Preis (Ehrengabe)[32]
- 1977: Preis der Schweizer Stiftung für Freiheit und Menschenrechte[33]
- 1977: Goldmedaille Pro Humanitate des Bonner Ost-West-Kulturwerkes e.V.[34]
- 1977: Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Bad Krozingen[35]
Bibliographie
Deutschsprachige Titel
(Falls kein Ortsname angegeben ist, sind alle Titel im Maximilian Dietrich Verlag, Memmingen, erschienen)
- Mosaik des Herzens. Essays (aus dem Lettischen übertragen von der Autorin), 1947, 15. Auflage 1984
- Gestalten und Schicksale. Essays, 1949, 4. Aufl. 1976
- Die weite Fahrt. Eine Passion (Autobiographie, 1. Teil), 1951, 7. Aufl. 1985
- Dostojewskij. Menschengestalter und Gottsucher (Monographie), 1952, 5. Aufl. 1997
- Denn das Wagnis ist schön. Geschichte eines Lebens (Autobiographie, 2. Teil), 1953, 10. Aufl. 1990
- Um des Menschen willen. Themen und Variationen (Essays), 1955, 4. Aufl. 1976
- Begegnung mit Elly Ney. Eine Danksagung, 1956, 4. Aufl. 1964
- Im Zuge des Lebens (Roman), 1956, 2. Aufl. 1971
- Die eisernen Riegel zerbrechen (Autobiographie, 3. Teil), 1957, 4. Aufl. 1979
- Auf der Schwelle zweier Welten (Essays), 1959, 3. Aufl. 2003
- Über Liebe und Tod (Essays), 1960, 4. Aufl. 1987
- Sieben Gäste. Die Geschichte einer Woche, 1961, 2. Aufl. 1964
- Nord- und südliches Gelände. Schwedische Tagebücher 1946–1951, 1962
- Die Langeweile und der gehetzte Mensch (Essays), 1962, 2. Aufl. 1965
- Welteinheit und die Aufgabe des Einzelnen (Essays), 1963
- Im Anfang war die Freude. Variationen über das Thema Weihnachten (Erzählungen), 1964, 5. Aufl. 1996
- Die Aufgabe des Dichters in unserer Zeit. Essays mit literarischen Porträts von Dag Hammarskjöld, Giorgos Seferis, Alexander Solschenizyn, München 1965
- Jahre der Befreiung. Schwedische Tagebücher 1951–1958, 1965
- Verfremdung und Freundschaft (Essays), 1966, 2. Aufl. 1988
- Birkenborke • Benjamin. Zwei Berichte, 1967
- Porträts russischer Schriftsteller. Essays, 1968
- Wege zur Genesung. Erfahrungen und Beobachtungen, Freiburg i. Br. 1968
- Abenteuer des Menschseins. Schicksale und Bekenntnisse 1959-1964, 1970, 2. Aufl. 1972
- Der Mensch – das ewige Thema des Dichters (Essays), 1972
- Tod im Frühling. Erzählungen, 1972
- Ein Tag kann eine Perle sein. Erinnerungsblätter, 1973
- Kleines Orchester der Hoffnung. Essays zur östlichen und westlichen Literatur, 1974
- Der Weg vom Ich zum Du. Erkenntnisse und Betrachtungen, Freiburg i. Br. 1974
- Warum Kontaktlosigkeit? (Essays), Freiburg i. Br. 1975
- Mein Lied von der Erde. Wegstrecken 1965-1971 (Autobiographie), 1976, 2. Aufl. 1978
- Die Marmortreppe. Einsichten und Erzählungen, 1977
- Durch Leid zur Freude (Essays), 1979
- Meine Wurzeln sind im Himmel. Letzte Wegstrecken, 1979 (postum), 2. Aufl. 2000
- Briefe aus dem Exil 1945-1951, hrsg. von Maximilian Dietrich, 1980 (postum)
- Welteinheit und die Aufgabe des Einzelnen (Essays), 2001 (postum)
Auswahlbände
- Lebensmeisterung. Aphorismen und Einsichten, Freiburg i. Br. 1966
- Um der Freude willen (Aphorismen), Freiburg i. Br. 1971
- Geliebtes Leben – Gelebtes Leben. Gedanken über den Sinn des Lebens. Aus ihrem Werk, 1981 (postum), 3. Aufl. 2003
Übersetzungen von Werken anderer Autoren aus dem Lettischen (Auswahl)
- J. Akuraters (Jānis Akuraters): Meine Geliebte (Erzählung), erschienen in der Libauschen Zeitung vom 29. und 30. Juli 1919
- J. Akurater (Jānis Akuraters): Novellen (Als ich noch jung war; Hopfen; Kalejs Sohn), Lettische Literatur Band IV, 1922
- Harald Eldgast (Haralds Eldgasts): Der sterbende Schwan; Jahnis Eserinsch (Jānis Ezeriņš): Das neue Gesetz. Erzählungen. In: Ausgewählte Stücke aus der lettischen Literatur, 1. Sammlung, 1924
- Die Letten. Aufsätze über Geschichte, Sprache und Kultur der alten Letten von Lekt. Fr. Adamovičs, Prof. L. Adamovičs, Prof. Fr. Balodis, Prof. E. Biese, Prof. J. Endzelīns, Prof. J. Plāķis, Prof. A. Spekke, Prof. K. Straubergs, Prof. P. Schmidt, Prof. A. Tentelis, Prof. R. Wipper (ohne Nennung der Übersetzerin), 1930[36]
- Konstantin Raudive: Die Memoiren des Sylvester Perkons. Roman in zehn Büchern (Silvestra Pērkona memuāri), 3 Bde. (Band 1: Der Suchende, Band 2: Licht, Band 3: Der ewige Pilger), 1947–1949
- Konstantin Raudive: Asche und Glut (Pleni un kvēle), 1961
- Konstantin Raudive: Helligkeit und Zwielicht. Die Aufzeichnungen des Bildhauers Sylvester Perkons (2., von Maximilian Dietrich bearbeitete Auflage von Die Memoiren des Sylvester Perkons), 1966
Herausgeberschaft
- Konstantin Raudive zum Gedächtnis, 1975
- Jeden Abend glänzen goldne Sterne. Meine Lieblingsgedichte, Freiburg i. Br. 1977
Beiträge in Anthologien etc. (Auswahl)
- Einträge zur lettischen Literatur und zu lettischen Schriftstellern im Lexikon der Weltliteratur im 20. Jahrhundert, Herder 1960/61
- Übersetzung als Umdichtung. Karl-Werner Maurer gewidmet. In: Deutung und Bedeutung. Studies in German and comparative literature presented to Karl-Werner Maurer, 1973
- Konstantin Raudives Persönlichkeit und Werk, Essay; in: Zeitschrift Para-Phänomene, Freiburg i. Br., 1978
Lettischsprachige Titel
(Bis einschließlich 1944 sind alle Titel in Riga erschienen)
- Daži pamata motīvi Raiņa mākslā. Konturējums (Einige Grundmotive in Rainis’ Kunst. Ein Umriß), 1928
- Jānis Poruks un romantisms (Jānis Poruks und die Romantik), 1929 (Kandidatenarbeit)
- Dostojevskis. Viņa personība, mūžs un pasaules uzskats (Dostojewski. Seine Persönlichkeit, Leben und Weltanschauung = Dostojewskij. Menschengestalter und Gottsucher'), 1933, 1936
- Pārdomas un ieceres (Überlegungen und Vorhaben), 1934, 1936
- Baltais ceļš. Studija par Annu Brigaderi (Der weiße Weg. Eine Studie über Anna Brigadere), 1935, 1937, 1951, 1996
- Dzīves apliecinātāji. Ieskati un atziņas (Die Bezeuger des Lebens. Einsichten und Erkenntnisse), 1935, 1936, 1939, 1951
- Jānis Akuraters (Sonderdruck des Artikels aus Band 22 der Lettischen Literaturgeschichte „Latviešu literatūras vēsture“), 1936
- Jānis Jaunsudrabiņš (Sonderdruck des Artikels aus Band 22 der Lettischen Literaturgeschichte „Latviešu literatūras vēsture“), 1936
- Fricis Bārda (Sonderdruck des Artikels aus Band 22 der Lettischen Literaturgeschichte „Latviešu literatūras vēsture“), 1936
- Dante tagadnes cilvēka skatījumā (Dante aus Sicht des heutigen Menschen), 1937, 1938, 1952, 1993
- Friča Bārdas pasaules uzskats (Fricis Bārdas Weltanschauung), 1938 (Dissertation zur Dr. phil.)
- Saules meklētāji. Apceres par latviešu rakstniekiem (Sonnensucher. Aufsätze über lettische Schriftsteller), 1938
- Grāmata par cilvēkiem un lietām (Buch über Menschen und Dinge), 1938
- Ziemeļu tēmas un variācijas. Eseju krājums (Nordische Themen und Variationen. Essaysammlung), 1939, 1942, 1956
- Neaizsūtīta vēstule (Ein unabgeschickter Brief), 1940, 1952
- Dzīves vilcienā. Romāns 3 daļās (= Im Zuge des Lebens. Roman in drei Teilen), 1941, 1942, 1953, 1992
- Prometeja gaismā. Esejas 1939.-1942. (Im Licht des Prometheus. Essays 1939-1942), 1943
- Kultūras saknes (Wurzeln der Kultur), 1944
- Trīs brāļi. Romāns (Drei Brüder. Roman), 1946, 1982, 2011
- Sirds mozaīka. Esejas. Par ciešanām un prieku (Herzensmosaik = Mosaik des Herzens. Essays. Von Leiden und der Freude), 1947, 1949
- Tilti. Izmeklētas esejas (Brücken. Ausgewählte Essays), 1947
- Spīts. Esejas (Trotz. Essays), 1949
- Uguns gari. Esejas (Feuergeister. Essays), Toronto 1951
- Sāpju noslēpums. Eseja (Das Geheimnis des Schmerzes. Essay), 1952, 2003
- Frančeska. Romāns (Francesca. Roman), New York 1952, 1973, Riga 1993
- Pilsētas un cilvēki. Vērojumi un raksturojumi (Städte und Menschen. Beobachtungen und Charakterisierungen), 1953
- Latviešu esejas (Lettische Essays), 1953
- Traģiskais skaistums. Esejas (Die tragische Schönheit. Essays), 1954
- Cilvēces sargi. Esejas par pasaules literatūru (Die Hüter der Menschheit. Essays über die Weltliteratur), Toronto 1955
- Tālā gaita (Der weite Gang = Die weite Fahrt), 1955
- Ziemeļu esejas (Nordische Essays), Toronto 1956
- Septiņi viesi. Vienas nedēļas stāsts (= Sieben Gäste. Die Geschichte einer Woche), New York 1957, Riga 2006
- Iedrīkstēties ir skaisti (Zu wagen ist schön = Denn das Wagnis ist schön), 1958
- Dzelzs aizbīdņi lūst (Eisenriegel brechen = Die eisernen Riegel zerbrechen), 1960
- Divas kultūras saknes. Eseja (Zwei Wurzeln der Kultur. Essay), 1961
- Apnicība un steiga (Langeweile und Hast = Langeweile und der gehetzte Mensch), New York 1962
- Par mīlestību un nāvi. Esejas (Über Liebe und Tod. Essays), New York 1964
- Sākumā bija prieks. Ziemsvētku stāstiņi un tēlojumi (Im Anfang war die Freude. Kleine Weihnachtsgechichten und -bilder), New York 1965, 1994
- Trimdas tragika. Zviedrijas dienasgramatas (Tragik des Exils. Schwedische Tagebücher 1946–1951), New York 1965, 1966
- Pasaules vārtos (Im Tor der Welt. Schwedische Tagebücher 1951–1958), New York 1968
- Bērza tāss (= Birkenborke), 1971, Riga 1993
- Dzīves jēgu meklējot. Esejas un aforismi (Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Essays und Aphorismen), 1973
- Dzintargraudi. Mīlestības stāsti un pārdomas (Bernsteinstückchen. Liebesgeschichten und Gedanken), 1975
- Zemes dziesma (Erdenlied bzw. [Das] Lied der Erde = Mein Lied von der Erde), 1976, 1977, Riga 1994
- Manas saknes ir debesīs (= Meine Wurzeln sind im Himmel), 1980
Veröffentlichungen unter dem Pseudonym Amenta Zīra[37]
- Divi gabaliņi bērnu teātrim. I. Ziemas svētku zvaigzne. II. Pasaciņa par laimi (Zwei kleine Stücke für das Kindertheater. 1. Der Weihnachtsstern, 2. Das Märchen vom Glück), 1924
- Feja, velns un ragana (Fee, Teufel und Hexe), 1924
- Kur laime mīt? Bērnu pasaciņa sešās ainās (Wo wohnt das Glück? Kindermärchen in sechs Szenen), 1924
- Jaunais likums. Pasaku spēle ar dziesmām un dejām skolas teātrim (Das neue Gesetz. Märchenspiel mit Liedern und Tänzen für das Schultheater), Dramatisierung eines Märchens von Jānis Ezeriņš, 1928
- Lidotājs Pavasaris. Dziesmu spēle skolēnu teātrim (Frühling, der Flieger. Liederspiel für das Schülertheater), verfasst gemeinsam mit Jānis Zanders, 1935[38]
Übersetzungen von Werken anderer Autoren ins Lettische
- Albert Camus: Mēris (La Peste, dt. Die Pest). No franču valodas tulkojusi Zenta Mauriņa, Toronto 1952
- Thomas Carlyle: Par varoņiem, varoņu godināšanu un varonīgumu vēsturē (On Heroes and Hero Worship and The Heroic in History, dt. Helden, Heldenverehrung und Heldentum in der Geschichte, Vortragszyklenserie, 1846). No angļu valodas tulkojusi Zenta Mauriņa, 1936
- Thomas Hardy: Skaidra sieviete ([Tess of the d'Urbervilles.] A Pure Woman [Faithfully Presented], dt. Tess von den d’Urbervilles, Roman). No angļu valodas tulkojusi Zenta Mauriņa, 1939, New York 1956
- Sigrid Undset: Kristīne Lavrana meita (Kristin Lavransdatter, dt. Kristin Lavranstochter, Romantrilogie, 1920–22). Aus dem Deutschen übersetzt[39], 1930/31, 1936/37, New York 1951
- Sigrid Undset: Olavs Auduna dēls (Olav Audunssøn, dt. Olav Audunssohn, Roman in zwei Teilen, 1925/27). Aus dem Deutschen übersetzt[40], Teil 2 überwiegend von Lizete Skalbe[41] aus dem Norwegischen übersetzt, 1933, 1936, Riga 1993
Vorworte, Beiträge in Anthologien etc. (Auswahl)
- Vorwort zu dem Essayzyklus Dzives traģiskās jūtas cilvēkos un tautās (spanischer Originaltitel: Del sentimiento trágico de la vida en los hombres y en los pueblos, 1913; dt. Titel: Das tragische Lebensgefühl) von Miguel de Unamuno, 1938
- Vorwort zu dem Roman Baltijas jūras meita (finnischer Originaltitel: Itämeren tytär, 1929–1936; dt. Titel: Die Tochter der Ostsee) von Maila Talvio, 1943
Lettischsprachige Werkausgaben
- Kopoti raksti (Gesammelte Werke), Riga, Valters un Rapa 1939/40 (auf zehn Bände ausgelegt; kriegsbedingt sind nur zwei Bände erschienen)[42]
- Raksti piecpadsmit sējumos (Schriften in 15 Bänden), Riga, Daugava 1996–2003 (erschienen sind lediglich die Bände 1 bis 7)
Literatur
- Otto Schempp: Das Herz hat Flügel. Zenta Maurina – Leben und Werk. Maximilian Dietrich Verlag, Memmingen 1957.
- Erik Thomson: Zum 70. Geburtstag von Dr. Zenta Maurina. In: Mare Balticum. Kultur, Geschichte, Gegenwart, Jg. 2 (1966/1967), S. 59–62.
- Buch der Freundschaft. Zenta Maurina zum 70. Geburtstag. Maximilian Dietrich Verlag, Memmingen 1967. Im Anhang: Bibliographie der Werke u. Übersicht über die Vortragstätigkeit Zenta Maurinas.
- Füllhorn der Blüten. Ein Geburtstagsgruß für Zenta Maurina. Herausgegeben von Margot Fethke, Zeichnungen von Hanna Nagel. Altkönig Verlag, Oberursel 1972.
- Heronims Tichovskis (Hrsg.): Veltījums Dr. Zentai Maurin̦ai 80 gadu dzimšanas dienā (Widmung an Dr. Zenta Mauriņa zum 80. Geburtstag). Astras Apgāds / University of California 1977.
- Zenta Maurina zu Ehren. Texte zu ihrem 80. Geburtstag am 15. Dezember 1977. Dietrich, Memmingen 1978, ISBN 3-87164-090-5.
- Zenta Maurina in: Internationales Biographisches Archiv 21/1978 vom 15. Mai 1978, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Irene Mellis: Trīsdesmit divi gadi kopā ar Zentu Mauriņu (32 Jahre gemeinsam mit Zenta Mauriņa), Riga 1997
- Irene Mellis: Wege der Freundschaft. 32 Jahre mit Zenta Maurina, Memmingen 1999
- LU Literatūras, Folkloras un Mākslas institūts: Latviešu rakstniecība biogrāfijās. 2., überarbeitete und erweiterte Ausgabe, Zinātne, Riga 2003, ISBN 9984-698-48-3, S. 391–393.
- Carola L. Gottzmann, Petra Hörner: Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St. Petersburgs. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Bd. 2: H–M. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 2007. ISBN 978-3-11-019338-1, S. 891–894.
- Geert Franzenburg: Maurina, Zenta. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 31, Bautz, Nordhausen 2010, ISBN 978-3-88309-544-8, Sp. 862–866 .
Einzelnachweise
- ↑ Kirchenbuch von Aahof 1897, Eintrag Nr. 98
- ↑ Suchanfrage beim Periodika-Server (Sortierung: „Kartot pēc: datuma (augoši)“) der LNB; erster relevanter Eintrag 1923 (Latvju Grāmata)
- ↑ Genealogische Angaben zur Familie Mauring bei geni.com
- ↑ Hermann von Westermanns Brief vom 30.12.1913 an die Schwestern Mauring im Rakstniecības un mūzikas muzejs
- ↑ Foto des Grabsteins von Renate Mauriņa und Roberts Mauriņš bei rmm.lv (Abschnitt „Vislielākais zaudējums un mierinājums no Heidelbergas“), abgerufen am 10. Januar 2018
- ↑ Angaben bei rmm.lv (Abschnitt „Visvērtīgākais“), abgerufen am 10. Januar 2018
- ↑ Internetseite von Juris Egle, abgerufen am 10. Januar 2018
- ↑ begleitender Text einer Zenta Mauriņa-Ausstellung in der Bibliothek von Ikšķile
- ↑ Jānis Stradiņš: Zenta Mauriņa un Latvijas Universitāte. In: Zentai Mauriņai – 100. Eiropa, Latvija – kultūru dialogs, Riga, Nordik 1998, S. 35 ff.
- ↑ Ilgonis Bērsons: Kommentar zu Casa Pantrova (S. 124) im Rahmen der Essayauswahl „Kad es ilgojos dzimtenes“ in Karogs № 1/1987, S. 106–124
- ↑ Laut Pēteris Apinis (100 Latvijas personību / 100 Persönlichkeiten Lettlands, S. 108) fand die Vermählung bereits 1936 in Florenz statt; s. auch Anita Bormane: „100 Latvijas personības: Konstantīns Raudive“ in: Mājas Viesis vom 22.10.2005
- ↑ Was hat eine lettische Sonderbriefmarke mit Bad Krozingen zu tun? (badische-zeitung.de, 17. Dezember 2012, abgerufen am 13. Dezember 2017)
- ↑ Mārtiņš Lasmanis: „Kāda dzīve“. In: Jaunā Gaita № 193, Oktober 1993
- ↑ Curt Visel: „Zenta Mauriņas Werk in Deutschland“. In: Zentai Mauriņai – 100. Eiropa, Latvija – kultūru dialogs, Riga, Nordik 1998, S. 283 ff.
- ↑ Artikel Starke Frau in schwachem Körper in der Badischen Zeitung vom 11. Mai 2013. Abgerufen am 14. Dezember 2017.
- ↑ Ausstellung Zenta Mauriņa, Bericht Bericht im Bad Krozingen TV. Abgerufen am 14. Dezember 2017.
- ↑ Das Stadtmuseum im Litschgihaus. Abgerufen am 13. Dezember 2017.
- ↑ Stadtplan bei map.search.ch
- ↑ Internetauftritt des Tourismusbüros Grobiņa
- ↑ Informationen zum Verein bei firmas.lv
- ↑ Meldung des Dienstes des Staatspräsidenten in Latvijas Vēstnesis vom 5.4 2005
- ↑ Bericht über den Staatsbesuch im Königreich Schweden in Latvijas Vēstnesis vom 5.4 2005
- ↑ Informationen zur Stiftung bei firmas.lv
- ↑ telefonische Auskunft von Uwe Anhäuser vom 28.12.2017
- ↑ Das Ostpreußenblatt vom 21.07.1979, S. 16 (Kulturnotizen)
- ↑ „Festschrift 23. Bayerischer Nordgautag Waldsassen“ des Oberpfälzer Kulturbundes
- ↑ http://tidningenkulturen.se/index.php/litteratur-topp/essaeer-om-litteratur-boecker/19556-zenta-maurina
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- ↑ Geschichte der Académie des Sciences, Lettres et Arts d'Alsace (1952 bis 2007 „Académie d'Alsace à Colmar“)
- ↑ Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, verliehen am 2. Mai 1968; im Wikipedia:WikiProjekt_Bundesverdienstkreuz/1968 nicht gelistet, Quelle: telefonische Auskunft vom Bundespräsidialamt vom 18. Dezember 2017
- ↑ Internetseite der Pasaules brīvo latviešu apvienība
- ↑ Gottzmann, Hörner: Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums …, S. 891
- ↑ Internetseite der Stiftung für Freiheit und Menschenrechte
- ↑ Gottzmann, Hörner: Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums …, S. 891
- ↑ ALA (Amerikas Latviešu Apvienība) Žurnāls Nr. 23 vom 01.05.1978, S. 48
- ↑ Latviešu rakstniecība biogrāfijās, Riga 2003, S. 393.
- ↑ Internetseite der Integrierten Bibliothek Valmiera
- ↑ Inserat in der Tageszeitung Rīts vom 06.03.1935, S. 4 mit Klarname
- ↑ „Sigriju Unseti pieminot“. In: Karogs № 5/1972, S. 188
- ↑ „Sigriju Unseti pieminot“. In: Karogs № 5/1972, S. 188
- ↑ Bibliographie der Lettischen Bibliothek Schweiz
- ↑ Ausma Cimdiņa: Zentas Mauriņas „Tālo gaitu“ tautā izvadot, Anm. 6 (S. 314). In: Zenta Mauriņa: Tālā gaita, Rīga 1996
Weblinks
- Literatur von und über Zenta Mauriņa im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Zenta Mauriņa. In: Ostdeutsche Biografie (Kulturportal West-Ost)
- Ausklang (1937) bei www.literatur.lv
- Deutsches Literatur-Archiv Marbach
Personendaten | |
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NAME | Mauriņa, Zenta |
ALTERNATIVNAMEN | Mauriņa, Zenta Emma (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | lettische Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 15. Dezember 1897 |
GEBURTSORT | Lejasciems bei Gulbene, Gouvernement Livland, Russisches Reich |
STERBEDATUM | 25. April 1978 |
STERBEORT | Basel |