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Henryk Zegadlo

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Der Maler und Bildhauer Henryk Zegadlo, geboren 1934, ist in dem Dorf Krzyzka in Mittelpolen aufgewachsen. Dort lebten viele jüdische Bürger. Die jüdischen Nachbarn waren befreundet mit der Familie. So ergab es sich, dass Henryk mit den Geschichten des Alten Testaments groß wurde. Die Gestalten der biblischen Erzählungen begleiteten ihn während seiner Kindheit und haben ihn auch später nicht verlassen. Schon früh hatte er eine Vorstellung von ihnen, vom kleinen Moses im Binsenkörbchen, wie er so allein auf dem Nil herum trieb, von den Tieren, die Noah in seiner Arche in Sicherheit brachte, von David, der wunderschöne Melodien auf seiner Harfe spielte. Wie in vielen polnischen Bauernfamilien, so war es auch in der Familie Zegadlo Tradition, im Winter Holzspielzeug zu schnitzen. Henryk und sein jüngerer Bruder Eugeniusz halfen dem Vater dabei. Bei ihm, Adam Zegadlo, ging das Schnitzen über die Produktion von Holzsspielzeug hinaus. Durch seine tiefe Frömmigkeit beseelt schnitzte er Figuren und Szenen aus der Bibel, die als Inbegriff der Volksfrömmigkeit galten und ihn zu einem bekannten Vertreter der polnischen Volkskunst machten. Henryk Zegadlo empfindet es als Ironie des Schicksals, dass seine künstlerische Begabung ausgerechnet beim Militär entdeckt wurde, der Institution, der man schwerlich eine Affinität zum Musischen nachsagen konnte. Aber er durfte neben seinem Dienst bei der Marine eine Förderschule für bildende Kunst besuchen, die ihm den Zugang zur Kunstakademie in Warschau ebnete, wo er sechs Jahre Malerei studierte. Als er in sein Heimatdorf zurückgekehrt war, begann er mit dem Schnitzen von Holzskulpturen, und zeigte auch seinem Bruder das künstlerische Arbeiten. Bald gehörten die Zegadlos zu den bekanntesten polnischen Künstlern der Holzschnitzerei, wenn auch bei allen dreien ihre individuell unterschiedlichen Schaffensformen ihre Kunstwerke prägten. „Staatliche Kunstfreunde“ , wie Henryk sie nennt, wurden auf seine Arbeiten aufmerksam und arrangierten Ausstellungen im In- und Ausland. Viele Kunstwerke gingen schon damals an Museen in der ganzen Welt. Neben dem Schaffen von Holzskulpturen widmete der produktive und vielseitige Künstler sich der Öl- und Aquarellmalerei und adaptierte die in der Tatra sehr verbreitete spezielle Art der Hinterglasmalerei.

Aber dennoch war es für Henryk trotz des vom Staat geförderten Erfolgs unmöglich, das politische System, das auch für ihn Restriktionen bereit hielt, zu akzeptieren. Seit 1978 lebt er in Westeuropa und hat seit 2003 die deutsche Staatsbürgerschaft. Seine Heimat hat Henryk nicht vergessen. „Grundlage meiner Arbeiten ist die Volkskunst und die bäuerliche und religiöse Überlieferung meiner Heimat.“ Nachdem er seine Heimat verlassen hatte, nahmen der Kontakt mit anderen Kulturen und die Begegnung mit neuen Menschen und neuen Ideen Einfluss auf sein künstlerisches Schaffen. Die Symbiose des alten bäuerlichen und christlichen Ursprungs und neuer Anregungen schuf Henryks unverwechselbaren Stil. In seine Werke geht seine Persönlichkeit mit ein. Das „Bearbeiten“ von Holz ist kein Eingriff, sondern respektvolle Freilegung dessen, was das Material verbirgt. Für den Menschen, der Gewalt und Unterdrückung verabscheut, der ins Zentrum seines Lebens die Achtung vor dem Anderen stellt und dessen Begegnung mit anderen Menschen von Empathie geleitet wird, ist die Kunst Ausdruck seiner Weltanschauung. Die Liebe zu den Menschen und zur Schöpfung verkörpert sich in seinen geschnitzten und gemalten Figuren, in der subtilen Farbenpracht von Blumenaquarellen und Landschaften von hügeliger Harmonie. Die Menschen und Geschichten des Alten Testaments fanden früh ein inneres Bild in der Vorstellung des Kindes und zukünftigen Künstlers. Er begann später, seinem inneren Bild Form und Gestalt zu geben. So entstand im Lauf der Jahre ein Œuvre von mehr als 100 Kunstwerken zum Alten Testament. Skulpturen, Reliefs, Triptychons, und Malereien in verschiedenen Techniken geben Moses, Noah, David und den vielen anderen biblischen Protagonisten ein Gesicht. Der Künstler Henryk Zegadlo hat ihnen in seinem Schöpfungsprozess eine Seele eingehaucht.

Museumsankäufe - ( Auswahl )

Krakau - Warschau - Kielce Berlin - Museum Europäischer Kulturen Bonn - Städtische Sammlung Neuss - Stadtmuseum München - Staatliche Sammlung Preuss. Kulturbesitz Meersburg - Bibelmuseum

Auftragsarbeiten - ( Auswahl )

1977/78 Bühnenbild mit Großskulpturen im Neuen Theater Lodz ( Dialogus de Passione, Regie K.Deimek ).

Arbeiten für Kardinal Karol Woityla. ( Papst Johannes Paul II.)