Zum Inhalt springen

Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Mai 2006 um 16:51 Uhr durch K.krawitzer (Diskussion | Beiträge) (Opferzahlen: verdoppelung und zeitliche Reihenfolge nicht beachtet). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Odsun ist die zynische tschechische Bezeichnung für die Abschiebung der Deutschen aus der ČSR. Der Begriff Abschiebung in diesem Kontext soll völkerrechtliche Legitimität sugerieren. Im eigentlichen Sinne des Begriffes Abschiebung wird normalerweise der Transfer einer Personen mit fremder Staatsangehörigkeit aus einem land verstanden. Dies trifft nicht jedoch im eigentlichen Sinne auf die deutschsprachige Bevölkerungsteile im Gebiete Böhmens und Mährens nicht zu, da diese historisch seit Jahrhunderten multiethnisch von Deutschen und Tschechen besiedelt waren. Es handelte sich somit nicht um Ausländer sondern um einen gesamten ethnisch definierten Bevölkerungsteil (34 % der Gesamtbevölkerung) Darunter sind die Massendeportationen der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei, vor allem aus dem Sudetenland, die nach dem zweiten Weltkrieg in Jahren 1945 und 1946 erfolgten, zu verstehen. Im neueren Sprachgebrauch wird hierzu auch synoym der Begriff von der ethnischen Säuberung Böhmen und Mährens für diese Vorgänge verwendet.

Die offizielle tschechische kommunistische und auch postkommunistische Geschichtsschreibung sowie die gegenwärtigen tschechischen Staatsorgane zusammen mit der Mehrheit der Bevölkerung der Tschechischen Republik benutzen für diese Vorgänge bisher überwiegend die Benennung "Abschiebung" oder "Aussiedlung" (tschech. odsun, vysídlení), während die betroffene deutschsprachige Bevölkerung, über die "Vertreibung" (tschech. vyhnání) spricht. Ziel der tschechischen Darstellung ist es den wahren Chrakter dieser Vorgänge zu verschleiern. Den diesen Begriffe sugerrieren das es sich bei den Sudetendeutschen um Fremde (Kolonisten) handele die man in ihr Ursprungsland legal ausweise und die im Lande lebenden Tschchen die einzig legale Bevölkerung des Landes sei.

Die Auswirkung dieser sprachlichen Zwiespältigkeit ist, dass es zur Zeit weder im Tschechischen noch im Deutschen eine wertungsfreie Bezeichnung für diese Deportationen gibt: Wer über eine Abschiebung oder Aussiedlung spricht, der wird automatisch als Verteidiger, wer über eine Vertreibung spricht, als Kritiker der Deportationen angesehen. Zur Vollständigkeit musst hinzugefügt werden, dass im Englischen (auch im Potsdamer Abkommen der vier allierten Siegermächte) hier der Ausdruck transfer benutzt wird, der in diesem Kontext im Tschechischen jedoch kein entsprechendes Äquivalent hat – nur ungefähr nähert sich ihm der Ausdruck přesun.

Anfänge und Ablauf

Nicht nur gemäß der kommunistischen, sondern auch der bisherigen tschechischen vorherrschenden Auffassung wurde der sogenannte Transfer eine Konsequenz folgender Ursachen dargestellt:

  • des Nationalsozialismus;
  • des Münchener Abkommens, das den Ablösungsvorgang von Sudetenland, den die Sudetendeutsche Partei mit ihrem Vorsitzenden Konrad Henlein forderte, verbriefte;
  • folgender Aussiedlung und der Flucht der Bevölkerung aus Sudetenland (über 150 000 Menschen, davon 115 000 Tschechen der anderer etwa 70 – 100 Tausend deutschen Emigranten in der zweiten Welle nach der Beendigung der Besetzung); (wobei daraufhinzuweisen ist das es sich bei der Mehrzahl der ausgewiesen Tschechen um Staatsangestellte und deren Familien handelte die im Rahmen der Tschechisierungspoltik in den vorangegangenen 20 Jahren im Sudetenland angesiedelt worden waren).
  • nachdem der Besetzung der „Rest-Tschechei“ und Bildung des Protektorats Böhmen und Mähren;
  • dessen, dass sich ein Teil der Sudetendeutschen, denen die übergeordnete Reichbürgerschaft zugestanden wurde, während des Krieges meistens auf die Seite der Besatzungsmacht stellte;
  • als unmittelbare Reaktion auf den Vorgänge bei der Niederschlagung des tschechischen Aufstands in Prag und in anderen Orten Anfang Mai 1945.

Aus deutscher Sicht werden die Hauptgründe der etnischen Säuberung darin gesehen das es das Ziel der Regierung Benesch war einen etnischen homogenen tscheischen Nationalstaat zu schaffen. Dies rassistische Vorstellung die sowohl die tschischen Präsidenten Bensch als auch Masayrk lange vor dem Zweiten Weltkrieg äußerten werden als eigentliches Handlungsmotiv betrachtet. Der Zweite Welztkrieg war somit nur Anlaß aber nicht der eigentliche Grund dieser ethnischen Säuberungen, der Grund war die rassistische Vorstellung eines ethnischen reinen Staates.

Antideutsche Stimmungen zusammen mit der Meinung über die Unerlässlichkeit der massiven ethnischen Säuberung wachsen im Inlands- und Auslandswiderstand sowie der Mehrheit der tschechischen Gesellschaft schrittweise während der deutschen Okkupation der Tschechoslowakei. Sie kulminierten im Mai 1945, so dass weiteres deutsch-tschechisches Zusammenleben als erschien dargestellt wird. Die daraus auch mögliche geistige Konsequenz, die dem Selbstbestimmungsrecht der Völker entsprochen hätte nähmlich die endgültige Abtretung der deutschsprachigen Gebiete an Deutschland, beziehungsweise Österreich wurde nicht in Erwägung gezogen. Trotz dieser Tatsache wird von manchen Gegnern der Abschiebung die Urheberschaft des Gedankens, die Nachkriegsbeziehungen zwischen den Tschechen und Deutschen mit Massendeportationen zu lösen, ausschließlich dem Präsidenten Edvard Benes persönlich zugeschrieben, der für dieses Vorhaben allmählich die Förderung der Alliierten gewann.

Als Rechtfertigungsgrundlage für die Abschiebeaktionen wird zumeist Artikel XIII des Protokolls der Potsdamer Konferenzder alletern Siegermächte herangezogen, obwohl dies völkerrechlich nicht von Belang ist da die eigentlich dies betreffende Partei, nähmlich die deutsche Seite diesem nicht zustimmte, in dem es u.a. heißt:

"Die drei Regierungen haben die Frage unter allen Gesichtspunkten beraten und erkennen an, daß die Überführung der deutschen Bevölkerung oder Bestandteile derselben, die in Polen, Tschechoslowakei und Ungarn zurückgeblieben sind, nach Deutschland durchgeführt werden muß. Sie stimmen darin überein, daß jede derartige Überführung, die stattfinden wird, in ordnungsgemäßer und humaner Weise erfolgen soll."

In Wirklichkeit organisierte die Tschechoslowakei die Abschiebung als souveräner Staat, der zu Siegeralliierten gehörte, und die Alliierten erkannten hier im Grunde nur fait accompli der teilweise schon laufenden ethnischen Säuberung an.

Bei seiner Rede am 12. Mai 1945 in Brünn sagte Edvard Benes, dass „wir das deutsche Problem in der Republik definitiv ausräumen müssen“ (tschech. Original: německý problém v republice musíme definitivně vylikvidovat), und vier Tage darauf auf dem Altstadtring in Prag, dass „es nötig sein wird, vor allem unkompromisslos die Deutschen in den tschechischen Ländern und die Ungarn in der Slowakei zu eliminieren“ (tschech. Original: bude třeba vylikvidovat zejména nekompromisně Němce v českých zemích a Maďary na Slovensku).

Auch wenn die ethnische Säuberung faktisch mit der Evakuierung vieler Sudetendeutscher vor der sich nähernden Front anfing und die "Vertreibungen" begannen schon während des sogenannten Maiaufstands des tschechischen Volkes (von 5. Mai 1945), so wurden diese Reden des Präsidenten nach einigen Meinungen zu dem konkreten und unmittelbaren Impuls zur sogenannten „wilden Aussiedlung“ (tschech. divoký odsun), bei der es öfters zu brutalen Angriffen gegen die Vertriebenen kam, die Merkmale eines Genozid trugen. Insbesondere Massenvergewaltigungen waren ein bedeutsames Element zu Vertreibung der zumeist weiblichen deutschen Zivilbevölkerung.

Auf der anderen Seite hat Beneš am 14. Oktober 1945 in seiner Rede in Mělník erklärt:

„In der letzten Zeit werden wir jedoch in internationaler Presse kritisiert, dass sich der Transfer der Deutschen in einer unwürdigen, unzulässiger Weise durchführt. Wir tun angeblich das selbe, was die Deutschen uns taten; wir pikieren angeblich unsere eigene Nationaltradition und unseren bisher unberührten Moralklang. Wir machen angeblich einfach die Nazisten in ihren grausamen unzivilisierten Methoden nach.
Mögen diese Vorwürfe in Einzelheiten wahr sein, oder nicht, ich erkläre ganz kathegorisch: unsere Deutschen müssen ins Reich weggehen und sie werden in jedem Fall weggehen. Sie werden auf dem Grund ihrer eigenen grossen Moralschuld, ihrer Vorkriegswirkung bei uns und ihrer ganzen Kriegspolitik gegen unseren Staat und unser Volk weggehen. Die, die als unserer Republik treu gebliebene Antifaschisten anerkannt werden, können bei uns bleiben. Aber unser ganzen Vorgang in der sache ihrer Abschiebung ins Reich muss human, taktvoll, richtig, moralbegründet sein. ... Alle untergeordnete Organe, die sich dagegen versündigen, werden sehr entschieden zur Ordnung gerufen werden. Die Regierung wird in keinem Fall erlauben, dass der gute Klang der Republik durch unverantwortliche Elemente gestört wird.“

Die politische Situation in der Nachkriegszeit hat sich allerdings ein wenig anders entwickelt als Edvard Beneš am Anfang annahm. In der Regierung sowie im Parlament gewannen die Kommunisten schrittweise einen immer grösseren Einfluss und sie formten das Geschehen in eine für sie vorteilhafte politische Situation, bis sie sie am 25. Februar 1948 endlich ganz beherrschten.

Die offizielle Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei begann im Januar 1946. Während dieses Jahres wurden dann rund 2.256.000 Menschen ausgesiedelt. Ausgenommen von der Vertreibung waren lediglich die Personenkreise, die nach Zugrundelegung der fälschlicherweise als Beneš-Dekrete bezeichneten Präsidialdekrete nachweislich Gegner und Verfolgte des Nationalsozialismus gewesen waren, wie z. B. sozialdemokratische oder kommunistische Widerstandskämpfer, sowie zahlreiche Facharbeiter.

Auswirkung

Aus der politischen Sicht war die ethnische Säuberung vor allem für die Kommunisten vorteilhaft, sowie auch schon die Enteignung der deutschen Eigentums, die aus einigen Dekreten des Präsidenten der Republik hervorging. Die Kommunisten konnten nachfolgend durch Verteilung des konfiszierten Eigentums noch mehr Wähler gewinnen und zugleich ein Feindbild schaffen – die ausgesiedelten Deutschen, gegen die der tschechoslowakischen Bevölkerung angeblich nur ein enges Bündnis mit der Sowjetunion die Verteidigung sichern konnte. In der kommunistischen Propaganda nahm dieser Mythos und das Schüren der Angst vor Revanchismus und Revisionismus einen festen Platz ein und bildet bis heutzutage einen wichtigen Pfeiler der Ideologie der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSČM). Weite Teile der tschechische Bevölkerung bereicherten sich persönlich am Eigentum der Sudetendeutschen.

Die Deportationen der Deutschen aus der Tschechoslowakei waren zusammen mit den Deportationen, die mit der Änderung der polnischen Grenze zusammenhingen (etwa 12,8 Millionen Deutsche), der größte und brutalste ethnische Säuberung in der Gesichte Europas. In den Jahren 1945 und 1946 mussten mehr als drei Millionen Menschen die Tschechoslowakei verlassen, etwa 250.000 Deutsche mit begrenzten Bürgerrechten durften bleiben. Zwischen 280.000 und 360.000 deutsche Zivilisten wurden im Laufe der etnischen Säuberung ermorderte. Mehrer hundertausend Frauen im Alter zwischen 7 und 70 Jahren wurden vergewaltigt.

Nach der tschechoslowakischen Volkszählung aus dem Jahr 1950 lebten 159.938 Deutsche auf dem Gebiet des heutigen Tschechien (und einige Tausend in der Slowakei), 1961 waren es 134.143 (1,4 % der Bevölkerung von Tschechien), im Jahr 1991 48.556 und in der letzten Volkszählung 2001 haben sich 39.106 Personen zur deutschen Nationalität bekannt. Im Jahre 1930 gab es auf dem Gebiet des heutigen Tschechien 3.149.820 Deutsche. Die Kluft zwischen den Volkszählungen 1961 und 1991 wurde wahrscheinlich durch die Emigration der Deutschen nach der Zerschlagung des Prager Frühlings 1968 verursacht.

Die ethnische Säuberung veränderte nicht nur den ethnischen Charakter der Tschechoslowakei, sie hatte auch starke Auswirkungen auf die tschechoslowakische Wirtschaft. Weil nach der Enteignung und Aussiedlung der Deutschen nicht genug tschechische oder slowakische Siedler aus anderen Landesteilen in die entvölkerten Sudetengebiete nachrücken konnten, sank dort nicht nur die Bevölkerungszahl, sondern auch die Produktivität der traditionellen Industriezweige deutlich

Opferzahlen

Von 18.816 durch Totenscheine und/oder zeugenaussagen eindeutig belegten Opfern der Vertreibungen und der Abschiebung waren 5.596 ermordet, 3.411 begangen Selbstmord, 6.615 kamen in KZs um, 1.481 bei Transporten, 705 unmittelbar nach dem Transport, 629 bei einer Flucht und bei 379 Toten konnte man keine Todesursache feststellen.

Auf der Grundlage von einer Volkszählung, Rechnungen sowie Schätzungen, und mit Rücksicht auf Kriegsverluste, Emigration und Massaker gab das Statistische Bundesamt im Jahre 1958 eine Erklärung heraus, in der steht, dass „es eine Gegensätzlichkeit in der Anzahl 225.600 Deutsche“ gebe, „deren Schicksal nicht aufgeklärt worden ist“. (Diese Zahl ist mehrmals korrigiert worden und bewegt sich auch in verschiedenen Quellen zwischen etwa 220.000 und 270.000, davon sollten ungefähr 250.000 Sudetendeutsche und 23.000 Karpatendeutsche sein.)

Gegner der von dieser Angabe abgeleiteten These, dass es rund 250.000 in der Vertreibung umgekommene Deutsche gegeben hätte, behaupten, es sei falsch diese Anzahl mit der Zahl der Vertreibungsopfer zu idealifizieren. Die Anzahl der „unaufgeklärten Fällen“ sei offenkundig viel höher als die Anzahl deren, die tatsächlich bei der Vertreibung und unmittelbar nach der Vertreibung ums Leben gekommen sind.

Die Schätzungen mancher deutscher und tschechischer Fachleute bewegten sich zwischen ungefähr 19.000 (gemäß der deutschen Gesamterhebung hätte es etwa 5.000 Selbstmorde und über 6.000 Opfer von Gewalttaten gegeben) und 24.000 bis 30.000 Opfer (nach der Schätzungen der tschechischen Forscher).

Eine umstrittene deutsch-tschechische Historikerkommission hat sich im Jahre 1996 darauf geeinigt, dass bei dem odsun zwischen 20.000 und 30.000 Deutsche ums Leben kamen. Kritiker weisen jedoch auf den politischen Chrakter dieser Untersuchung hin, da es im wissenschaftlichen Arbeiten unüblich ist ohne eine tatsachliche fundierte Sachquelle, unter Ausblendung z.B. der Suchlisten des Roten Kreuzes zu einer Einigung überzahlen zu kommen. Der Kommission wird vorgeworfen eine Untersuchnung nach politischen und nicht nach histoirisch wissenschaftlichen Gesichtsounkten vorgenommen zu haben. Diese Zahl wird jedoch weiter fachmäßigen Untersuchungen unterworfen. In verschiedenen Auffassungen bestehen weiter Schätzungen von 20.000 bis zu 270.000 Vertreibungsopfern.

Größte Massaker im Sommer 1945

  • Todesmarsch aus Brünn / Brno, 30. – 31. Mai 1945: Vertreibung von 20.000 bis 35.000 Deutscher. Wahrscheilich über 1.700 Tote, davon 459 im KZ Pohořelice / Pohritz, etwa 250 Tote auf dem Marsch bis zur österreischischen Grenze und weitere 1.062 Tote auf dem Weg weiter nach Wien. Die meisten kamen infolge schlechter Versorgung und Krankheiten um.
  • Postelberg / Postoloprty, KZ, 31. Mai – 15. Juni 1945: 763 Ermordete, davon 5 Frauen und 1 Kind.
  • Duppau / Doupov , Juni 1945: 24 Ermordete.
  • Totzau / Tocov, 5. Juni 1945: 32 Ermordete.
  • Podersam / Podbořany, 7. Juni 1945: 68 Ermordete.
  • Komotau / Chomutov, 9. Juni 1945: 12 Menschen wurden zu Tode gemartert. Am Todesmarsch starben andere 70 Menschen. Im KZ Sklárna wurden dann weitere 40 Menschen ermordet. Außerdem wurden einige zehn Menschen von Soldaten aus dem KZ gebracht und an einer anderen Stelle hingerichtet. Insgesamt wurden etwa 140 Menschen ermordet.
  • Obermostenitz bei Prerau / Horní Moštěnice u Přerova, Höhen Švédské šance, Nacht von 18. auf 19. Juni 1945: 265 Ermordete, davon 71 Männer, 120 Frauen und 74 Kinder. Der älteste Ermordete war 80 Jahre alt, das jüngste war ein achtmonatiges Baby. Durch Flucht retteten sich 7 Menschen.
  • Taus / Domažlice: Etwa 200 Ermordete.
  • Aussig an der Elbe / Ústí nad Labem, 31. Juli 1945: Etwa 80 – 100 Ermordete. Verschiedene Quellen geben von 30 bis zu 700, selten sogar über 2.000 Ermordete an, wobei die Zahl 30 sehr wahrscheinlich ganz untergewichtet ist und die Zahl 2.000, vermutlich auch 700, im Gegenteil eher überhöht ist.

ERKLÄRUNG DER DEUTSCH-TSCHECHISCHEN UND DEUTSCH-SLOWAKISCHEN HISTORIKERKOMMISSION VOM 29. APRIL 1995 (Prag)


Literatur

  • Brandes, D.: Der Weg zur Vertreibung 1938-1945. Pläne und Entscheidungen zum "Transfer" der Deutschen aus Polen und der Tschechoslowakei, München 2001
  • Bundesministerium für Vetriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte: Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Tschechoslowakei, Band I und Band II, 1954-1961 [ISBN 3-423-34188-2]
  • Konfliktgemeinschaft, Katastrophe, Entspannung, München, Oldenbourg Verlag 1996
  • Hentschel, E.: Den Opfern zum Gedenken. In: Heimatsbrief Saazerland, Forchheim 1995
  • Staněk, T.: Poválečné excesy v českých zemích v roce 1945 a jejich vyšetřování, Praha:Ústav pro soudobé dějiny AV ČR, 2005, ISBN 80-7285-062-8 (tschechisch)
  • Beneš, Z. - Kural V.: Rozumět dějinám. Vývoj česko-německých vztahů na našem území v letech 1848 - 1948. Gallery pro Ministerstvo kultury ČR, Praha 2002, ISBN 80-86010-60-0. (deutsche Version: Geschichte vertehen, Gallery Praha 2002. ISBN 80-86010-66-X)