Natural Selection (Computerspiel)
Natural Selection ist die erfolgreichste, von Valve unabhängige Modifikation des Computerspiels Half-Life (Gemäß der von Valve geführten Spielstatistik über Steam 1) Es ist ein FPS-RTS (First person shooter - Real time strategy) , verbindet also Ego-Shooter mit Echtzeit-Strategie. Grob umschrieben ist es eine Mischung aus AvP (Alien versus Predator) und StarCraft.
Besonderheiten
Besonderheiten im Vergleich zu anderen HL-Modifikationen/Strategiespielen:
- Die beiden Teams, Frontiersmen Marines und Khaara Aliens, sind grundverschieden. Marines erfordern flexible Team-Strategien, Aliens erfordern auch spezialisierte Individual-Strategien.
- Ein Spieler der Marines ist der Commander. Er sieht die ganze Spielkarte aus der Vogelperspektive und spielt im Grunde ein Echtzeitstrategiespiel, nur dass seine Einheiten Menschen und nicht KI-gesteuert sind.
- Aliens starten nicht immer am gleichen Ort, sind sehr schnell und können verschiedene Spezialfähigkeiten ausbilden (etwa Unsichtbarkeit), so dass sie den Marines im Mann-gegen-Mann-Kampf meist überlegen sind.
- Ressourcen gibt es auf etwa 8-10 gleichmäßig verteilten Punkten, die es zu erobern und beschützen gilt. Marines haben einen großen gemeinsamen unbegrenzten Ressourcen-Pool, wogegen jeder Alien-Spieler seinen eigenen privaten Ressourcen-Pool hat, dessen Maximum bei 100 liegt.
- Jede Karte hat 4 Schlüsselpositionen: 3 Hive-Räume und den Startraum der Marines, mit einem Commander-Sitz. Aliens starten in einem der Hive-Räume mit einem Hive (einem Alien-Hauptgebäude) und erhalten mit jedem weiteren Hive weitere Upgrades.
- Eine spezielle Objekt-Komprimierung ermöglicht es, mit der alten Half-Life Engine tausende von platzierbaren Objekten auf der Karte zu verwalten, statt nur etwa 100.
- Ein Schweißgerät ermöglicht den Marines das Öffnen oder Schließen von Gängen an bestimmten Stellen der Karte, um sie zu ihrem Vorteil umzugestalten. Außerdem können sie damit ihre Rüstungen und Gebäude wieder "reparieren" was unter erfahreneren Spieler häufig passiert. Denn sowohl die Rüstung als auch die Gebäude sind überlebenswichtig.
- Aliens sehen immer, wo sich ihre Mitspieler befinden und ob sie oder ihre Gebäude angegriffen werden. Zudem können sie auch von Parasiten befallene Marines sehen.
- Ein Alien / die Marines erhalten auch Ressourcen für jeden besiegten Gegner.
- Schwer zu erlernen. Zwei komplett unterschiedliche Rassen mit unterschiedlichsten Eigenschaften machen den Einstieg beziehungsweise das Umsteigen auf Natural Selection schwer. Zusätzlich gibt es, nachdem man die Grundlagen gemeistert hat noch die Taktik- und Strategieseite zu meistern (Die Dank des RTS-Aspektes gegenüber anderen Spielen einiges mehr zu bieten hat).
Natural Selection gibt es derzeit in der Version 3.1.3, welche auf Steam basiert und drei Spielmodi besitzt:
Classic-Modus
Beim Classic-Modus starten Marines und Aliens jeweils zusammen mit ihrem Hauptgebäude (Marines: Kommandokonsole; Aliens: Hive) auf einer relativ großen Karte, die Marines immer am selben Startpunkt, die Aliens an einem von drei verschiedenen. Gewonnen hat das Team, das zuerst alle gegnerischen Respawn-Möglichkeiten (Marines: Respawn-Portal; Aliens: Hive) und alle Gegner beseitigt hat.
Die Marines sind in der Lage, einen Commander zu bestimmen, der das Spiel aus der Top-Down-Perspektive sieht. Dieser kann Gebäude in das Spielfeld setzen, welche dann von den restlichen Marines aufgebaut werden. Mit diesen Gebäuden kann der Commander seine Stationen sichern, Technologien erforschen oder Marines ausrüsten.
Die Aliens haben keinen Commander. Bei ihnen gibt es aber 5 verschiedene Lebensformen:
- Skulk: Vierbeiniges Alien, das an den Wänden entlang und in Lüftungsschächte klettern kann und die Marines mit seinen unvorhersehbaren Angriffen überraschen kann. Jeder Spieler des Alienteams startet als Skulk. Der Skulk ist das "Arbeitstier" der Aliens. Da er keinerlei Ressourcen kostet, sind Spieler eher willig, Skulks zu opfern.
- Gorge: Konstrukteur der Aliens. Durch geschicktes Bauen kann er Schlüsselpositionen auf dem Spielfeld schützen, Upgrademöglichkeiten für Teamkollegen freischalten oder, am wichtigsten, Ressourcengebäude bauen. Er ist das wichtigste Alien, denn ohne ihn geht gar nichts, weil man sonst keine neuen Ressourcenquellen sichern kann und auch keine neuen Hives bauen kann, die es ermöglichen neue Upgrades auszubilden.
- Lerk: Vogelartiger Abfangjäger der die Aliens mit Gift- und Schutzwolken unterstützt. Sehr wendig und schnell. Er dient eigentlich mehr zur Unterstützung, da der Lerk nicht viele Treffer aushällt. Am Anfang des Spiels (im sog. "Early-Game") ist der Lerk allerdings sehr hilfreich. Durch seine Schnelligkeit und die große Bewegungsfreiheit kann er leicht Marines ausschalten. Seine Sporen wirken leider nicht gegen Marines in "Heavy Armor" (einem Technologie Upgrade). Im späteren Verlauf des Spiels ("Late-Game") ist diese Kampfklasse recht hilfreich, mithilfe seiner flächendeckenden Giftsporen, fliegende Jetpack-Marines einfacher zu schädigen.
- Fade: Großes humanoides Angriffsalien. Er ist ein Hit-&-Run-Kämpfer für Überraschungsangriffe.
- Onos: Triceratopsartiger riesiger "mobiler Aussenposten". Was unter sein Horn kommt, ist innerhalb von Sekunden zu Brei geschlagen, und selbst kann er ziemlich viel einstecken. Ist außerdem in der Lage, selbst schwer gepanzerte Marines vollständig zu verschlucken und zu verdauen.
Den Classic-Modus gibt es seit den Anfängen von Natural Selection.
Combat-Modus
Beim Combat-Modus starten Marines und Aliens jeweils zusammen mit ihrem Hauptgebäude (Marines: Kommandokonsole; Aliens: Hive) auf einer relativ kleinen Karte, sowohl Marines als auch Aliens immer am selben Startpunkt. Gewonnen hat das Team, das zuerst das gegnerische Hauptgebäude beseitigt hat. Im Gegensatz zum Classic-Modus gibt es hier keine Ressourcen, keine Möglichkeit, neue Gebäude zu bauen und auch keinen Commander, Upgrades werden individuell erlangt und durch ein Erfahrungspunktesystem geregelt.
Man bekommt für das Erledigen von Gegnern oder Beschädigen der gegnerischen Basis Erfahrungspunkte. Diese Erfahrungspunkte lassen einen mit der Zeit aufsteigen, und für jede Stufe, die man höher steigt, erhält man Punkte. Diese kann man dann in Ausrüstung oder Upgrades investieren.
Die beiden Parteien haben zwei grundverschiedene Ausrüstungs- und Upgrade-Systeme, was dem Spiel eine gewisse Spannung verleiht. Während die Aliens eher auf Schnelligkeit und/oder Größe setzen, versuchen die Marines mit Technologien (etwa verschiedenen Waffen oder Jetpacks) ihre Ziele zu erreichen.
Der Combat-Modus ist in Version 3 neu hinzugekommen. Er soll Anfängern den Einstieg in das für Anfänger relativ komplizierte Natural Selection erleichtern und ermöglicht kürzere und z.T. actionreichere Runden ohne das Aufbau-Element und beschränkt sich auf Handhaben der verschiedenen Einheiten und Waffen sowie grundlagen des Teamplays.
Territory-Modus
Dieser Modus ist im Gegensatz zu Classic bzw. Combat nicht offiziell, sondern wurde nachträglich von der Modding-Community erstellt. Er wurde entwickelt, da der Combat-Modus bei erfahreneren Spielern bei Weitem nicht so beliebt ist, wie der Classic-Modus, dafür aber besonders leicht zu lernen ist. Mit dem Ziel einen guten Kompromiss zwischen beiden Modi zu finden, also Einfachheit und Vielfalt zu vereinen, wurde daraufhin mit der Entwicklung des Territory-Modus begonnen, für den allerdings serverseitig zusätzliche Software benötigt wird. In verschiedenen Modi innerhalb Territory haben die Ressourcen verschiedene Funktionen, was vor allem neuen Spielern näherbringen soll wie essentiell das Errichten und Beschützen von Ressource-Türmen ist.