Medien in Berlin
Die Berliner Medienlandschaft umfasst eine breite Palette von Rundfunksendern und Printmedien. So sind viele deutschlandweit sendende Fernsehsender in Berlin beheimatet und Berlin ist die Stadt mit dem meisten erscheinenden Zeitungen.
Fernseh- und Hörfunksender
Öffentlich-rechtliche Sender
- Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), entstanden 2003 aus dem Sender Freies Berlin (SFB) und dem Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB)
- Deutsche Welle TV
- Deutschlandradio Kultur, hervorgegangen aus RIAS Berlin und DS Kultur
Private Fernsehsender
- MTV
- Nick
- VIVA
- VIVA Plus
- N24
- Sat1
- XXP
- Fernsehen aus Berlin (FAB), privates Ballungsraumfernsehen
- tv.berlin (tvb), privates Ballungsraumfernsehen
- K1010, interaktiver Quizsender
Private Hörfunksender
- 104.6 RTL
- rs2
- Berliner Rundfunk
- BB Radio
- Kiss FM
- Jam FM
- Motor FM
- Hundert,6
- Energy Berlin
- Spreeradio
- Jazz Radio
Offener Kanal
- Offener Kanal Berlin eine Einrichtung der Medienanstalt Berlin Brandenburg
Zeitungen
Berlin ist die Stadt Deutschlands, in der die größte Zahl an Tageszeitungen erscheint. Dabei ist bei den Verkaufsgebieten noch immer eine deutliche Ost-West-Teilung erkennbar. Die größte Abonnementzeitung ist die Berliner Zeitung vom Berliner Verlag (früher im Besitz von Gruner und Jahr (formal bis 2005),im Oktober 2005 von Holtzbrinck an die Finanzinvestoren Mecom und Veronis, Suhler, Stevenson (VSS) verkauft]), die vorrangig im Osten gelesen wird, mit einer Auflage von durchschnittlich über 190.000 Exemplaren. Es folgen die Berliner Morgenpost vom Axel-Springer-Verlag und Der Tagesspiegel (vom Holtzbrinck-Konzern), die vorrangig im Westen gelesen werden, beide mit einer Auflage von durchschnittlich etwa 150.000 Exemplaren. Die weiteren in Berlin erscheinenden Abonnementzeitungen sind Die Welt (Springer) sowie die von großen Verlagen unabhängig erscheinenden Blätter die tageszeitung, Neues Deutschland und junge Welt. Daneben erscheinen noch die nur über Einzelverkauf vertriebenen Boulevardzeitungen B.Z. und Bild Berlin (beide Springer) – vorwiegend im Westen gelesen – und Berliner Kurier (Gruner und Jahr) – vorwiegend im Osten gelesen.
Da die gesamte verkaufte Auflage stetig zurück geht, gibt es von den großen Verlagen Bestrebungen, durch Fusionen die Zeitungsherstellung kostengünstiger zu gestalten. So werden seit 2002 die Berliner Morgenpost und Die Welt von einer Redaktion mit häufig identischen Artikeln erstellt. Ebenfalls im Jahr 2002 verkaufte der Verlag Gruner und Jahr seine im Berliner Verlag erscheinenden Tageszeitungen an Holtzbrinck. Dieser Verkauf wurde jedoch vom Bundeskartellamt gestoppt. Seither gibt es seitens dieser Verlage Bemühungen, durch Einwirkung auf die Regierung das Pressefusionsrecht so zu ändern, dass der Verkauf möglich wird.
Neben den Tageszeitungen erscheinen in Berlin noch mehrere Anzeigenblätter, deren größten die Berliner Woche (Springer) und das Berliner Abendblatt vom Berliner Verlag sind. Diese Zeitungen erscheinen wöchentlich jeweils in Regionalausgaben entsprechend der früheren 23 Bezirke.
Stadtmagazine
In Berlin erscheinen im alternierenden 14-tägigen Rhythmus die beiden Stadtmagazine Tip vom Berliner Verlag und zitty vom Holtzbrinck-Verlag mit dem kompletten Kino-, Veranstaltungs, Fernseh- und Radioprogramm. Außerdem erscheinen online noch Berlinmagazine, wie bspw. berlin1.de und berlin life von BerlinOnline.
LSBT Presse
Eine Übersicht über fast alle Veranstalltungen in der lsbt-Szene gibt das monatlich mit einer Auflage von rund 50.000 Exemplaren erscheinende Magazin Siegessäule, das es bereits seit 1984 in Berlin gibt. Weiterhin erscheint seit 1997 die Sergej, ebenfalls monatlich, mit einer berliner Ausgabe und 50.000 Exemplaren.
Obdachlosen- / Straßenzeitungen
Berlin hat drei Obdachlosenzeitungen, die regelmäßig erscheinen. Die Zeitung strassen|feger erscheint vierzehntäglich mit einer Auflage von 15.000 Exemplaren. Die Motz und die Stütze erscheinen monatlich
Sendeanlagen von Rundfunksendern
Im Stadtgebiet von Berlin befinden sich zahlreiche Rundfunksendeanlagen für alle Wellenbereiche (außer Langwelle). Neben dem 368 Meter hohen Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz, von dem aus die meisten Programme abgestrahlt werden, sind dies:
- der 212 Meter hohe Fernmeldeturm Berlin-Schäferberg (Sendeanlagen für UKW und TV)
- der UKW- und TV-Sendemast des RBB am Scholzplatz (1963 errichteter 230 Meter hoher, abgespannter Rohrmast)
- der MW-Sender des RBB in der Stallupöner Allee (ein 1987 errichteter, gegen Erde isolierter 130 Meter hoher Stahlfachwerkmast. Bis 1998 existierte noch ein zweiter ebenfalls gegen Erde isolierter Sendemast, der 1948 errichtet wurde)
- die Sendeanlage für Mittelwelle, Kurzwelle und UKW von Deutschlandradio (früher RIAS) in Berlin-Britz. Als Sendeantennen für UKW und MW sind zwei gegen Erde isolierte, abgespannte Stahlfachwerkmasten mit Höhen von 160 beziehungsweise 144 Metern vorhanden, die 1948 errichtet wurden. Für die Kurzwellensender existieren auf dem Areal der Anlage zwei Dipolantennen
- ein 180,7 Meter hoher, abgespannter Stahlfachwerkmast beim Berliner Olympiastadion, der Sendemast Berlin-Olympiastadion.
- der traditionsreiche Sendeort Nauen, wo Graf Arco 1906 mit ersten drahtlosen Übertragungen laborierte und zeitweise weltweit Rundfunksendungen ausgestrahlt wurde, ist heute nicht mehr in Betrieb.
Der Berliner Funkturm dient seit 1973 nicht mehr zur Verbreitung von Rundfunkprogrammen, sondern nur noch als Relaisstation für Funkdienste des nichtöffentlichen Landfunkdienstes und des Amateurfunks. Bis 2002 existierte in Berlin-Köpenick eine Sendeanlage für UKW und MW mit einem 248 Meter hohen gegen Erde isolierten, abgespannten Stahlrohrmast. Diese Anlage ist inzwischen abgebrochen worden. Der Betrieb der dort befindlichen UKW-Sender wurde zum Berliner Fernsehturm, der der MW-Sender nach Zehlendorf bei Oranienburg verlegt.
Eine weitere bemerkenswerte funktechnische Anlage im Stadtgebiet ist die Richtfunkstelle Berlin-Frohnau, die über einen 358,70 Meter hohen abgespannten Stahlfachwerkmast und einem 117 Meter hohen Stahlgitterturm verfügt.
Von 1933 bis 1948 war in Berlin-Tegel Standort des Rundfunksenders für Berlin. Die Gebäude stehen noch und werden von der Deutschen Telekom AG zu Meßzwecken benutzt, während die Antennenträger 1948 demontiert wurden. In Berlin-Adlershof befand sich vor dem 2. Weltkrieg die zentrale Funkstelle der Polizei mit 2 120 Meter hohen, selbststrahlenden Sendemasten. Zu Beginn der 50er Jahre wurde in Berlin-Adlershf ein Radioteleskop mit 36 Meter Durchmesser errichtet.
Auf dem Teufelsberg befindet sich eine große Radaranlage, die einst den Alliierten zur Überwachung des Luftraums diente und heute der DFS zur Sicherung des zivilen Flugverkehrs dient.