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Wartburg (Automarke)

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Der PKW des Typs Wartburg (benannt nach der Burg Wartburg) wurde von den Automobilwerken Eisenach in Thüringen von 1956 (Typ 311) bis 1991 (Typ 1.3) gefertigt. Von 1956 bis 1988 wurde der Wartburg von einem 3-Zylinder Zweitaktmotor angetrieben, ab 1988 von einem von VW entwickelten 4-Zylinder Viertakt-Reihenmotor.


Entwicklungsgeschichte des Wartburg 311

Wartburg 311/0 Baujahr ab: 1956
Wartburg 312/5 Camping-Limousine Baujahr ab: 1965
Wartburg 311 Kombi
Wartburg 313 Sport

2. Januar 1956 ab FgstNr. 0009/6:
Der Wartburg 311 wurde aus dem IFA F9 weiterentwickelt. Dieser geht auf das 1940 entwickelte Modell DKW F9 der Auto Union zurück. Zunächst hatte er einen Hubraum von 900 cm³ und eine Leistung von 33 kW (45 PS). Weitere Verbesserungen gegenüber dem IFA F9 waren eine verstärkte Hinterachse, eine neuentwickelte Karosserie mit großem Kofferraum und Teleskop-Stoßdämpfer.

6. Juni 1957 ab FgstNr. 6430/7:
Die bisherige 130 W Lichtmaschine wird durch eine 160-W-Version mit passendem Regler ersetzt. Außerdem befindet sich der Regler nicht mehr auf der Lichtmaschine, sondern der Schwingungsfreiheit wegen, auf dem linken Motorseitenschutz.

31. Januar 1958 ab FgstNr. 8501/8:
Das Synchrongetriebe mit synchronisiertem 2.,3., und 4. Gang wird eingeführt. Ältere Getriebe können nachgerüstet werden.

15. Oktober 1958 ab FgstNr. 1175/9:
Verbesserung der Bremsanlage. Anstatt der bis dahin verwendeten Bremsbacken mit 38mm Breite kommen nun solche mit 50 mm Breite zum Einsatz, was die Gesamtbremsfläche auf 920 cm² erhöht. An der Vorderachse kommen Duplexbremsen, an der Hinterachse Simplexblemsen zum Einsatz.

1. Dezember 1958 ab FgstNr. 4557/9:
Erstes Facelift: Vom Wartburg Sport wird der Kühlergrill übernommen.

31. Juli 1959 ab FgstNr. 21301/9:
Die Bodenpartie im Heck wird überarbeitet, gleichzeitig wird ein neuer Kraftstofftank eingeführt, der in einen Kofferaumbodenausschnitt oberhalb des Hinterachstunnels eingeschraubt wird.

7. September 1959 ab FgstNr. 25501/9:
Die Scheibenwischeranlage wurde komplett überarbeitet: Stärkerer Wischermotor, neues/verbessertes Übertragungsgestänge.

23. September 1959 ab FgstNr. 27501/9:
In der Kupplung wird wegen besserer Haltbarkeit statt des bisher verwendeten Graphit-Rings im Ausrücklager ein Kugellager-Ring verwendet.

12. November]] 1959 ab FgstNr. 603104:
Einführung von weicheren Blattfedern.

9. Dezember 1959 ab FgstNr. 605100:
Die Scheinwerferanlage wurde überarbeitet: Erstmals kommt asymmetrisches Abblendlicht zum Einsatz (Streuscheiben, Reflektoren überarbeitet).

5. April 1960 ab FgstNr. 6013356:
Die Seilzug-Fernbetätigung der Kofferraumverriegelung entfällt; stattdessen kommt ein Kofferraumschloss zum Einsatz. Außerdem wurden die Haubenscharniere verstärkt.

7. April 1960 ab FgstNr. 6013556:
Neuer Luftfilter mit abnehmbarer Filterkappe und Schnorchel, im Vergaser (Typ H 362-18) kommt eine neue Hauptdüse 120 statt bisher 115 zum Einsatz.

8. April 1960 ab FgstNr. 6013671:
Die Zentralschmierung entfällt, neue Zahnstangenlenkung mit höherer Übersetzung, gummigelagerte Spurstangenköpfe. Es wird das Tankdeckelschloss eingeführt, die Entriegelungsmöglichkeit vom Kofferraum aus entfällt.

Modellpalette Wartburg 311

  • 311/0 Standard Limousine 4-türig
  • 311/1 Luxus Limousine 4-türig
  • 311/2 Kabriolett 2-türig
  • 311/3 Coupé 2-türig
  • 311/4 Polizei-Einsatzwagen (Kübel) 4-türig
  • 311/5 Camping-Limousine 5-türig mit Faltdach
  • 311/7 Schnelltransportwagen (Pickup) 2-türig
  • 311/8 Schiebedach Limousine 4-türig
  • 311/9 Kombi 3-türig
  • 311-300 HT Hardtop-Coupé 2-türig
  • 313/1 Sport-Roadster 2-türig
  • 312/0 Standard Limousine 4-türig
  • 312/1 Luxus Limousine 4-türig
  • 312/5 Camping-Limousine 5-türig mit Faltdach
  • 312-300 HT Hardtop-Coupé 2-türig
  • Prototypen
    • 311/x Bellevue 2-türig
    • 311/1000 Schiebetür-Kombi
    • 314 P100 Stufenheck-Limousine 4-türig
    • 313/2 Sportwagen 2-türig

Geschichte des Wartburg 353 (1965-1988)

Datei:Wartburg 353w tourist.jpg
Wartburg Typ 353W Tourist Baujahr ab: 1966
Wartburg Typ 353 und Kübel
Wartburg Typ 353 und Kübel heckansicht
Wartburg 312/353 Rahmen bis 1984
Wartburg Typ 355 Prototyp Baujahr 1977
Datei:RWG610.jpg
RWG Auto 610 M Prototyp Baujahr 1978
Wartburg Typ 353 Baujahr ab: 1984


1. September 1965 ab FgstNr. 65.533: schrittweise Einführung des Modells 353 mit dem Übergangsmodell 312 (Rahmen des 353 mit Karosserie 311)

1. Juni 1966 ab FgstNr. 01.30 001: neue Karosserie, entworfen von dem bekannten Formgestalter Clauss Dietel

1. Juli 1966 ab FgstNr. 02.14 001: neues Getriebe (Typ 353)

6. Mai 1969 ab FgstNr. 04.10 474: Einführung des neuen Motors Typ 353-1 mit 36,8(!)kW

3. März 1975 ab FgstNr. 10.06 948: Einführung des Wartburg 353W mit Scheibenbremsen vorne und vielen Detailänderungen. Die Karosserie bleibt unverändert.

14. Juni 1982 ab FgstNr. 17.20 932: Einführung des Registervergasers Jikov 32 SEDR mit Ansauggemischvorwärmung (Von der Umrüstung älterer Modelle wird abgeraten). Neue Bremstrommeln hinten und H4-Scheinwerfer.


2. Januar 1984 ab FgstNr. 19.00 401: Einführung der Ausführung "S" statt der bisherigen Ausführung "de luxe". Kennzeichen der "Sonder"ausführung: - mattschwarze PVC-Türfensterrahmen - Armaturenverkleidung mit Kunstleder in Holzmaserung - Kofferraumauskleidung - Nebelanlage (-scheinwerfer und -schlusslicht) - Zweiklangfanfare - Knüppelschaltung - heizbare Heckscheibe - Malimo-Kord-Bezugsstoff Zudem werden bei allen Modellen die bis dahin verchromten Karosserieteile schwarz plastpulverbeschichtet. (Ein Zeichen der Rohstoffknappheit der DDR-Wirtschaft, und ein Versuch, mit dem Zeitgeschmack Schritt zu halten)

30. Juni 1985 ab FgstNr. 20.24 100: Neues Frontmittelteil mit rechteckigen Scheinwerfern in Verbindung mit vorneliegendem Kühler. Damit wird sich erstmals vom hintenliegenden Kühler des DKW verabschiedet, der bei diesem durch die Thermosyphonkühlung notwendig war.


Modellpalette Wartburg 353

  • Limousine 4-türig
  • Kombi 5-türig ("Tourist")
  • Pickup 2-türig ("Trans")
  • Prototypen
    • Wartburg 355 (siehe Bild)
    • Wartburg mit Turbinenantrieb (siehe Link)
    • Wartburg Rallye Trans (Stückzahl: 3 [2x Original / 1x Replika], siehe Link)
    • Wartburg 353 WR Prototype mit zwei Motoren (Stückzahl: 1, siehe Link)

Geschichte des Wartburg 1.3 (1988-1991 (2002) )

Datei:13protolaeng.jpg
Wartburg Typ 1.3 Prototyp
Datei:Wartburg 13 tourist-irm.jpg
Wartburg Typ 1.3 Tourist Baujahr ab: 1988
Datei:13Touriheck.jpg
Wartburg Typ 1.3 Tourist Heck neue 4 Kammerleuchten
Datei:BG-Limoheck.jpg
Wartburg Typ 1.3 Limosine Heck 4 Kammerleuchten
Datei:13tuerf1989.jpg
Wartburg Typ 1.3 Tourist FahrerTür 1989-1990
Datei:13touristein.jpg
Wartburg Typ 1.3 Tourist Steinschlagfolie bis: 1990
Datei:RallyTrailer.jpg
Wartburg Typ 1.3 Trailer Wartburg RallyTeam

Wirtschaftliche Hintergründe in der DDR

12. Oktober 1988 Serienanlauf des Modells Wartburg 1.3 mit VW-Lizenzmotor. Starke, designmäßig teilweise nur wenig gelungene Retuschen am Fahrzeugäußeren, neuer 58 PS-Motor(43 KW) mit neuem 4-Gang-Getriebe, leicht retuschierter Innenraum, aber trotzdem Beibehaltung des Karosseriegrundkörpers und des Fahrzeugkonzeptes mit separatem Kastenprofilrahmen mit aufgesetzter Ponton-Karosserie. Auch dieses Modell trägt, wenn auch leicht retuschiert die Handschrift von Clauss Dietel, der dies Fahrzeug vor 25 Jahren entwarf. Alle Weiterentwicklungsmaßnahmen in diesen 25 Jahren waren gezeichnet von dem ständigen Mangel der DDR und der Kurzsichtigkeit der DDR-Partei- und Staatsführung. So konnte der Wartburg 353, welcher in den Anfangsjahren sogar bis Holland und Großbritannien exportiert wurde, zum Schluss nur noch deshalb verkauft werden, weil es keine Alternativen gab. Beim Besuch diverser Museen (AWE-Museum Eisenach, sächs. Fahrzeugmuseum Klaffenbach) kann man dann feststellen, daß es anders hätte sein können (zahllose Prototypen), aber "von oben" teils aus ideologischen Gründen (Günter Mittag soll gesagt haben: "Für unsere Arbeiter reicht der Trabant!"), teils aus materiellen Gründen (die Investitionen für eine komplette Fertigungsumstellung waren für die DDR-Wirtschaft nicht zu verkraften) abgewürgt wurde. Nicht zuletzt kostete wohl die geplante, aber nie realisierte Entwicklung eines RGW-Autos (u.a. zusammen mit Skoda) wichtige Entwicklungsjahre. Inwieweit der Wartburg 1.3 als neues Modell gemeint war, welches durch die Zwänge der Zeit so war, wie es war, oder nur als Übergangslösung zu einem neuen (nie gebauten) Modell zu sehen ist, wird wohl nicht mehr genau zu klären sein.

Mit dem Modellsprung war ein horrender Preissprung verbunden. Von ca. 20.000-22.000 Mark für den Wartburg 353 (Grundpreis) erhöhte sich der Grundpreis auf über 30.000 Mark für den Wartburg 1.3. Für viele DDR-Bürger, die jahrelang auf einen neuen Wartburg gespart hatten und den Preis als - wie in der DDR bei Konsumgütern allgemein üblich - wenigstens einigermaßen verlässliche Größe einkalkuliert hatten (Preissteigerungen erfolgten eher schleichend), ergab sich plötzlich ein unvorhergesehenes Finanzierungsproblem. Ratenkauf oder Kreditaufnahme waren beim Neuwagenkauf nicht vorgesehen (obwohl sonst durchaus üblich), Leasing oder sonstige in der Marktwirtschaft übliche Finanzierungsmöglichkeiten waren in der DDR unbekannt; das Fahrzeug war zum Zeitpunkt der Abholung immer bar oder mit Scheck zu bezahlen. Ein Aufschub des PKW-Kaufes war, wenn überhaupt möglich, so doch problematisch; wahrscheinlicher ist jedoch, daß bei Nichtkauf des Fahrzeuges die Berechtigung verfiel. Dieser Preissprung beim langersehnten 4-Takt-Wartburg sorgte bei der Bevölkerung für eine Desillusionierung über die künftig real käuflichen Produkte des DDR-Automobilbaus, deren Preisregion jetzt in etwa den Import-Westwagen Peugeot und Citroën bei deutlich schlechterem Design und Ausstattungsumfang gleichgestellt war. Die neue Preispolitik und das sichere Gefühl, auch künftig mit unzulänglichen Lösungen abgespeist zu werden, waren auch maßgebliche Gründe für die sich 1988 und 1989 rapide verschlechternde Stimmung der DDR-Bevölkerung.

Vorgeschichte des 1.3

Bereits anfang der 1960er Jahre hatte man bei Wartburg begonnen einen 4 Takt Motor zu entwickeln, was aber weder vom ZK noch dem Politbüro gern gesehen wurde. Eigentlich war 1980 der Motor fertig, er wurde aber aufgrund des Alpha-Deals mit VW wieder eingedampft. Der Wartburgmotor war ein Reihen 4-Zylinder mit 1.6l und 82PS. Der neue alte VW motor ist eigentlich zu groß für den Motorraum des Wartburgs das machte einen Quereinbau und das etwas unglücklich geratene 4-Gang Getriebe erforderlich.

Beim Prototypen des Wartburg 1.3 war der Motor aufgrund des 353w Getriebes Längs eingebaut.

Das og. geannte RWG Fahrzeug gab es wohl als Prototypen mit dem Beinamen Hängebauchschwein (auf Fotos sieht es auch nicht gerade gelungen aus) (Quelle: MDR-Fernsehen, Die Wartburg Story, 01.05.2006 22:00) dieses Fahrzeug wurde aber nie in Serie gebaut.

Der neue 1.3er machte umfangreiche Investionen erforderlich. Sonst hätte er selbst in dieser Form kaum gebaut werden können.

Prototypen

Auch wurden die Prototypen Wartburg 360 (1974) und 610 M (1978) mit selbsttragender Karosserie nie in Serie gebaut, wobei beide Fahrzeuge den 1.3 bereits ahnen lassen, bzw. der Wartburg 360 Ähnlichkeiten mit dem Audi 80 bzw. 100 hat.

1987/1988 wurde damit begonnen, den 1.3 auf die Räder zu stellen; zuerst sollte er 1300 heißen und in der S-Ausführung ein Amatrurenbrett wie im Polo 2 (BJ 1981-1994) und ein 5 Gang Getriebe erhalten.

Änder- und Neuerungen gegenüber dem Wartburg 353W

  • Änderungen:

Im 1.3 ist zum einen der neu gestalte Innenraum zu nennen. Anfangs noch mit Teilen aus der 353w Produktion (brauner stoff, kurze schwarze griffe), dann aber mit 1.3 (schwarzer stoff, lange schwarze griffe aus dem Opel Regal) eben so verhielt es sich mit den Sitzen. Die Instrumente wurden vom 353w bis auf das Ökocronometer übernommen, das Amaturenbrett und dessen gestaltung wurden komplett überarbeitet. Auch kam ein neuer Kombilenkschalter zum Einsatz. Aus dem 353w wurden jediglich zuanfang die Kopfstützen übernommen dann jedoch im laufe der Serie gegen solche aus mit Stoff bezogenem Schaumstoff ersetzt.

Weitere Änderungen waren: neue Frontpartie und eine geänderte Motorhaube gegenüber dem 353w, neue ausgestellte Kotflügel vorn und hinten sowie eine andere Blinker anordnung. Übernommen aus dem 353w wurden die Frontscheinwerfer, die Türen und die ab 1984 verbauten Kunststofftüraußen*/innengriffe, Die Front-/Heckscheibe(Limosine) . Auch wurden beim Tourist die Heckaußenkotflügel wieder in Kunststoff in etwas rundererform ausgeführt.

  • Neuerungen:

Spurverbreiterung vorn und hinten so wie neue Radnaben, die mit denen im 353w nicht baugleich sind. Der neue 1.3L Motor (bauähnlich VW EA 111 Baureihe) erhielt eine Haltung, damit er auf den geänderten Rahmen passte. Dieser Motor (BM860) wurde auch im Barkas B1000-1 verbaut. Der Motor selbst wurde in Karl-Marx-Stadt(heute Chemnitz ) auch für VW in geänderter Form gefertigt. Diesen Deal machten die Barkas Werke 1984 mit Volkswagen. Das neue 4-Gang Wartburggetriebe ist quer zur Fahrtrichung eingebaut. Daher ergab sich die Notwenigkeit für neue Antriebswellen, eine kurze, eine lange. Die neue Karosseriegestaltung brachte auch neue Lampen und Leuchten mit sich. Zum einen wurden die noch U-förmigen Heckleuchten des 353w durch neue flache 4 Kammerleuchten ersetzt, zum anderen wurden die Frontblinker mit in die Frontpartie integriert, wobei kleine Zusatzblinker in der Außenhaut der Kotflügel verblieben. Die Änderung der Heckleuchten erfoderte bei der Tourist-Variante zusätzliche Leuchten unter der Heckklappe, die ebenfalls neu war, wie aber beim 353w aus Kunststoff. Die Heizung mit Belüftungsgebläse wurde ebenfalls komplett neu konstruiert. Die Stoßstangen sind ebenfalls neu, statt der alten Blechstangen kamen nun unempfindlichere Kunststoffstangen zum Einsatz, die sich auch sehr leicht austauschen lassen.

Das Konzept des schnellen und günstigen Austausches ganzer Fahrzeugpartien wurde beim 1.3 weiter perfektioniert.

Das Fahrzeug wurde dann 1988 auf der Leipziger Herbst Messe vorgestellt...ohne zu ahnen das es das AWE nur noch ca 3 Jahre geben wird.

Experimente: Es wurden jeweils in der laufenden Serie immer wieder Neuerungen getestet. Dazu zählten eine Schwimmsattelbremse und ein 5 Gang-Getriebe.

Neuerungen / Änderungen 1989

  • Detailänderung am Türbezug, statt des bisher wendenten Braunenstoffes wird nun Braunes Kunstleder eingesetzt.

Neuerungen / Änderungen 1990

  • Detailänderung, statt des Kunstleder bezuges der Türen Wird nun schwarzer Stoff eingesetzt.
  • Detailänderung, neue lange hart Schaumgriffe Vorne satt der bisher kurzen alten 353w Griffe.
  • Detailänderung, Abschleppöse hinten wird erst bei den Touristen ab BJ 1/1990 eingeführt.
  • Detailänderung, statt der bisher verwendeten steinschlagfolie kommst nun ein passendes Plasteteil zum einsatz mit einer höhreren Lebensdauer.

Neuerungen / Änderungen 1991

  • Neuerung, Peladelerie Komplett änderung es wird eine neue aufhängung eingefürt.
  • Detailänderung, neuer Innenspiegel der nun auch abgeblendet werden kann.
  • Detailänderung, die Abschleppöse hinten wird nun auch bei der Limosine eingeführt.
  • Detailänderung, Sitze vorn werden aus dem Opel Regal entnommen und per Adapter Wartburg Konform gemacht.
  • Detailänderung, Türbezug wird erneut geändert, neue Opel Griffe ebenfalls Kadett werdem verbaut.


Der sg. Irmscher Wartburg (Wartburg "New-Line") war der letzte Versuch, den Wartburg wieder gesellschaftsfähig zumachen. Dieses Unterfangen scheiterte jedoch nach 2 Prototypen. Heute sind aber noch vereinzelt Irmscher-Felgen, Engelmannspiegel, innenbelüftete Scheibenbremsen und 5 Gang-Getriebe in einigen Fahrzeugen verbaut. Das 5 Gang-Getriebe bietet gegenüber der 4 Gang-Version einige Vorteile, zum einen ist es dicht, was beim 4 Gang sehr selten ist, zum anderen ist das Getriebe nicht überfordert und steigert zudem die Höchstgeschwinigkeit ca. auf 170-180km/h.

10. April 1991 Einstellung der Produktion. Der letzte Wartburg lief an diesem Tag nach über 90 Jahren AWE vom Band.

1992-2001/2002: Eine Initiative von ScanCar, der Nachfolgegesellschaft des Automobilwerkes Eisenach GmbH, brachte 1992-1994 auch neue Fahrzeuge hervor, die aber wohl nur in einer kleinen Zahl aus Ersatzteilen gefertigt wurden. Näheres ist nicht bekannt.

Insgesamt ist zu sagen, dass der neue Wartburg 1.3 etwas runder und ausgegorener war als der 353w. Man sollte aber auch hier den Zeitraum betrachten. Der 353w wurde von 1966-1988 in fast unveränderter Form gefertigt, bis auf das Facelift 1984/1985 gab es kaum Neuerungen. Die investitionen von ca. 7,25 Milliarden DDR Mark (ohne Getriebe) hat sich nicht gelohnt eine komplette Eigenentwicklung hätte nur ca. 5 Milliarden Mark gekostet. Der VW Motor war eben Vorgabe aus Berlin nicht aus Eisenach. (Quelle: MDR-Fernsehen, Die Wartburg Story, 01.05.2006 22:00)

Preise für den Wartburg 1.3 in den Verschiendenen Varianten:

  • Wartburg 1.3 Limo :30200 Mark
  • Wartburg 1.3 S-Limo :31580 Mark
  • Wartburg 1.3 Tourist :33775 Mark
  • Wartburg 1.3 S-Tourist :35190 Mark

Preiskalkulation am Beispiel Wartburg 1.3 Limo:

Normale Limo:

  • Abgaben für die richtige Bewertung der lebendigen Arbeit, die direkt an den Staatshaushalt abgeführt wird :744 Mark
  • Produktionsfondabgabe für die Nutzung der Grundmittel, die direkt an den Staatshaushalt abgeführt wird:2906 Mark
  • Gewinn für den Betrieb:940 Mark
  • Betriebspreis:25850 Mark
  • Industriepreis:28700 Mark
  • Transport- und Handelskosten sowie erforderlicher Gewinn für den VEB IFA-Vertrieb:1500 Mark
  • Ergibt die 30200 Mark

Produktions Zahlen (1988-1991)

  • Wartburg 1.3 : 152.775 Fahrzeuge

Modellpalette Wartburg 1.3

  • Limousine 4-türig
  • Kombi 5-türig ("Tourist")
  • Pickup 2-türig ("Trans")
  • Prototypen:
    • Irmscher Wartburg (1990) (Stückzahl: 2)
    • Ihling Pickup (länger als "Trans") (Stückzahl: 6)
    • Trailer ( Wartburg Rally Team) (Stückzahl: 2 [1. Rally Look Museum Eisenach, 2. Weiss als "normaler" Trailer (aktive nutzung)])
    • Wartburg Rally 1.3 (1. Rally Look auf Rally Trailer Museum Eisenach) Stückzahl: min 2 Werksteam)(Es wurden 50 wg der FIA Zulassung gebaut und 48 davon Veräußert, heute sind aber viele nachbauten unterwegs die keine Extra-Rally Ausstattung (Innenbelüftete-Scheibenbremsen und 353w Nachschalldämpfer (wg. der Bodenfreiheit) besitzen, als kleines Kuriosum: Es gab auch Rally Touristen. Genaues ist aber nicht bekannt)

Technische Daten:

Technische Daten: Wartburg 311/312/313

  • Wartburg 311/312
    • L/B/H: 4300/1520/1450 mm (Limousine Cabrio); 4210/1570/1450 mm (Coupé Camping); 4280/1570/1475 mm (Kombi); 4360/1810/1350 mm(Sport)
    • Motor: Dreizylinder-Zweitakt-Vergaser-Motor mit Umkehrspülung
    • Bodenfreiheit (beladen): 190 mm
    • Hubraum: 900 ccm
    • Leistung: 45 PS (Standard-311); 36,8 kW 50 PS (Sport-313); 45 PS (312)
    • Kraftstoff: 2-Takt-Gemisch 1:33,3 (Standard) 1:25 (Sport)
    • Vergaser: VEB Berliner Vergaserfabrik, Berlin O 112 H362-6 (Standard); 2x H362-1 (Sport); BVF36/1 (P312)
    • Getriebe: Blockgetriebe 4 Gang Zahnradgetriebe / 1 Gang rückwärts, sperrsynchronisiert
    • Freilauf in allen Gängen, manuell sperrbar
    • Kupplung: Einscheiben-Trockenkupplung mit 6 Druckfedern, vollständig gekapselt
    • Fahrwerk 311, 313: Blattfedern (vorn/hinten) quer, hinten Starrachse mit hochliegender Blattfeder, vorn getrieben, Felgen 15"
    • Fahrwerk 312 (353): neue Rahmenkonstruktion, geänderte Motor und Getriebeaufhängung, 4 Schraubenfedern, Einzelradaufhängung vorn und hinten, Vorderachse mit Querlenker oben und unten, Felgen 13", Vorderradantrieb über Doppelgelenkwellen (Radseitig) und Dreifingergelenke (Getriebeseitig)
    • Bremsen: Hydraulische Innenbackenbremse; vorn Duplex-, hinten Simplex-Gleitbackenbremsen
    • Akkumulator: 6V
    • Zündanlage: Unterbrecher, je Zylinder 1 Zündspule
    • Elektroanlage (Typ 311, 313 Bj.57): Gleichstromlichtmaschine 6 V 180 W ab 2200 U/min
    • Hauptbeleuchtung (Typ 311, 313 Bj.57): Fernlicht 45 Watt, Abblendlicht 40 Watt, Schlusslicht 5 Watt, Bremslicht 5 Watt, Rückfahrscheinwerfer 15 Watt, Fahrtrichtungsblinker 15 Watt
    • Gesamtmasse Leer/Nutzmasse/Gesamtlast : Limousine: 920 kg/380 kg/1300 kg; Kabriolet/Coupé: 985 kg/340 kg/1325 kg; Camping: 1020 kg/380 kg/1400 kg; Kombi: 1050 kg/400 kg/1450 kg; Sport: 930 kg/340 kg/1270 kg
    • Höchstgeschwindigkeit: Standard: 115 km/h; Kombi: 100 km/h; Sport: 140 km/h

Technische Daten: Wartburg 353W

  • Wartburg 353W
    • L/B/H: Limousine: 4220/1640/1495 mm; Tourist: 4380/1640/1495
    • Motor: 3-Zylinder-2-Takt-Ottomotor, flüssigkeitsgekühlt
    • Hubraum: 992 ccm
    • Leistung: 36,8 kW / 45 PS
    • Drehmoment: 10 kpm bei 3000 u/min
    • Kraftstoff: 2-Takt-Gemisch 1:50, Mindest-Oktanzahl: 88
    • Vergaser: Fallstromvergaser BVF-40, ab 1982 Registervergaser Jikov 32 SEDR
    • Getriebe: 4 Gang Zahnradgetriebe / 1 Gang rückwärts, vollsynchronisiert
    • Freilauf in allen Gängen, manuell sperrbar
    • Kupplung: Einscheiben-Trockenkupplung mit Tellerfeder, Typ: T 10-12K
    • Fahrwerk: Einzelradaufhängung, vorn getrieben, Felgen 13", Reifen 165-SR 13, 170/70 R13 oder 185-SR 13
    • Wendekreis: 10,2 m
    • Bremsen: feststellbare (Handbremse) Trommelbremsen hinten, Scheibenbremsen vorn
    • Akkumulator: 12V/38Ah (ab 1981)
    • Zündanlage: Unterbrecher, je Zylinder 1 Zündspule
    • Elektroanlage: Gleichstromlichtmaschine 12 V 220 W / ab 1975 Drehstromlichtmaschine 12 V/ 588 W
    • Hauptbeleuchtung: ab 1978 H4 Halogenscheinwerfer 65/55 W
    • Kofferraum: 525 l(Limousine); L/B/H 1940/1300/860mm (Tourist)
    • Gesamtmasse Leer/Nutzmasse/Gesamtlast : Limousine: 920 kg/400 kg/1320 kg; Tourist: 970 kg/440kg/1410 kg

Technische Daten: Wartburg 1.3

  • Wartburg 1.3
    • L/B/H: 4220/1645/1495 mm (Limosine); 4280/1645/1520 mm (Tourist); 4224/1644/1695 mm (Trans)
    • Bodenfreiheit (beladen): 122 mm
    • Motor: 4-Zylinder-4-Takt-Ottomotor, flüssigkeitsgekühlt, bauähnlich zur VW EA 111 Baureihe (Polo, z.T. Golf Motor Kennungen: N; NZ) "Alpha Deal" mitte der 1980ér Jahre
      • Motormasse: 107,5 kg
    • Hubraum: 1272 ccm
    • Leistung: 43 kW / 58 PS
    • Drehmoment: 9,8 kpm bei 3300 u/min
    • Kraftstoff: Benzin Mindest-Oktanzahl: 91
    • Vergaser: Einfallstromvergaser 34 TLA
    • Getriebe: synchronisiertes Viergang-Wechselgetriebe mit Fernschaltung (Masse mit Öl ca 29kg)
    • Kupplung: Einscheiben-Trockenkupplung TF 180-120 (TF 180 DE2R)
    • Fahrwerk: Einzelradaufhängung, vorn getrieben, asymmetrische Humpfelgen 4 1/2Jx13H 1-B-J 45-1 (13"), Reifen 165/80 R 13 82 S sl, 175/70 R 13 80 S
    • Wendekreis: 10,8 m
    • Bremsen: Trommelbremsen, feststellbar hinten, Scheibenbremsen vorn
    • Akkumulator: 12V/44Ah
    • Zündanlage: Transistorzündung mit Geberprinzip, Hall-Effekt
    • Elektroanlage: Drehstromlichtmaschine 14 V/ 57 A
    • Hauptbeleuchtung: H4 Halogenscheinwerfer 60/55 Watt
    • Kofferraum: 525 l (Limousine); Ladefläche L/B: 1940 mm / 1300 mm (Tourist); 1700 mm / 1400 mm (Trans)
    • Gesamtmasse: Limousine leer: 900kg / Maximale Gesamtlast: 1320 kg; Tourist leer: 960kg / Maximale Gesamtlast: 1410 kg; Trans leer: 840 kg + 75kg Fahrer / Maximale Gesamtlast: 1390 kg
    • Verbrauch auf 100km (Werksangabe): 6,5 L (bei konstant 90 km/h)
    • Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h; (lt. Fahrzeugscheinen) 135 - 141 km/h

Produktionsstandorte

  • Eisenach = Limosine
  • Halle =Tourist
  • Dresden = Tourist
  • Ludwigsfelde = Trans (im VEB Automobilwerke Ludwigsfelde, des Werkes der W50 bzw. L60 LKW als "neben"-Produkt). Der "Trans" ist relativ selten, auch schon zu DDR Zeiten.