Laupheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 14′ N, 9° 53′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Biberach | |
Höhe: | 528 m ü. NHN | |
Fläche: | 61,79 km2 | |
Einwohner: | 22.839 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 370 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88471 | |
Vorwahl: | 07392 | |
Kfz-Kennzeichen: | BC | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 26 070 | |
Stadtgliederung: | 5 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 88471 Laupheim | |
Website: | www.laupheim.de | |
Oberbürgermeister: | Gerold Rechle | |
Lage der Stadt Laupheim im Landkreis Biberach | ||
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Laupheim ist die zweitgrößte Stadt im Landkreis Biberach. Seit dem 1. Januar 2016 ist sie Große Kreisstadt.[2] Sie liegt im Norden des Kreisgebiets, bildet ein Mittelzentrum in Oberschwaben und gehört zur Region Donau-Iller. Laupheim ist Standort des Hubschraubergeschwaders 64 der Luftwaffe sowie einiger überregional bekannter Firmen.
Geografie
Geografische Lage
Laupheim liegt rund 20 km süd-südwestlich von Ulm. Die Kernstadt wird in Nord-Süd-Richtung von der Rottum durchflossen, die etwas weiter nördlich in den von Süden kommenden Donau-Nebenfluss Dürnach mündet. An der Rottum ist auch der Laupheimer Stadtteil Baustetten zu finden. Die westlichen Stadtteile Obersulmetingen und Untersulmetingen liegen an dem Donau-Nebenfluss Riß, das ost-nordöstlich gelegene Bihlafingen befindet sich an der Schmiehe.
Stadtgliederung
Laupheim mit (2016) insgesamt 21.300 Einwohnern besteht aus der gleichnamigen Kernstadt mit 15.000 Einwohnern und aus den Stadtteilen Baustetten (2.000 Einwohner), Bihlafingen (767 Einwohner), Obersulmetingen (1.290 Einwohner) und Untersulmetingen (1.923 Einwohner). Der Stadtteil Bihlafingen liegt in einer Exklave und grenzt an den Alb-Donau-Kreis.
Nachbargemeinden
An das Gebiet der Stadt Laupheim grenzen die Gemeinde Achstetten, der zur Stadt Ehingen gehörende Ort Rißtissen und die Gemeinde Griesingen im Norden, die zur Stadt Ehingen gehörenden Orte Schaiblishausen und Kirchbierlingen im Westen, die zur Gemeinde Schemmerhofen gehörenden Dörfer Ingerkingen und Schemmerberg sowie die Gemeinde Mietingen im Süden, die Gemeinde Schwendi im Südosten und die Gemeinde Burgrieden im Osten. Die Laupheimer Exklave Bihlafingen grenzt im Norden und im Osten zusätzlich an die Gemeinden Achstetten-Oberholzheim, Hüttisheim und Schnürpflingen.
Geschichte





Im Jahr 778 wurde der Ort als Loubhaim erstmals schriftlich erwähnt. Laupheim, damals Hauptort des Rammachgaus, wurde 926 von den Ungarn zerstört. Im 12. Jahrhundert kam es in den Besitz der Truchsessen von Waldburg, die den Ort 1331 an die Habsburger verkauften. Die österreichischen Habsburger verpfändeten Laupheim 1362 an die Herren von Ellerbach, blieben aber Landesherren bis in das Jahr 1805. 1434 wurde durch Kaiser Sigismund der Gemeinde das Marktrecht und dem Ritter Burkhard von Ellerbach die Halsgerichtsbarkeit verliehen. Während der Bauernkriege zerstörte 1525 der „Baltringer Haufen“ das Schloss, das nach Ende der Auseinandersetzungen wieder aufgebaut wurde. Nach dem Aussterben der Ellerbacher belehnte Österreich 1582 die Reichsfreiherren von Welden mit Laupheim, diese gründeten bereits zwei Jahre später die erste Schule der Gemeinde. Mit der Neuordnung Deutschlands nach dem Reichsdeputationshauptschluss kommt die Stadt 1806 zum Königreich Württemberg, wo sie zunächst zum Oberamt Wiblingen gehört. Erst 1836 wird die Leibeigenschaft abgeschafft. 1845 wird Laupheim anstelle von Wiblingen Sitz des Oberamts, das Oberamt Laupheim heißt. Laupheim erhält 1869 die Stadtrechte.
Nachdem die Einwohnerzahl von Laupheim basierend auf der Fortschreibung der Volkszählungsergebnisse von 1987 die Marke von 20.000 Einwohnern im Jahr 2011 überschritten hatte, stellte die Stadt beim baden-württembergischen Innenministerium den Antrag auf Ernennung zur großen Kreisstadt. Nach der Veröffentlichung des Zensus 2011, nach der Laupheim diese Marke erst 2013 überschritten hat, ruhte der Antrag vorläufig.[3][4] Seit dem 1. Januar 2016 ist Laupheim Große Kreisstadt.[5]
siehe auch Burg Bihlafingen, Wasserburg Bihlafingen, Burg Laupheim, Burg Kreppach
Religionen
Bereits im 10. Jahrhundert ist eine Pfarrkirche in Laupheim nachgewiesen, noch heute ist die Stadt überwiegend römisch-katholisch geprägt. Seit 1845 gibt es eine evangelische Gemeinde. Ferner existiert in Laupheim das Dreifaltigkeitskloster der Steyler Missionsschwestern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Entstehung einer Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten). Seit 1962 hat die Gemeinde ein eigenes, als Kapelle bezeichnetes Kirchengebäude. Die Baptisten-Gemeinde zählt ca. 60 Mitglieder, hinzu kommen 20-30 Kinder.[6]
Seit 1993 existiert in Laupheim auch eine zum Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden gehörende Ecclesia-Gemeinde, zu der sich etwa 130 Personen (einschließlich Kinder) bekennen.[7]
Judentum in Laupheim
Die 1724 gegründete Jüdische Gemeinde Laupheim, zeitweise die größte jüdische Gemeinde Württembergs, erreichte um 1869 mit 843 Personen ihre höchste Mitgliederzahl.[8] Durch Ab- und Auswanderung nahm sie danach kontinuierlich ab. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 flohen 126 von 235 jüdischen Einwohnern ins Ausland, die meisten von ihnen nach den Novemberpogromen im Jahre 1938. Im folgenden Jahr wurden die noch verbliebenen jüdischen Bürger innerhalb von Laupheim in das Barackenlager Wendelinsgrube zwangsumgesiedelt und in den Jahren 1941 und 1942 schließlich in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Nach dem letzten von vier Transporten am 19. August 1942 hörte die jüdische Gemeinde in Laupheim auf zu existieren. 62 jüdische Laupheimer wurden verschleppt und ermordet, nur zwei überlebten.
Eingemeindungen
- 1. Januar 1972: Baustetten und Untersulmetingen[9]
- 1. April 1972: Bihlafingen[9]
- 1. Januar 1975: Obersulmetingen[10]
- Historische Wappen der früheren Gemeinden
-
Baustetten
-
Bihlafingen
-
Untersulmetingen
-
Obersulmetingen
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
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Politik
Bürgermeister
Amtsjahre | Name |
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1838–1850 | Johann Gottfried Brigel |
1850–1872 | Franz Seraph Müller |
1872–1880 | Konrad Hepperle |
1880–1882 | Heinrich Hepperle |
1883–1924 | Johannes Schick |
1924–1934 | Franz Konrad |
1934–1945 | Ludwig Marxer |
1945–1946 | Adolf Scheffold |
1946 | Josef Hyneck |
1946–1949 | Karl Wiest |
1949–1963 | Alfons Hagel |
1963–1966 | vakant |
1966–2002 | Otmar Schick |
2002–2010 | Monika Sitter |
2010–2017 | Rainer Kapellen[11] |
seit Dezember 2017 | Gerold Rechle[12] |
Gemeinderat
In Laupheim wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis[13]. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2014 |
Sitze 2014 |
% 2009 |
Sitze 2009 |
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FW | Freie Wähler | 36,2 | 10 | 36,5 | 10 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 31,2 | 9 | 34,7 | 10 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 10,1 | 3 | 14,6 | 4 | |
OL | Offene Liste | 22,2 | 6 | 11,7 | 3 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 0,0 | 0 | 2,4 | 0 | |
gesamt | 100,0 | 28 | 100,0 | 27 | ||
Wahlbeteiligung | 47,1 % | 52,3 % |
Wappen
Blasonierung: Geteilt und oben gespalten von Grün mit silbernem Balken und Rot; unten in Silber aus goldenem Dreiberg wachsend drei grüne Laubzweige.
Die Schilde stammen von Sebastian Röttinger, Comes palatinus und Stadtherr in Nördlingen (1596). Der obere rechte Teil zeigt den Schild der Welden-Familie, welche die Stadt im Zeitraum 1570–1840 regiert hat. Die Hügel weisen darauf hin, dass die Stadt auf Hügeln um die Rottum gelegen ist.[14]
Städtepartnerschaften
Laupheim pflegt Städtepartnerschaften seit Juni 1998 zu Feyzin (bei Lyon) in Frankreich und seit 1993 zu Neustadt an der Orla in Thüringen. Der Stadtteil Baustetten pflegt seit 1968 eine Partnerschaft zu sechs Gemeinden im Tal der Béthune in Frankreich.[15]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Oberschwäbische Barockstraße
Die katholische Stadtpfarrkirche St. Petrus und Paulus, manchmal auch kurz St. Peter und Paul bezeichnet, in Laupheim mit Pfarrhaus, Zehntscheuer und Lindenbaum ist eine Station auf der Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße, die weltliche und sakralen Bauwerke der Barockzeit in der Region verbindet. Sie wurde in den Jahren 1623 bis 1667 von Martino Barbieri erbaut. Die Deckenfresken stammen von Anton Wenzeslaus Haffe.[16]
Planetarium und Sternwarte
Das von der Volkssternwarte Laupheim e. V. auf ehrenamtlicher Basis betriebene astronomische Bildungszentrum vereint Sternwarte und Planetarium unter einem Dach. Der Verein existiert seit 1975 und betreibt seit 1990 das Planetarium, dessen technische Ausstattung 2012 vollständig modernisiert wurde. Das Zeiss-Planetarium zählt seither zu den modernsten seiner Art weltweit.
Die unterhaltsamen und informativen Sternenshows des Planetariums finden jedes Jahr bei rund 40.000 Besuchern Zuspruch. Die von Vereinsmitgliedern selbst zusammengestellten Programme wechseln etwa alle drei Monate. Mit den Teleskopen der Sternwarte steht der Öffentlichkeit der Blick ins All offen. Sonderprogramme, Vorträge und Jugendarbeit runden das Programm ab.
Zu Ehren der Volkssternwarte wurde 1999 der Asteroid 7167 Laupheim, 1985 von Carolyn Shoemaker entdeckt, nach der Stadt benannt.

Museen
Das Museum zur Geschichte von Christen und Juden im Schloss Großlaupheim stellt auf eindrückliche Weise das Zusammenleben der Jüdischen Gemeinde Laupheim, der ehemals größten jüdischen Gemeinde Württembergs, mit den Christen in Laupheim dar.
Gedenkstätten
- Ein Gedenkstein am Gotteshaus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde an der Ecke Bronner Straße / Synagogenweg erinnert an die Synagoge, die an ebendieser Stelle stand und beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern zerstört wurde. Mit anderen Worten: Die Kapelle und das Grundstück der Baptisten stehen auf den Ruinen der abgetragenen Synagoge.
- Eine Gedenktafel am Wärterhaus des jüdischen Friedhofs auf dem Judenberg nennt 100 Namen während der NS-Diktatur verfolgter und ermordeter jüdischer Einwohner.
- Seit 1955 wird auch auf dem Gefallenen-Denkmal mit einer Tafel der jüdischen Opfer der NS-Herrschaft gedacht.
- Mit einer Erinnerungstafel an der Fernvermittlungsstelle Obere Radstraße gedenkt die Stadt der ehemaligen jüdischen Schule und ihrer Schüler.
- Sein Geburtshaus in der Kapellenstraße 44 und ein Straßenname erinnern an den deutsch-jüdischen Kunstgewerbe-Professor Friedrich Adler, der 1942 im KZ Auschwitz Opfer der Shoa wurde.[17]
Bauwerke
- Stadtpfarrkirche St. Petrus und Paulus, auf dem Kirchberg in Laupheim
- Schloss Großlaupheim
- Schloss Kleinlaupheim
- Hotel „Laupheimer Hof“, Rabenstraße
- Jüdischer Friedhof, Judenberg
- Gasthaus „Zum Rothen Ochsen“, Kapellenstraße
- Jugendstil-Café Hermes in der Kapellenstraße, im Stil der italienischen Spätrenaissance erbautes Geburtshaus von Friedrich Adler
- Wohnhaus Judenberg 16, von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum Denkmal des Monats Januar 2005 ernannt
- Leonhardskapelle aus dem Jahre 1448
- St. Georg und Sebastian (Untersulmetingen), auch Niederkirch genannt, Grabstätte von Abt Romuald Weltin
- Kaufhaus Einstein, Kapellenstraße
Regelmäßige Veranstaltungen
- Kulturnacht im Mai
- Rosenmarkt im Juni[18]
- Kinder- und Heimatfest Laupheim im Juni
- Summernight Festival im Juni
- Brunnenfest mit Flohmarkt im September
- Kaltblutpferdemarkt im Oktober
- Weihnachtsmarkt
Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr
Die Kernstadt von Laupheim wird im Westen von der vierspurigen Bundesstraße 30 (Ulm–Friedrichshafen) begrenzt. Laupheim ist durch drei Anschlussstellen an die B 30 angebunden: Laupheim-Nord (Achstetten), Laupheim-Mitte und Laupheim-Süd.
Am 1. Juni 1850 eröffneten die Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen die Württembergische Südbahn von Ulm nach Friedrichshafen, die 2 Kilometer von Laupheim entfernt am Stadtrand vorbeiführt und an der ein Bahnhof Laupheim errichtet wurde. Am 17. Mai 1904 wurde eine am Bahnhof Laupheim von der Südbahn abzweigende Stichstrecke nach Schwendi eröffnet, an der in der Laupheimer Stadtmitte der Bahnhof Laupheim Stadt (Stadtbahnhof) erbaut wurde. Der Bahnhof Laupheim wurde damit zum Keilbahnhof und in Laupheim Hbf umbenannt, später erhielt er den Namen Laupheim West (Westbahnhof). Am 23. Mai 1971 wurde auf dem Abschnitt von Laupheim Stadt nach Schwendi der Personenverkehr, am 28. September 1984 auch der Güterverkehr eingestellt und die Strecke abgebaut; am 27. Mai 1983 endete auch der Personenverkehr auf dem Streckenabschnitt von Laupheim West nach Laupheim Stadt. Zum 30. Mai 1999 wurde der Personenverkehr auf der Stichstrecke bis zum vollständig sanierten Stadtbahnhof wieder in Betrieb genommen und eine stündliche Regionalbahn-Verbindung zum Ulmer Hauptbahnhof eingerichtet. Seit dem 12. Juni 2011 gibt es am Bahnhof Laupheim West eine zusätzliche Verbindungskurve, auf der die Züge, ohne Kopf machen zu müssen, zwischen Stadtbahnhof und Biberach an der Riß fahren können. Am Bahnhof Laupheim West halten neben den Regionalbahnen stündlich Interregio-Express-Züge von Ulm und Stuttgart nach Lindau.
Die Stadt gehört dem Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING) an.
Ansässige Unternehmen
- Der Luftfahrtzulieferer Diehl Aircabin mit rund 1400 Mitarbeitern hat seinen Stammsitz in Laupheim, Vorgängerbetriebe bestanden ab 1960 in Laupheim.
- Bergmann stellt seit 1873 in Laupheim Produkte aus Haar her, die weltweit verwendet werden.
- Auto-Tuning: Hamann Motorsport, seit 2003 Hauptsitz in Laupheim
- Das Jermi Käsewerk im Stadtteil Baustetten beschäftigt rund 370 Mitarbeiter.
- Kässbohrer Geländefahrzeug ist Weltmarktführer für Fahrzeuge zur Skipistenpräparierung und für Strandreinigungsgeräte.
- Forschung für die Pharmaindustrie: Rentschler Biotechnologie
- Schwabenmalz
- Hersteller für Pharmaverpackungsmaschinen: Uhlmann
Ehemalige Unternehmen
- Jos. Steiner & Söhne – in Laupheim auch Hopfen-Steiner genannt
Medien
- In Laupheim gibt es eine Lokalredaktion der Schwäbischen Zeitung.
- Wochenblatt Biberach
Gerichte und Einrichtungen
- In Laupheim befand sich eine Außenstelle des Amtsgerichts Biberach an der Riß. Die inzwischen aufgelöste Außenstelle führte die Tradition des seit 1845 am Ort bestehenden Oberamtsgerichts Laupheim fort.
- Die Stadt ist Sitz des Dekanats Laupheim des Bistums Rottenburg-Stuttgart, das zum Dekanatsverband Biberach gehört.
- Notariat
- Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Schillerstraße 8)
Militär
Laupheim ist Standort des Hubschraubergeschwaders 64 der Luftwaffe, das durch die Neuausrichtung der Bundeswehr die Aufgaben des früheren Mittleren Transporthubschrauberregiments 25 Anfang 2013 übernahm.

Das Hubschraubergeschwader 64 verfügt über mittlere Transporthubschrauber des Typs Sikorsky CH-53.
Das Gelände des 1964 eingerichteten Standorts diente vor und während des Zweiten Weltkriegs als Luftwaffenstützpunkt. Seit dem 21. Juni 1989 trägt der Flugplatz den Namen Kurt-Georg-Kiesinger-Kaserne. Zur medizinischen Versorgung gibt es am Standort auch ein Sanitätszentrum.
Bis Anfang der 1990er Jahre wurden die damaligen Heeresflieger aus Laupheim nur innerhalb des NATO-Gebiets eingesetzt, etwa bei Katastropheneinsätzen in Italien, Griechenland, in den französischen Pyrenäen, in den Lawinengebieten der Alpen und bei Manövern auf dem Gebiet von NATO-Verbündeten, seitdem jedoch auch im Rahmen von UN- und NATO- Einsätzen außerhalb des NATO-Gebiets, zunächst nach dem Zweiten Golfkrieg im Irak, danach auf dem Balkan als Teil der multinationalen Friedenstruppen IFOR, KFOR, SFOR und EUFOR sowie zuletzt in Afghanistan als Teil der NATO-Mission ISAF.
Mit insgesamt rund 1.600 Arbeitsplätzen ist der Luftwaffenflugplatz der größte Arbeitgeber Laupheims. Laut Presseerklärung des damaligen Bundesverteidigungsministers soll der Standort fortgeführt werden.[19]
Bildungseinrichtungen
In Laupheim bestehen folgende kommunale Schulen: Carl-Laemmle-Gymnasium, Friedrich-Adler-Realschule, Friedrich-Uhlmann-Schule (Haupt- und Werkrealschule), Grund-, Haupt- und Werkrealschule Obersulmetingen, Ivo-Schaible-Grund- und Hauptschule, Anna-von-Freyberg-Grundschule, Grundschule Bronner Berg, Gemeinschaftsgrundschule Rot-Bihlafingen, Grundschule Untersulmetingen und die Wieland-Förderschule. Außerdem gibt es die Kilian-von-Steiner-Schule als Kreisberufsschule.
Angehende Grund- und Hauptschullehrer werden am Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Laupheim ausgebildet. Außerdem verfügt Laupheim über eine Volkshochschule.
Freizeit- und Sportanlagen
- PaBa – Parkbad: städtisches Hallen- und Freibad mit Natursee und Riesenrutsche, Lange Straße
- Minigolf/Tennishalle – Kleemeisterei (geschlossen, soll abgerissen werden)
- Tennisplätze des Tennisclubs Laupheim 1904 e. V.
- Sporthalle Herrenmahd
- Sporthalle Bronner Berg
- Sporthalle Bühler Straße
- Rottumhalle
- Neue Mehrzweckhalle des Turn- und Sportvereins Laupheim 1862 e. V.
- Kunstrasenplatz „Grasiger Weg“
- Stadion des FV Olympia Laupheim
- Gretel-Bergmann-Stadion
- Freizeitbereich Risstal (Baggersee und Kletterpark "Mobipark" (in Bau))

Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Carl Laemmle (1867–1939), deutsch-jüdisch-amerikanischer Filmproduzent (u. a. Im Westen nichts Neues) und Gründer der Universal Studios, einer der Keimzellen von Hollywood (Ehrenbürgerwürde 1919 verliehen, ab 1921 wegen ausländischer Staatsbürgerschaft außer Kraft gesetzt. Diese Entscheidung wurde 2017 vom Gemeinderat aufgehoben. Laemmles Ehrenbürgerschaft ist somit wieder in Kraft). Laemmle, der selbst jüdischer Abstammung war, bürgte während der NS-Diktatur für viele Juden, insbesondere aus Laupheim.
- Georg Schenk (1894–1971), Oberstudienrat, Stadtarchivar, Lokalhistoriker (verliehen 12. Mai 1969)[20]
- Ivo Schaible SDS (1912–1990), dem für seinen künstlerischen Nachlass ein Raum im Museum zur Geschichte von Christen und Juden im Schloss Großlaupheim eingerichtet wurde (Ehrenbürger des Teilorts Baustetten, verliehen 1968)[21]
- Josef Braun (1910–2003), Konrektor und Gründer des Laupheimer Heimatmuseums, Historiker
- Otmar Schick (* 8. September 1935; † 23. November 2015), Bürgermeister 1966–2002 (verliehen 2002)
- Ernst Schäll (* 18. März 1927; † 28. Oktober 2010), Lokalhistoriker (verliehen 2007)[22]
- Philipp Ruf, Dekan und Stadtpfarrer[23]
- Brigitte Angele, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande, Mitglied im Gemeinderat (CDU) von 1984–2014, Mitglied des Kreisrats von 1989–2009, ehrenamtliche Stellvertreterin des Bürgermeisters von 1999–2014, Vorsitzende des kath. Frauenbundes, vielseitiges soziales Engagement in verschiedenen Gremien und Organisationen, (verliehen 2014)[24]
Söhne und Töchter der Stadt
- Ludwig von Welden (1780–1853), österreichischer Feldzeugmeister
- Kilian von Steiner (1833–1903), deutsch-jüdischer Bankier
- Moritz Henle (1850–1925), deutscher Chasan (Kantor) und Komponist am Hamburger Reformtempel
- Johannes Schick (1854–1930), Landtagsabgeordneter
- Carl Laemmle (1867–1939), deutsch-jüdischer Filmproduzent in Hollywood, Gründer der Universal Studios
- Franz Laub (1872–1945), Komponist, Stadtmusikdirektor, Bundesmusikdirektor des Oberschwäbischen Musikverbandes
- Friedrich Adler (1878–1942), deutsch-jüdischer Designer (Jugendstil und Art Déco)
- Hertha Nathorff (1895–1993), deutsch-jüdische Kinderärztin
- Franz Pfender (1899–1972), Politiker (Zentrum, später CDU), Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der GWO Laupheim
- Josef ‚Sepp‘ Uhlmann (1902–1968), deutsch-jüdischer Sportfechter und Unternehmer
- Marie-Luise Leutrum zu Ertingen (1905–1980), Diplom-Landwirtin, Gründerin und Ehrenpräsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes
- Ulrich Steiner (1908–1961), Gutsbesitzer, Landtagsabgeordneter
- Hugo Mann (1913–2008), Einzelhandelsunternehmer (die Möbelhaus-Kette)
- Gretel Bergmann (1914–2017), deutsch-jüdische Hochspringerin
- Siegfried Einstein (1919–1983), deutsch-jüdischer Erzähler, Lyriker, Essayist, Redner, Journalist (Tucholsky-Preis 1964)
- Franz Baum (1927–2016), Politiker (CDU) und Landtagsabgeordneter
- Gertrud Zelinsky (* 1937), Schriftstellerin
- Franz Romer (* 1942), CDU-Bundestagsabgeordneter
- Ivo Gönner (* 1952), SPD-Kommunalpolitiker, Oberbürgermeister von Ulm (1992–2016)
- Hermann Gaub (* 1954), Biophysiker
- Gerd Scheffold (* 1954), CDU-Politiker, Landtagsabgeordneter
- Sandra Hoffmann (* 1967), Schriftstellerin
- Thomas Dörflinger (* 1969), Landtagsabgeordneter
- Winfried Gogg (* 1970), Handballspieler und -trainer
- Thomas Rohmer (* 1982), Fußballfunktionär
- Philip Türpitz (* 1991), Fußballspieler
Namenspatenschaften

Die Stadt Laupheim ist Namenspate für einen Airbus A320 der Lufthansa. Ebenso steht die Stadt Pate für den nach ihr zu Ehren der Volkssternwarte Laupheim e.V. benannten, 1985 von Carolyn Shoemaker entdeckten Kleinplaneten (7167) Laupheim. Er umkreist die Sonne in einem Abstand von 469 Mio. km.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2024 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Laupheim wird Große Kreisstadt. In: Schwäbische Zeitung, 14. Oktober 2015
- ↑ Laupheim knackt die 20 000-Marke. In: Schwäbische Zeitung. 31. Oktober 2011, abgerufen am 31. Oktober 2011.
- ↑ Laupheim wird 2014 nicht große Kreisstadt. In: Schwäbische Zeitung. Abgerufen am 19. Januar 2014.
- ↑ Laupheim wird Große Kreisstadt. In: Schwäbische Zeitung. 14. Oktober 2015, abgerufen am 14. Oktober 2015.
- ↑ Angaben auf der Website der EFG Laupheim, abgelesen am 19. April 2011.
- ↑ Angaben auf der Website der Freien Christengemeinde Ecclesia Laupheim, Stand: 15. Juni 2015.
- ↑ Udo Bayer: Jüdisches aus Laupheim. Prominente Persönlichkeiten einer Landjudengemeinde (= Jüdische Miniaturen. Bd. 177). Hentrich & Hentrich, Berlin 2015, ISBN 978-3-95565-122-0.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 525 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 546 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Monika Sitter sagt Laupheim Lebewohl. In: schwaebische.de, 3. März 2010
- ↑ Gerold Rechle wird neuer Oberbürgermeister in der Großen Kreisstadt Laupheim. In: www.tagblatt.de. Schwäbisches Tagblatt GmbH, 10. Dezember 2017, abgerufen am 21. Dezember 2017.
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2014
- ↑ Übersetzung von www.ngw.nl, einer niederländischen Heraldik-Seite von Ralf Hartemink.
- ↑ Partnerschaft zwischen Baustetten und Tal der Béthune (Normandie) in Frankreich, seit 1968, Ortsverwaltung Baustetten, abgerufen 31. Oktober 2013
- ↑ http://www.sankt-petrus-und-paulus.de/. In: Diözese Rottenburg-Stuttgart. Abgerufen am 6. April 2014.
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd. I, Bonn 1995, S. 54, ISBN 3-89331-208-0.
- ↑ https://www.laupheim.de?id=143
- ↑ Aufatmen: Die Entscheidung für Laupheim war knapp. In: Schwäbische Zeitung, 27. Oktober 2011
- ↑ Ehrenbürger der Stadt Laupheim. CDU-Fraktion im Gemeinderat Laupheim, abgerufen am 1. Dezember 2017.
- ↑ Pater Ivo Schaible. In: Website Museum Laupheim. Abgerufen am 30. Dezember 2014.
- ↑ Erinnerung an Ernst Schäll. In: Website der Gesellschaft für Geschichte und Gedenken e.V. 30. Oktober 2010, abgerufen am 15. Juni 2014.
- ↑ Hauptstaatsarchiv Stuttgart Bestand J 191 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1258340
- ↑ Ehrenbürgerwürde für Brigitte Angele. In: cdu-laupheim.de. 14. Oktober 2014, abgerufen am 11. Februar 2016.