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Wennigsen (Deister)

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Wappen Karte

Wennigsen (Deister)
Deutschlandkarte, Position von Wennigsen (Deister) hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Kreis: Region Hannover
Höhe: 99 m ü. NN
Fläche: 53,78 km²
Einwohner: 14.145 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 263 Einwohner/km²
Postleitzahl: 30974
Vorwahl: 05103, 05109, 05105 und 05045
Kfz-Kennzeichen: H
Gliederung des Gemeindegebietes: 8 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Hauptstraße 1-2
30974 Wennigsen
Website: www.wennigsen.de
E-Mail-Adresse: info@wennigsen.de
Politik
Bürgermeisterin: Renate Borrmann (SPD)

Wennigsen am Deister ist eine waldreiche Kommune in der Region Hannover und liegt ca. 15 km südwestlich von Hannover.

Geografie

Wennigsen grenzt - im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden - an die Städte Gehrden, Ronnenberg, Springe und Barsinghausen. Der Höchste Punkt Wennigsens liegt auf 405 m über NN auf dem Kamm des Deisters.

Geschichte

Die älteste Nachricht über den Ort Wennigsen befindet sich in einer Urkunde des Bischofs Hartbert [1], in der beurkundet wird, daß Graf Bernhard von Poppenburg Bernhard von Poppenburg auf die Verwaltung des vom Kloster Amelungsborn seinem Vater übertragenen Salzwerkes in Swalenhusen bei Hemmendorf verzichtet. Dieser Graf Poppenburg führte im Siegel ein Wappen mit einem Querbalken, auf dem sich drei fünfblättrige Rosen befanden. Diese "Poppenburger Rose" benutzt die Gemeinde Wennigsen noch heute als Wappen. [2] [3].

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Kloster Wennigsen in einer Urkunde aus dem Jahre 1224, die Siedlung selbst bestand schon vor der Gründung des Klosters. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort nahezu vollständig zerstört.

Herzog Georg Wilhelm von Hannover (später von Braunschweig-Lüneburg) teilte dem Ort nach der Teilung der Großvogtei Calenberg im neugegründeten Amt Calenberg die Gerichtsbarkeit zu, das Amtsgericht Wennigsen besteht bis heute. Von 1859 bis 1885 war Wennigsen Hauptort des Amtes Wennigsen, das das Gebiet der heutigen Städte Barsinghausen, Gehrden, der Gemeinde Wennigsen sowie die westlichen Teile der Stadt Ronnenberg umfasste. Im Jahre 1885 wurde das Amt Wennigsen mit dem Amt Linden zum Landkreis Linden vereinigt, der bis 1932 bestand und dann dem Landkreis Hannover zugeschlagen wurde.

Starken wirtschaftlichen Aufschwung brachte die Entdeckung von Steinkohle im Deister. Die erste urkundliche Erwähnung des Kohlebergwerks am Bröhn datiert auf das Jahr 1639. Auf Grund der schlechten Qualität war die Kohle für Schmiedearbeiten ungeeignet und wurde vorwiegend für Kalkbrennerei in Linden oder in Glashütten wie in Steinkrug eingesetzt. Im Jahre 1872 wurde die Bahnstrecke von Linden nach Haste (Deisterbahn) in Betrieb genommen. Diese Bahnstrecke bildet heute einen Teil der Linien S1 und S2 der S-Bahn Hannover.

Im Jahre 1945 wurde im damaligen Bahnhofs-Hotel Petersen (dem heutigen Calenberger Hof) die SPD wiedergegründet. Ausgewählt wurde der Ort unter anderem wegen der Bahnverbindung zum Flughafen Bückeburg sowie der sozialdemokratischen Tradition des Ortes.

Im Jahre 1969 wurde der Zusammenschluss mit den Nachbargemeinden Argestorf, Bredenbeck, Degersen, Evestorf, Holtensen und Sorsum zur Einheitsgemeinde Wennigsen (Deister) beschlossen.

Bis zum 31. Dezember 2004 gehörte Wennigsen zum ehemaligen Regierungsbezirk Hannover, der, wie alle niedersächsischen Regierungsbezirke, aufgelöst wurde.

Ortsteile

Argestorf 381
Bredenbeck 3.364
Degersen 2.187
Evestorf 334
Holtensen 1.237
Sorsum 489
Wennigsen mit Waldkater 5.856
Wennigser Mark 1.348

Gesamteinwohnerzahl: 15.170 (Stand 7. März 2003)

Verkehr

Am östlichen Rand des Gemeindegebiets verläuft die Bundesstraße 217. Sie verläuft dabei auf einer im Jahre 2002 freigegebenen Umgehungsstraße östlich am Ortsteil Evestorf vorbei, durchquert dann den Ortsteil Holtensen und führt dann westlich von Steinkrug über den Deister in Richtung des Springer Stadtteils Völksen.

Im Ortsgebiet von Wennigsen befinden sich 2 Haltepunkte der S-Bahn Hannover. Dies sind zum einen der Bahnhof Wennigsen mit den Linien S1 und S2 entlang der Deisterstrecke Richtung Barsinghausen/Haste und der Haltepunkt Holtensen/Linderte mit der Linie S5 an der Strecke nach Hameln.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Für die Naherholung von Bedeutung sind vor allem der Deister mit den Wasserrädern am Bröhn, das zum Wasserpark umgebaute Freibad sowie das alle 3 Jahre stattfindende Historische Freischießen.

Der Spazierweg Mühlendammweg führt vom Kloster entlang des Wennigser Mühlbachs zum Bröhnweg und verbindet dabei die noch bestehenden ehemaligen Mühlteiche miteinander. Am Feuerwehrplatz führt es dabei am Spritzenhaus vorbei, dem ehemaligen Gerätehaus der Feuerwehr Wennigsen, in dem sich heute ein Zentrum für kunsthandwerkliches Arbeiten befindet. Unterhalb des oberen Mühlteiches befindet sich das Heimatmuseum Wennigsen, in dem sich neben wechselnden Ausstellungen zu verschiedenen Themen auch Dauerausstellungen zur Ortsgeschichte, alten Handwerksberufen, dem Deisterbergbau sowie der vorherigen Nutzung des Gebäudes als Wassermühle befinden.

Bildung

Im Gemeindegebiet befinden sich die Grundschulen in Wennigsen und Bredenbeck. In Wennigsen selbst befindet sich die Kooperative Gesamtschule Sophie-Scholl-Schule (ehemals Schulzentrum Wennigsen mit Orientierungsstufe, Haupt- und Realschule). Im Ortsteil Sorsum befindet sich eine Waldorfschule mit angegliedertem Kindergarten.

Ansässige Unternehmen

  • HAFA, Wennigsen (Verladebühnen)
  • Müller Electronic, Wennigsen (Elektrotechnik)
  • Lavera Naturkosmetik, Wennigsen
  • May, Wennigsen (Betten)
  • Kornbrennerei Warnecke, Bredenbeck

Persönlichkeiten

Quellen

  1. Wikipedia-Artikel Groß Förste http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9F_F%C3%B6rste, 28.5.2006
  2. 750 Jahre Wennigsen 1200 - 1950, Herausgegeben vom Vorbereitenden Ausschuß für die 750-Jahrfeier der Gemeinde Wennigsen Gedruckt 1950 bei den Buchdruckwerkstätten Hannover, S. 8
  3. http://deisterkreisel.de/include.php?path=content/content.php&contentid=19&PHPKITSID=83dd315838508e260a684acafda129bc, 28.Mai 2006


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