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Audi TT FV

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Audi TT
Audi TT
Hersteller: Audi
Produktionszeitraum: 1998 - heute
Klasse: Sportcoupé, Plattform Audi A3 / VW Golf IV
Karosserieversionen: Coupé, Roadster
Motoren: siehe Motoren
Länge (mm): 4040 bis 4178
Breite (mm): 1860 bis 1952
Höhe (mm): 1350 bis 1352
Gewicht (kg): 1260 bis 1520
Ähnliche Modelle: Nissan 350Z, BMW Z4, Honda S2000

Der Audi TT ist ein Sportcoupé der Audi AG, welches auch als Roadster angeboten wird.

Entwicklung

Die Entwicklung des Audi TT begann, als im September 1994 das Design-Zentrum im kalifornischen Simi Valley beauftragt wurde, seine Idee eines puristischen Sportwagens umzusetzen. Im Jahr darauf wurde eine Studie des Audi TT-Coupé auf der IAA in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Name TT ging auf die NSU-Prinz-Modelle zurück, deren sportlichste Ausführungen die Modelle TT und TTS waren. TT stand dabei für "Tourist Trophy". Etwas später folgte noch im selben Jahr die Vorstellung der TT-Roadster-Studie auf der Tokio Motorshow, die auch in der NSU- Tradition den Namen "TTS" erhielt. Die positive Resonanz bei den Besuchern und den Motorzeitschrift-Journalisten sorgte dafür, dass man sich bei Audi entschloss, die Studie zu bauen – ohne große Änderungen. Nach nur drei Jahren Entwicklungszeit war es dann soweit: Im Herbst 1998 kam das Coupé mit 1,8-Liter-Turbomotor und wahlweise 132 oder 165 kW (180 bzw. 225 PS) auf den Markt. Ein Jahr später wurde der vormalige "TTS" als TT-Roadster vorgestellt.

Audi TT Roadster

Design

Der Auftrag für das Design des Audi TT ging an das Design-Zentrum im kalifornischen Simi Valley. Weit weg von der Konzernmutter und eventuellen Bedenkenträgern konnte in diesem Umfeld der Kreativität freien Lauf gelassen werden. Den Vorstellungen kreativer Audi-Stylisten sollte alle Freiheit gelassen werden, ihre Ideen eines Sportwagens optimal zu Papier zu bringen. Es sollte ein Charakter-Typ entstehen, wie man ihn sonst nur in Gestalt von historischen Klassikern findet. Der TT sollte zudem ein Objekt werden, dem einerseits die Lust an der technischen Perfektion anzusehen ist, der andererseits aber auch klassische Zitate des Bauhaus-Stils der 20er und frühen 30er Jahre des letzten Jahrhunderts und dessen strikte Formvorgaben tragen sollte. Die ersten Monate bekamen die wenigen eingeweihten Beteiligten Firmenverbot erteilt – die ersten Skizzen und Zeichnungen wurden in den Privatwohnungen gefertigt, um eine höhere Geheimhaltung zu erreichen.Im Mai 1994 wurden die ersten Skizzen von Thomas Freeman erstellt, die dann zu einem ersten Modell im Maßstab 1:14 führten. Der Kreis, das Oval, die geschwungene Linie und klare Strukturen bestimmen die Optik des TT, gemäß dem Grundsatz des Bauhaus-Stils, das Wichtige zu tun und das Nichtige zu lassen. Für Peter Schreyer, der als Leiter des Audi-Designs stets über die Aktivitäten des kleinen TT-Design-Teams informiert war, hatte die permanente Lust, jeden Bleistiftstrich, jede Linie, jede technische Lösung und jedes Ausstattungsdetail auf die wirkliche Notwendigkeit zu beschränken, schon etwas nahezu manisches: "Wir wollten den puren Sportwagen bauen, reduziert auf die Aufgabe, Technik und Fahrfreude zu einer neuen Symbiose zu verhelfen."

Ein klassisches designerisches Highlight des TT ist der runde, siebenfach innensechskant-flächenbündig verschraubte Tankdeckel, der in markant gebürstetem Aluminium mit Nietenring an die 30er Jahre erinnert und sich als typisches gestalterisches Merkmal im Innenraum in zahlreichen Stilelementen wiederfindet.

Für das Innenraumdesign zeichnete Romulus Rost verantwortlich. Er setzte das minimalistische Aussendesign im Wageninneren fort. Auch dort dominiert die geometrische Grundform des Kreises. Vieles ist im sportlich-modernen Aluminium-Look gehalten. Mit Liebe zum Detail präsentieren sich beispielsweise die Luftdüsen, die Schalter für Klimaanlage, die regelgradanzeigenden Leuchtdiodenschalter für die Sitzheizung und die Schaltkulisse.

Modellpflege

1998 - 2006

Zwei Jahre nach der Markteinführung wurden das Fahrwerk und einzelne Karosserieelemente des Audi TT modifiziert. Außerdem wurden alle Modelle zusätzlich mit einem kleinen Heckspoiler und ESP ausgerüstet, da das instabile Fahrverhalten des Fahrzeugs zu einigen tragischen Unfällen geführt hatte (siehe "Sonstiges").

Ab September 2005 wurden die beiden kleinsten Motorvarianten durch stärkere ersetzt. Die Leistung stieg von 110 kW auf 120 kw (163 PS) bzw. von 132 kW auf 140 kW (190 PS). Das Drehmoment wurde auf 225Nm (vorher 210 Nm), bzw. 240 Nm (235 Nm) erhöht. Die Preise der Basismodelle blieb unverändert.

Ab August 2003 wurde der TT auch mit einem 3,2-Liter VR6-Motor, bekannt aus dem VW Golf R32, angeboten und konnte nun mit einem Direktschaltgetriebe (DSG) kombiniert werden.

Im April 2005 kam die Sonderedition TT quattro Sport auf den Markt. In dieser Modellversion leistete der 1,8 Liter Turbomotor, bei höherem Ladedruck, 176 kW (240 PS) – damit war der TT quattro Sport der leistungsstärkste TT mit Turbomotor. Eine optimierte Gewichtsverteilung und 75 kg weniger Gesamtwicht sorgten zusätzlich für Fahrleistungen, die über denen des 3,2 Liter 6-Zylinders (184 kW / 250 PS) lagen.

ab 2006

Audi TT Coupé 3.2 quattro

Der Nachfolger des ursprünglichen Fahrzeugs, der Audi TT Coupé, wurde am 8. April 2006 vorgestellt. Nebst einigen optischen Änderungen, sowohl am Exterieur als auch Interieur, gibt es auch bei der Technik einiges an Neuem: So geht mit dem neuen TT erstmals das adaptive Dämpfersystem "Audi magnetic ride" in Serie, des weiteren wird im neuen TT eine Materialkombination aus Aluminium und Stahl verwendet, die das Fahrzeug leichter macht. Zum Verkaufsstart sind der 2,0 Liter TFSI Motor mit 147 kW (200 PS) sowie der 3,2 Liter V6 mit 184 kW (250 PS) verfügbar. Beide sind mit dem Doppelkupplungsgetriebe S tronic (ehemals DSG) kombinierbar.

Der neue TT Roadster folgt 2007.

Motoren

Audi TT 8N (1998 - 2006)

Benzin

  • 1,8 Liter Hubraum, 110 kW (150 PS), mit Turbolader (bis 09/2005)
  • 1,8 Liter Hubraum, 120 kW (163 PS), mit Turbolader (ab 09/2005)
  • 1,8 Liter Hubraum, 132 kW (180 PS), mit Turbolader (bis 09/2005)
  • 1,8 Liter Hubraum, 140 kW (190 PS), mit Turbolader (ab 09/2005)
  • 1,8 Liter Hubraum, 165 kW (225 PS), mit Turbolader
  • 1,8 Liter Hubraum, 176 kW (240 PS), mit Turbolader
  • 3,2 Liter Hubraum, 184 kW (250 PS)

Audi TT 8J (ab 2006)

Benzin

  • 2,0 Liter Hubraum, 147 kW (200 PS), mit Turbolader
  • 3,2 Liter Hubraum, 184 kW (250 PS)

Produktionsort

Der Audi TT wird im ungarischen Audi-Werk Győr und in Ingolstadt gefertigt, wobei in Ingolstadt die Karosserie hergestellt und lackiert und der komplette Audi TT in Győr montiert wird.

Modellbasis

Technisch basierte die erste Generation des Audi TT auf der Plattform des Audi A3 auf der auch der Golf der vierten Generation seine Basis fand. Wobei die hintere Verbundlenkerachse der Golf-Modelle, die de facto eine Starrachse darstellt, bei den quattro-Modellen gegen eine Einzelradaufhängung mit einem Längs- und zwei Querlenkern ausgetauscht wurde.

Die zweite Generation des Audi TT nutzt die vom den Golf V und der zweiten Generation des Audi A3 bekannte Technik. Sie wurde aber u. a. wegen der deutlich größeren Räder stark modifiziert. Die Vorderachse ist ein weitgehend neu entwickeltes McPherson-Federbein mit versetzten Schwenklagern, die Hinterachse ist eine Vierlenker-Konstruktion. Um eine optimierte Gewichtsverteilung zu erreichen wurde der Audi-Spaceframe (ASF) zu zwei Dritteln aus Aluminium gefertigt. Hierdurch konnte eine fast optimale Gewichtsverteilung von 58:42 erreicht werden. Eine weitere technische Innovation ist das "Magnetic Ride". Hierbei handelt es sich um ein so genanntes magneto-rheologisches Dämpferöl, welches eine dynamische Anpassung der Dämpfungseigenschaften an die jeweilige Fahrsituation ermöglicht. Die Anpassung erfolgt durch ein extern beeinflussbares Magnetfeld, wodurch das mit Metallpartikeln versehene Öl in den Dämpfern seine Viskosität und damit die Härte der Dämpfer verändert.

Sonstiges

Aufsehen erregte die erste Generation des TT nach seinem Verkaufsstart mit einigen Unfällen, bei denen auch Menschen zu Tode kamen. Das Fahrwerk überforderte offensichtlich den Durchschnittsfahrer mit einem hochliegenden, aber sehr kurzen Grenzbereich, in dem der Wagen in schnell gefahrenen Kurven sehr kurzfristig von neutralem Fahrverhalten zu starkem Übersteuern tendierte. Diese Vorfälle fanden ein großes Echo in den Medien. Audi handelte schnell und bot jedem Eigentümer die Nachrüstung von ESP, eines stabilisierenden Heckspoilers und eines optimierten Fahrwerks an. Die gleichen Änderungen flossen auch unmittelbar in die Serienfertigung ein.

Literatur

  • Jürgen Lewandowski, David Staretz, Herbert Völker: Das TT Buch. Delius Klasing, Bielefeld 1999, ISBN 3768811174 (vergriffen)
  • James Ruppert: Audi TT - The complete Story. The Crowood Press, Marlborough 2003, ISBN 1861265859 (in englischer Sprache)