420er Jolle
Bootsklasse / Klassenzeichen | |
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technische Daten | |
Länge üA: | 4,20 m / 0 Fuß |
Länge WL: | x m |
Breite üA: | 1,63 m |
Freibord: | ca. 0,4 m |
Tiefgang: | 0,97 m |
Masthöhe: | 6,26 m |
Gewicht (segelfertig): | 100 kg |
Gewicht (Ballast, Kiel): | - kg |
Segelflächen | |
Segelfl. am Wind: | 10,25 m² |
Großsegel: | 7,45 m² |
Vorsegel (Fock / Genua): | 2,8 m² / - m² |
Spinnaker / Gennaker: | 9,0 m² / - m² |
Sonstiges | |
Yardstickzahl: | 115 (Solitär 120) |
Klasse: | international |
Klassenvereinigung: | Internationale Klassenvereinigung |


Der 420er ist eine Zweimannjolle für Jugendliche und Erwachsene mit Trapez und Spinnaker.
Geschichte
Ein Erster Prototyp wurde im Jahr 1959 gesegelt. Im Januar 1960 wurde die Produktion bei Lanaverre in Frankreich aufgenommen. Heute wird die Jolle von verschiedenen Herstellern gebaut (Nautivela, Rondar, Lenam,..., in Deutschland Ziegelmayer).
Seit der Einführung des Spinnakers und des Trapezes im Jahr 1971 wurde die Bauweise des Bootes nur noch in Details verändert.
Die Anerkennung des 420er durch die IYRU (der heutigen ISAF) 1971 und der damit verbundene internationale Status verstärkten den Aufschwung der Segeljolle.
Rumpf
Der Rumpf des 420er ist ein Rundspant. Seitlich im Cockpit befinden sich die für den 420 und 470er typischen rund geformte Auftriebskörper, die als Sitzfläche dienen. Außerdem besitzt der 420er keine abgetrennte Bilge, d.h. der Boden liegt unter der Wasseroberfläche, weshalb ein Lenzen per Lenzklappe nur in voller Fahrt möglich ist. Das Baumaterial ist Kunststoff/ GFK mit einer durchschnittlichen Stärke von nur wenigen Millimetern, was bei einem Unfall mit hoher Geschwindigkeit nicht selten zu einem Totalschaden führt. So kann es vorkommen, dass bei einem Unfall mit einem Piraten oder einer anderen stabilen Bootsklasse der 420er auseinander gebrochen ist.
Regatta und Wettfahrten
In diversen Ländern wird der 420er als Juniorenklasse eingesetzt. Es finden diverse nationale und internationale Wettkämpfe, in der Fachsprache Regatten, unter der Obhut der Nationalen Vereinigungen statt. Der Höhepunkt dieses sportlichen Treibens ist die ISAF-WM, welche als Olympische Spiele der Jugend angesehen wird.
Da der 420er auch einhand noch leicht beherrschbar ist (vgl. Laser z.B. Länge 4,23), wird er hin und wieder bei Yardstickregatten auch solitär gesegelt. Dabei wird auf Spinnaker und Fock verzichtet.
Aufgabenverteilung zwischen Vorschoter und Steuermann
Der Steuermann hat die Aufgabe, das Boot zu steuern und das Großsegel zu bedienen. Dabei muss er bei Am-Wind-Kursen darauf achten, dass das Boot immer an der Windkante fährt und optimal gerade im Wasser liegt. Auf Raumkursen muss der Steuermann den Spinnaker hochziehen, die Fock bedienen und die Taktik übernehmen. Er ist außerdem für die Trimmvorrichtungen Baumniederholer, Schwert und Spinnaker-Toppnant verantwortlich.
Der Vorschoter hat die Aufgaben, das Boot durch Gewichtstrimm und unter Einsatz des Trapezes aufrecht zu halten, auf Am-Wind-Kursen die Fock zu bedienen und die Taktik zu übernehmen. Auf Raumkursen baumt er den Spinnakerbaum aus und bedient ihn. Er ist für die Trimmvorrichtungen Unterliek, Cunningham (Vorliekstrecker) und Fockcunningham zuständig.
Neben dieser Rollenverteilung kann je nach Segelerfahrung und Betätigungsfeld auch andere möglich sein - diese hat sich aber am häufigsten durchgesetzt.
Wenn das Boot kentert, braucht es beide, den Steuermann sowie den Vorschoter, um es wieder aufzurichten. Einer zieht das Schwert mit seinem Gewicht gegen die Wasseroberfläche. Der andere schwimmt nach vorn und hält sich am Fockdraht fest und sorgt so dafür, dass das Boot im Wind stehen bleibt.
Siehe auch
Weblinks
- http://uniqua.de/ - Deutsche Klassenvereinigung
- http://www.swiss-sailing.ch/420/deutsch/ - Schweizer Klassenvereingung