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Kurzfilm

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Ein Kurzfilm (engl. short (film) oder short subject) definiert sich als Gegenstück zum Langfilm ausschließlich über seine Länge. Ein Kurzfilm kann also ebenso wie der programmfüllende Film sämtliche Filmgenres bedienen.

Geschichte

Der Begriff des Kurzfilms kam erst auf, seit der programmfüllende Spielfilm Hauptgegenstand von Kinovorstellungen wurde.

In der Frühphase des Kinos waren Filme durch technische Einschränkungen in ihrer Länge begrenzt. Insofern würden die frühen Filme, z. B. der Gebrüder Lumière heute als Kurzfilme definiert werden, ohne die heutige Begriffsbedeutung widerzuspiegeln. Diese Filme werden eher nach der Anzahl ihrer Akte bezeichnet. Mit dem Begriff Akt wurde im Gegensatz zum Theater beim Film auch die Filmrolle selbst bezeichnet. In diesem Sinne unterschied man in früheren Jahren so genannte Onereeler und Tworeeler. Auch die Academy of Motion Picture Arts and Sciences vergab früher Oscars für kürzere Filme in diesen Kategorien.

Bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde ein Kurzfilm vielfach als Vorfilm vor dem eigentlichen Hauptfilm gezeigt. Mit dem Rückgang der Kinobesucher setzte sich - auch aus finanziellen Erwägungen der Kinobetreiber - eine veränderte Abfolge des Kinoabends durch: Heute werden vor dem eigentlichen Film meist nur noch Werbung und einzelne Trailer gezeigt. Das Abspielen von Kurzfilmen im regulären Programm ist finanziell für die Kinos heute nicht mehr tragbar.

Länge

Die Länge eines Kurzfilms beträgt in der Regel weniger als 30 Minuten. Allerdings sind die Grenzen hier nicht klar definiert. Bei Kurzfilmfestivals gelten oftmals unterschiedliche Längenbegrenzungen. Die Academy of Motion Picture Arts und Sciences sieht einen Film mit einer Länge unter 40 Minuten als Kurzfilm an. Die Internationalen Filmfestspielen Berlin definieren den Kurzfilm je nach Sektion zwischen 15 und 30 Minuten.

Rezeption heute

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff Kurzfilm heute auch des öfteren im Zusammenhang mit nichtkommerziellen Filmprojekten verwendet. Vielfach wird der Kurzfilm auch, wegen seiner Beliebtheit bei lernenden Filmemachern, mit dem Studentenfilm gleichgesetzt.

Inzwischen wird der Kurzfilm jedoch, ähnlich wie sein literarisches Pendant die Kurzgeschichte, als eigenständiges Genre mit besonderen Ausdrucksmöglichkeiten begriffen. Bedingt durch seine Kürze eröffnet der Kurzfilm Filmemachern künstlerische Möglichkeiten, die im Langfilm oftmals nicht möglich sind. So kommen auch erfolgreiche Regisseure von Kinofilmen bisweilen auf das Format Kurzfilm zurück.

Trotz der schwierigen Situation im kommerziellen Kino wird der Kurzfilm auch durch wichtige Filmpreise gewürdigt. Bei der Oscar-Verleihung werden heute Oscars in drei verschiedenen Kategorien ausschließlich für Kurzfilme vergeben (Realfilm, Animation, Dokumentation).

Bei speziellen Kurzfilm-Projekten erstellen Regisseure (teilweise in einer Wettbewerbsituation) Kurzfilme zu einem vorgegebenen Thema, die dann als Gesamtheit in Spielfilmlänge präsentiert werden. Bekannte Projekte sind September 11, Ten Minutes Older und die 99 Euro Films. In letzterem Projekte durfte kein Film in der Herstellung mehr als 99 Euro kosten.

Bekannte Kurzfilme

Festivals und Organisationen

siehe Kurzfilmfestival

Um Kurzfilme haben sich zahlreiche nationale wie internationale Fördervereine etabliert:

Siehe auch