Veste Otzberg
Die Veste Otzberg wurde auf dem Gipfel des gleichnamigen hessischen Berges in 368 ü. NN errichtet. An dessen Nordhang befindet sich der Ort Hering (Otzberg), der aus der Vorburg, bzw. der Burgmannensiedlung hervorgegangen ist. Die Geschichte von Burg und Ort ist deshalb eng verknüpft.
Geschichte

1231 wird die Veste Otzberg erstmals als castrum Othesberg erwähnt.In den folgenden Jahrhunderten wird die Anlage weiter ausgebaut: 1322 erhält sie einen Ring aus Bruchsteinen, bis 1471 entsteht der Trockengraben.
Ihre Gestalt wird geprägt durch die dann im 16. Jahrhundert errichteten doppelten Ringmauern, die eine ovale Form beschreiben, und den Bergfried, der romanischen Ursprungs ist. Der Charakter ist immer noch der einer Festung aus der Zeit nach Einführung der Artillerie, typische Burgeigenschaften wie Turmlandschaften fehlen völlig.
Die Veste Otzberg galt in der Mitte des 17. Jahrhunderts, gemessen an der im Dreißigjährigen Krieg fortentwickelten Waffen- und Kriegstechnik, als völlig veralteter Bau.
1624 entscheiden sich deshalb ihre Eigentümer gegen eine weitere Modernisierung. Damit hat Otzberg als Festung ausgedient und wurde ab 1720 zur Invalidenkaserne. Die pfälzische Herrschaft endet 1802. Die Veste diente ab 1803 als hessisches Staatsgefängnis.
Rund 20 Jahre später verfügt das Finanzministerium in Darmstadt, den Turm der Veste, das Kommandantenhaus mit den kleinen Ställen, die Arztwohnung, den Stall, das Brunnenhaus und die neue Kaserne zu erhalten. Alle anderen Gebäude werden auf Abriss verkauft.
Sodass heute nicht mehr alle Bauten am ovalförmigen Innenhof zu besichtigen sind. Neben dem Torbau und dem Kommandantenhaus stehen jedoch noch das Bandhaus und das in jüngster Zeit wiederaufgebaute Korporalshaus. Beherrscht wird der Hof vom weiß verputzten, 17 m hohen Bergfried.
Nachdem nach dem Zweiten Weltkrieg eine Jugendherberge die Anlage einnahm, wird die Festung nun als Museum genutzt.
Militär
Die Bewohner sind von Anfang an Soldaten; im 14. Jahrhundert leben dort oben sechs Männer, um 1471 ist von 14 Personen die Rede.
Spezialisierte Soldtruppen kommen erst im 16. Jahrhundert dazu, zu der Zeit, als das Anwesen zur wehrhaften Festung ausgebaut wird.
Gebäude auf der Vesten Otzberg

Bergfried
Der Bergfried, auch im Volksmund "weiße Rübe" genannt ist das alteste Gebäude auf der Vesten Otzberg.
Auf der 17 m hohen "weißen Rübe" kann man an schönen Tagen bis nach Frankfurt am Main und den Taunus schauen, sowie über den ganzen Landkreis Darmstadt-Dieburg.
Brunnen
Der Burgbrunnen, von ca. 1320 an der Durchfahrt mit seinen gut 80 Metern ist einer der tiefste Brunnen in Hessens. Neuere Ausgrabungen schätzen den Brunnen jedoch nur auf circa 50 m Tiefe.
Daneben steht das 1788 eingebaute Tretrad, das die Wasserförderung damals erheblich erleichterte.
Kommandantenhaus
Das Kommandantenhaus, wo heute eine Burgschänke betreibt, entsteht 1574 zusammen mit mehreren anderen neuen Gebäuden.
Palas
Der Palas beheimatet heute das Museum Otzberg (Museum Otzberg - Sammlung zur Volkskunde in Hessen).
Kaserne/Kemenate
Früher als Kemenate bezeichnet, in den späteren Jahren als Kaserne genutzt. Wegen der hessischen Abrißverfügung von 1806 wurde die Kaserne, als eines der wenigen Gebäude auf der Veste Otzberg, stark abgebaut. Heute sind nur noch Ihre Grundmauer zu erkennen.
Korporalshaus
Das Korporalshaus wurde 1996 wieder vollig aufgebaut. Heute dient es als Trauzimmer der Gemeinde Otzberg.
Gebäude auf der Vesten Otzberg | |||
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Weblinks
- Veste Otzberg bei burgenwelt.de
- Museum Otzberg