Zum Inhalt springen

Panzerkampfwagen II

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. Mai 2006 um 19:06 Uhr durch 213.243.185.219 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Datei:Panzer2-c-norway.jpg
Panzer II Ausf. C
Datei:PzII-A-.jpg
Panzer II Ausf. A
Datei:PzKpfw II Ausf L.jpg
Panzer II Ausf. L Luchs

Der Panzerkampfwagen II war ein leichter deutscher Kampfpanzer der 1930er Jahre bis in die ersten Jahre des Zweiten Weltkriegs. Er besaß nur eine dünne Panzerung, dafür aber große Beweglichkeit. Schon ab 1940/41 galt er als überholt, wurde aber zum Teil als Aufklärungspanzer (Luchs) oder Jagdpanzer (Marder II) weiter verwendet, ebenso wie sein Fahrgestell als Lafette für Artilleriegeschütze (Wespe) diente.

Flammpanzer II "Flamingo"

Einige Panzer II wurden 1940/41 unter den Eindrücken der Westfeldzuges zu Flammenwerferpanzern umgebaut und beim Angriff auf die Sowjetunion eingesetzt.

Der Flammpanzer II trug als Bewaffnung ein MG 34 im Turm, sowie zwei gegen MG-Salven gepanzerte Flammenwerfer am vorderen Ende der Kettenabdeckbleche. Eine vor den Ketten nach unten gebogene Verlängerung des Bleches schützte die Ketten vor Überhitzung durch den Flammstrahl. Die Flammenwerfer konnten um 180° gedreht werden. Gespeist wurden sie durch vier besonders stark armierte je 70 Liter fassende Flammmitteltanks im Inneren des Fahrzeugs. Als Flammittel diente meist Petroleum oder eine ähnliche Flüssigkeit. Der Inhalt genügte, um mit jedem Werfer mindestens 100 Feuerstöße á 5–7 Sekunden abzugeben. Die Feuerstöße reichten ca. 25–35 m weit. Es sollen sogar Weiten von über 65 m erreicht worden sein. Gesteuert wurden die Flammenwerfer vom Beifahrer mithilfe von zwei Kurbeln, die über Ketten die einzelnen „Flammtürme” richteten und zwei Hebel, von denen einer den Flammmittelzufluss und die Druckluftzufuhr regelte (es gab drei Positionen: zum Beifahrer hinziehen: Flammmittel wird portioniert/Mitte: Ruheposition/vom Beifahrer wegdrücken: Druckmittel ausstoßen) und der andere die Zündung über Funkenschlag aktivierte. Dieses System diente der Sicherheit, da beide Hebel in den Armaturen versenkt und im Normalfall – außerhalb des Kampfes – durch klappbare Platten verdeckt waren, so dass sie nicht aus Versehen aktiviert werden konnten.

Den Austoß des Flammmittels bewirkten zwei Druckmittelflaschen, die ebenfalls im Fahrzeug angebracht und in der Regel mit normaler Atemluft oder Sauerstoff gefüllt waren. Wenn das Ventil über mechanische Impulse geöffnet wurde, presste der unter hohem Druck stehende Druckflascheninhalt die vom Beifahrer per Knopfdruck aus dem Tank freigesetzte "Flammmittelportion" über den Zünder und das nun brennende Flüssigbrandmittel durch die Flammenwerfermündung nach draußen.

Das System war einfach und zuverlässig. Es gab kaum Fälle, in denen die Flammenwerfer ausfielen.

Zudem war der Flammpanzer II mit zwei Gruppen Nebeltöpfen (je drei Stück) ausgestattet, die in der Mitte der Kettenabdeckbleche angebracht waren. Über einen Schalter konnte der Beifahrer die Nebeltöpfe zünden, die darauf kleine Röhren verschossen, die entweder Nebel erzeugten oder Sprengwirkung entfalteten. Jedoch waren die erstgenannten Typen häufiger anzutreffen. Die Sprengladungen erwiesen sich im Einsatz als nicht sehr sinnvoll, da bei Fahrten durch Gelände kein Ziel angepeilt werden konnte. Die Nebeltöpfe waren starr auf dem Fahrzeug befestigt und konnten nur durch Fahrtrichtung -winkel des Fahrzeuges gerichtet werden. Später wurden die selben Nebeltöpfe übrigens auch am Tiger I verwendet.

Diese Änderungen verstärkten zwar die Feuerkraft des Panzer II zwar erheblich, konnten jedoch seine endgültige Außerdienststellung nicht verhindern. Einzelne Fahrzeuge waren noch Ende 1944 im Dienst der Wehrmacht.

Technische Daten

Ausführungen F bis J

  • Gewicht: ca. 9,5 t
  • Länge/Breite/Höhe: 4,81 m / 2,28 m / 2,02 m
  • Kettentyp: Gleisketten, trocken
  • Kettenauflage: 2,4 m
  • Kettenbreite: 30 x 9,1 cm
  • Spurweite: 1,88 m
  • Bodenfreiheit: 29 cm
  • Feuerhöhe: 159 cm
  • Kletterfähigkeit: 42 cm
  • überwindet Steigungen von bis zu 30°
  • Watfähigkeit: 92 cm
  • Überschreitet 170 cm
  • Motor: 140 PS (bei 2600 U/min) Maybach HL 62 TRM, 6-Zylinder Ottomotor | Hubraum 6,191 l
  • Getriebe: ZF-Aphon SSG 45
  • Geschwindigkeit
    • Straße: 40 km/h
    • Gelände: 19 km/h
  • Kraftstoffvorrat: 170 l
  • Fahrbereich: 200 km auf Straße, 100 km in mittelschwerem Gelände
  • Bewaffnung
    • 20 mm KwK 30 L/55 oder 20 mm KwK 38 L/55
      • Zielmittel: TZF 4/36 oder TZF 4/38
      • Mündungsgeschwindigkeit
        • Panzergranate: 800-990 m/sec
        • Sprenggranate: 800 m/sec
      • Munition: 180 Schuss
    • 1x 7,92 mm MG 34 koaxial im Turm
      • Munitionsvorrat insgesamt: 2.550 Schuss
  • Panzerung
    • Wanne
      • 35 mm Bug / Neigung 77°
      • 30 mm Fahrerfront / 80°
      • 20 mm Wannenseite unten / 90°
      • 20 mm Wannenseite oben / 90°
      • 14,5 mm Heck / 83°
      • 5 mm Boden / 0°
    • Turm
      • 30 mm Turmfront / gewölbt
      • 15 mm Turmseite / 68°
      • 14,5 mm Heck / 68°
      • 10 mm Decke / 0-13°
  • Besatzung: 3
  • Hersteller: MAN, Famo, Alkett
  • Stückzahl: 625 Ausf. F / 306 Ausf. G + J

Ausführung L Luchs (Sd.Kfz. 123)

  • Gewicht: ca. 11,85 t
  • Nutzlast: 1,5 t
  • Bodendruck: 0,98 kg/cm²
  • Länge/Breite/Höhe: 4,63 m / 2,48 m / 2,21 m
  • Kettenauflage: 2,2 m
  • Kettenbreite: 36 cm
  • Spurweite: 2,08 m
  • Bodenfreiheit: 40 cm
  • Feuerhöhe: 159 cm
  • Kletterfähigkeit: 60 cm
  • Steigefähigkeit: bis zu 30°
  • Watfähigkeit: 140 cm
  • Überschreitet 160 cm
  • Motor: 200 PS Maybach HL 66 P, 6-Zylinder Ottomotor | Hubraum 6,754 l
    • Drehzahl normal/maximal: 2800 / 3200 U/min
  • Getriebe: ZF Aphon SSG 48 (6 Vorwärts und 1 Rückwärtsgang)
  • Geschwindigkeit
    • Straße: 60 km/h
    • Gelände: 30 km/h
  • Kraftstoffvorrat: 236 l
  • Kraftstoffverbrauch:
    • Straße: 90 l /100 km
    • Gelände: 150 l /100 km
  • Fahrbereich: 290 km auf Straße, 175 km in mittelschwerem Gelände
  • Bewaffnung
    • 20 mm KwK 38 L/55 - 100 Fahrzeuge
    • 50 mm KwK 39 L/60 - 31 Fahrzeuge
      • Zielmittel: TZF 4/38 (20 mm)
      • Munition: 320 Schuss (20 mm)
    • 1x 7,92 mm MG 34 koaxial im Turm
      • Munitionsvorrat insgesamt: 2.250 Schuss
  • Panzerung
    • Wanne
      • 30 mm Bug / Neigung 77°
      • 30 mm Fahrerfront / 80°
      • 20 mm Wannenseite unten / 90°
      • 20 mm Wannenseite oben / 90°
      • 20 mm Heck / 83°
      • 10 mm Boden / 0°
    • Turm
      • 30 mm Turmblende
      • 30 mm Turmfront / gewölbt
      • 20 mm Turmseite / 68°
      • 20 mm Heck / 68°
      • 13 mm Decke / 0-13°
  • Besatzung: 4
  • Hersteller: MAN, Famo, Alkett
  • Stückzahl: 131

Literatur

  • F. Senger und Etterlin & F. M. von Sen Etterlin: Die deutschen Panzer 1926-1945, Bernard & Graefe Verlag, ISBN 3-76375-988-3
  • Walter J. Spielberger: Die Panzerkampfwagen I und II und ihre Abarten, Band 2, Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-87943-335-6

Siehe auch