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Fahrmotor

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Der Fahrmotor ist ein Elektromotor für den Antrieb von Lokomotiven und Triebwagen.


Die Fahrmotoren werden nach ihrer elektrischen Bauart unterschieden:


Die beim Betrieb des Fahrmotors entstehende Verlustwärme muss abgeführt werden. Dies erfolgt entweder mit direkt auf der Motorwelle aufgesteckten Lüfterräder (eigenbelüftet) oder mit speziellen Fahrmotorlüftern, die außerhalb des Fahrmotors angeordnet sind und einen eigenen Antrieb haben. Eigenbelüftete Motoren kommen in leichten Treibwagen zum Einsatz, fremdbelüftete Motoren werden in Lokomotiven und anderen Fahrzeugen mit hohen Antriebsleistungen eingesetzt.


Der Fahrmotor bildet zusammen mit der Kraftübertragung auf den Radsatz den Antrieb. Daraus ergeben sich verschiedene Bauformen der Fahrmotoren:

  • Achsmotor - Der Motor ist vollständig auf der Radsatzwelle angeordnet - früher in den USA verwendet
  • Schwebemotor - Der Rotor ist auf der Achswelle angeordnet, der Stator ist im gefederten Fahrwerk untergebracht - früher in den USA verwendet
  • Tatzlagermotor - Fahrmotor stützt sich teilweise auf die Achse ab, hohe Rad/Schiene-Kräfte
  • Gestellmotor - Fahrmotor ist vollständig im gefederten Fahrwerk untergebracht und überträgt die Kraft mit Stangen, Hohlwellen oder Kardanwellen auf den Radsatz / die Radsätze.


Früher wurden auch Fahrmotoren verwendet, bei denen zwei Elektromotoren im selben Gehäuse untergebracht waren:


Die Fahrmotoren können auch nach der Einbaulage im Fahrzeug unterschieden werden:

  • Quermotor - die häufigste Anordnung in Lokomotiven und Triebwagen
  • Längsmotor - bei Straßenbahntriebwagen und Hochgeschwindigkeitszügen
  • Vertikalmotor - bei einigen Lokomotiven angewendet

Einige modernere E-Loks verfügen über Rekuperationsbremsen, wobei die Motoren dann als Dynamos funktionieren, ähnlich wie bei einem Hybridauto. Der dabei erzeugte Strom kann dann wieder in die Oberleitung eingespeist oder als Wärme über Kühlrippen am Dach der Lok in die Luft abgegeben werden.