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Barkas B 1000

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Barkas B1000 Kleinbus

Barkas war der Name eines Autoherstellers in Sachsen. Zeitweise war dieser VEB Stammbetrieb des Kombinates Personenkraftwagen.

Geschichte

Barkas B1000 Pritschenwagen

Der Betrieb geht auf die von Jørgen Skafte Rasmussen 1923 als Zulieferer für sein DKW-Werk in Frankenberg/Sachsen gegründeten Metallwerke Frankenberg zurück. Zur Erweiterung der Produktion und zur Herstellung von Kleintransportern (begonnen mit dem in Zschopau entwickelten Dreirad TV 300), natürlich mit DKW-Motoren, zog der Betrieb 1933 nach Hainichen um und hieß ab 1934 FRAMO-Werke Hainichen.

1957 nannte sich der Betrieb VEB Barkas-Werke Hainichen und der einzige von ihm hergestellte Fahrzeugtyp wurde vom Framo V 901 zum Barkas V 901.

1958 wurde der Betriebssitz nach Zusammenlegung mit weiteren Betrieben nach Karl-Marx-Stadt verlegt und damit der "VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt" geschaffen.

1961 begann die Serienfertigung des völlig neu entwickelten Barkas B1000 als Schnelltransporter. Angetrieben wurde er vom Wartburg-Dreizylinder-Zweitaktmotor mit ursprünglich 900 cm³ bei einer Leistung von 43 PS. Später waren es dann 1000 cm³ bei einer Leistung von 46 PS. Der Motor des Fronttrieblers war mittig zwischen Fahrer- und Beifahrersitz angebracht und von dort über eine abnehmbare innere Motorhaube und zusätzlich einen kleineren Servicedeckel zugänglich. Es gab Ausführungen als Kasten-, Krankentransport-, Pritschenwagen, Kleinbus u.a. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 100 km/h

Im Herbst 1989 wird der erste B1000-1 vorgestellt. Er hatte wie der Wartburg 1.3 einen 58 PS starken Viertaktmotor mit 1272 cm³, der in VW-Lizenz produziert wurde. Bis zur Einstellung der Produktion am 10. April 1991 wurden noch 1.961 dieser Fahrzeuge gebaut. Wegen häufiger Probleme am fast unverändert von der Zweitaktvariante übernommenen Getriebe ist die Viertaktvariante frühzeitig weitgehend von den Straßen verschwunden. Mit dazu beigetragen hat aber auch die ab-Werk fehlende Unterboden- und Hohlraumkonservierung. Nach 1989 hatte der Barkas eben stark an Wert verloren (NP um die 6000 DM) und wurde von vielen Handwerksbetrieben als Baustellenfahrzeug genutzt. Dem entsprechend sind die meisten B1000-1 heute stark durchgerostet und vom Getriebe her verschlissen. Ausnahmen sind nur bestimmte Behördenfahrzeuge wie B1000-1 KLF, welche aber recht selten sind.

Barkas B1000 als Hippie-Bus

Zahlreiche Aufbauvarianten wie Pritschen, Koffer, Planen, Kleinbus und Abschleppwagen machten das Fahrzeug sehr flexibel nutzbar. So gab es den Barkas unter anderem als Personentransporter, Polizeifahrzeug, Krankenwagen der SMH, Kleinlöschfahrzeug (Typ KLF), Pritschentransporter und Militärfahrzeug. Bei seiner Ersterscheinung fiel er durch die damals ungewöhnlich hohe Zulademöglichkeit von 1000 kg auf.

Wegen seiner einfachen Bauart war er relativ robust und zuverlässig. Er hatte von Beginn an einen Frontantrieb. Es gab nur eine Serienausstattung, die kontinuierlich verbessert wurde. So kam ab 1984 eine LED-Anzeige für Tankinhalt und Kühlwassertemperatur zum Einsatz und es wurde die seitliche Klapptür der Bus-Variante 1987 von einer Schiebetür abgelöst.