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Zbigniew Kaczmarek

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Zbigniew Kaczmarek (* 21. Juni 1946 in Tarnowskie Góry) ist ein ehemaliger polnisch/deutscher Gewichtheber der Weltklasse.

Werdegang

Zbigniew Kaczmarek wuchs in Oberschlesien auf, spielte als Jugendlicher Fußball, kam dann zum Radsport und fand schließlich zum Gewichtheben, das er zuerst beim Sportverein LZS Tarnowskie Góry und dann bei "Gornik" Siemianowice seit 1963 intensiv betrieb. 1964 wurde er bereits polnischer Juniorenmeister im Leichtgewicht und 1966 belegte er bei den polnischen Meisterschaften der Senioren den 4. Platz. 1969 wurde er bei den Welt- und Europameisterschaften in Warschau erstmals bei einer großen internationalen Meisterschaft eingesetzt und gewann gleich die Bronzemedaille im Leichtgewicht. Im Zuge seiner weiteren Karriere wurde er mehrfacher Welt- und Europameister. Höhepunkte seiner Laufbahn waren seine Duelle mit seinem Landsmann und Freund Waldemar Baszanowski, den er bei den Weltmeisterschaften 1970 in Columbus/USA und 1971 in Lima schlagen konnte. Leider fiel 1976 ein Schatten auf seine Laufbahn, als er nach dem Olympiasieg in Montreal nachträglich wegen Dopings disqualifiziert werden mußte und er seine Goldmedaille an den Sowjetrussen Petro Korol abgeben mußte. 1980 beendet er in Polen seine internationale Laufbahn.

Zbigniew Kaczmarek hatte in Polen den Beruf eines Bergbautechnikers erlernt.

1982 flüchtete er, statt nach Griechenland in den Urlaub zu fahren, mit seiner deutschstämmigen Frau und seinem 13-jährigen Sohn in die Bundesrepublik Deutschland, Er wurde dort schnell eingebürgert und noch mehrmals deutscher Meister. Außerdem war er in Kassel und Wolfsburg ein zuverlässiger und leistungsstarker Athlet in den Mannschaftskämpfen der Bundeslige. Er baute sich in Baunatal bei Kassel ein Haus und arbeitete bei Volkswagen.

Internationale Erfolge/Mehrkampf

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Le = Leichtgewicht, Mi = Mittelgewicht, Ls = Leichtschwergewicht, Wettbewerbe bis 1972 im olympischen Dreikampf, bestehend aus Drücken, Reißen und Stoßen, ab 1973 im Zweikampf, bestehend aus Reißen und Stoßen)

  • 1966, 1. Platz, Intern. Junioren-Turnier in Żary/PL, Le, mit 365 kg vor Filimonow, UdSSR, 347,5 kg u. Haller, Österreich, 317,5 kg;
  • 1967, 4. Platz, Großer Preis der UdSSR in Tiflis, Le, mit 392,5 kg, hinter Parvis Jalayer, Iran, 407,5 kg, Nogaitschew, UdSSR, 400 kg u. Fitzi Balas, Rumänien, 397,5 kg;
  • 1970, 1. Platz, Großer Preis der UdSSR in Minsk, Le, mit 425 kg, vor Bagocs, 420 kg u. Dehnavi, Iran, 420 kg;
  • 1970, 1. Platz, WM in Columbus/USA, Le,mit 440 kg, vor Baszanowski, 437,5 kg u. Bagocs, 432,5 kg;
  • 1971, 2. Platz, EM in Sofia, Le, mit 435 kg, hinter Baszanowski, 450 kg u. vor Mate, Ungarn, 412,5 kg;
  • 1972, Bronzemedaille, OS in München, Le, mit 437,5 kg, hinter Kirschinow, 460 kg u. Kutschew, 450 kg;
  • 1973, 3. Platz, EM in Madrid, Le, mit 292,5 kg, hinter Kirschinow, 302,5 kg u. Kutschew, 295 kg;
  • 1974, 2. Platz, EM in Verona, Le, mit 297,5 kg, hinter Kirschinow, 300 kg u. vor Walter Legel, Österreich, 280 kg;
  • 1974, 4. Platz, Baltic Cup in Växjö/Schweden, Mi, mit 300 kg, hinter Kirschinow, 310 kg, Dörner, DDR, 307,5 kg u. Körner, DDR, 302,5 kg;
  • 1974, 2. Platz, WM in Manila, Le, mit 302,5 kg, hinter Petro Korol, UdSSR, 305 kg u. vor Dehnavi, 295 kg;
  • 1975, 2. Platz, WM in Moskau, Le, mit 312,5 kg, hinter Korol, 312,5 kg u. vor Kutschew, 302,5 kg;
  • 1976, 1. Platz, EM in Berlin, Le, mit 305 kg, vor Jan Lostowski, Polen, 302,5 kg u. Pewzner, UdSSR, 297,5 kg;
  • 1976, unplaziert, OS in Montreal, Le, Disqualifikation wegen Dopings, nach ursprünglichem Sieg mit 307,5 kg, dadurch Sieger: Korol, 305 kg vor Daniel Senet, Frankreich, 300 kg;
  • 1978, 3. Platz, EM in Havirov, Le, mit 302,5 kg, hinter Janko Rusew, Bulgarien, 312,5 kg u. Buta, Rumänien, 305 kg;
  • 1980, 6. Platz, OS in Moskau, Le, mit 317,5 kg, hinter Rusew, 342,5 kg, Joachim Kunz, DDR, 335 kg, Mincho Pachow, Bulgarien, 325 kg, Senet, 322,5 kg u. Ambraß, 320 kg

Fortsetzung der Laufbahn als Deutscher:

  • 1984, 2. Platz, Baltic Cup in Forst, Mi, mit 315 kg, hinter Hartmut Bauermeister, DDR, 325 kg u. vor Rönning, Norwegen, 272,5 kg;
  • 1985, 2. Platz, EG-Meisterschaft in Baunatal, Mi, mit 305 kg, hinter David Morgan, Großbritannien, 330 kg u. vor Jean-Chr. Paterni, Frankreich, 305 kg

Medaillen Einzeldisziplinen

  • WM-Goldmedaillen: 1971, Drücken, Le - 1975, Reißen, Le,
  • WM-Silbermedaillen: 1969, Drücken, Le - 1970, Drücken, Le - 1970, Reißen, Le - 1970, Stoßen, Le - 1974, Stoßen, Le - 1975, Stoßen, Le - 1978, Stoßen, Le,
  • WM-Bronzemedaillen: 1972, Stoßen, Le - 1974, Reißen, Le - 1977, Stoßen, Le
  • EM-Goldmedaillen: 1969, Drücken, Le - 1971, Stoßen, Le - 1974, Reißen, Le - 1975, Reißen, Le - 1976, Reißen, Le,
  • EM-Silbermedaillen: 1970, Drücken, Le - 1970, Stoßen, Le - 1971, Reißen, Le - 1972, Drücken, Le -1974, Stoßen, Le - 1975, Stoßen, Le - 1977, Stoßen, Le - 1978, Stoßen, Le,
  • EM-Bronzemedaillen: 1971, Drücken, 1972, Reißen, Le - 1972, Stoßen, Le - 1973, Stoßen, Le - 1976, Stooßen, Le

Polnische Meisterschaften

  • 1966, 4. Platz, Le, mit 372,5 kg, hinter Marian Zieliński, 420 kg, Franciczek Benedik, 380 kg u. Polakiewicz, 380 kg;
  • 1968, 4. Platz, Le, mit 395 kg, hinter Baszanowski, 425 kg, Zielinski, 410 kg u. Benedik, 400 kg;
  • 1969, 2. Platz, Le, mit 407,5 kg, hinter Baszanowski, 420 kg u. vor Zielinski, 400 kg;
  • 1970, 1. Platz, mit 425 kg, vor Benedik, 405 kg u. Falek, 370 kg;
  • 1971, 3. Platz, Mi, mit 420 kg;
  • 1972, 1. Platz, Mi, mit 445 kg, vor Jerzy Kaczkowski, 430 kg u. Meder, 422,5 kg;
  • 1973, 1. Platz, Le, mit 282,5 kg;
  • 1974, 2. Platz, Mi, mit 297,5 kg, hinter Rabczewski, 302,5 kg u. vor Meder, 290 kg;
  • 1975, 1. Platz, Le, mit 300 kg;
  • 1977, 1. Platz, Le, mit 295 kg, vor Kazimierz Czarnecki, 292,5 kg;
  • 1980, 3. Platz, Mi, mit 315 kg

Deutsche Meisterschaften

  • 1982, 1. Platz, Le, mit 297,5 kg, vor Rudi Eschenröder, Frankfurt am Main, 267,5 kg u. Wilfried Dörner, Wiesbaden, 265 kg;
  • 1983, 1. Platz, Le, mit 297,5 kg, vor Eschenröder, 270 kg;
  • 1984, 2. Platz, Ls, mit 322,5 kg, hinter Norbert Bergmann, Mutterstadt, 325 kg u. vor Reinhard Klein, Wuppertal, 320 kg;
  • 1987, 1. Platz, Mi, mit 315 kg, vor Piotr Mandra, Wolfsburg, 315 kg u. Michael Neiße, Wolfsburg, 302,5 kg

Weltrekord

im Reißen: