Weinen

Weinen ist die Fähigkeit von Säugetieren, eine automatisierte Selbstreinigung des Auges mittels Absonderung von Tränenflüssigkeit vorzunehmen. Eine krankhafte Vermehrung der Tränenflüssigkeit bezeichnet man als „Augenträufeln“ (Epiphora).
Des Weiteren ist Weinen auch Ausdruck einer Emotion (Mimik).
In der Tränendrüse über dem Auge wird die Tränenflüssigkeit produziert. Mit jedem Lidschlag wird ein dünner Tränenfilm aus Wasser, Eiweiß, Salz und ein bisschen Fett über die Hornhaut verteilt, sozusagen die Wisch- und Waschautomatik. Das Auge wird feucht gehalten, kleine Fremdkörper werden weggespült und Krankheitskeime unschädlich gemacht.
Tränenflüssigkeit enthält einen Infektionsschutz, ein Enzym, das Bakterien hemmt. Über die Tränenpünktchen und den Tränensack läuft die Träne dann ab in die Nase. Wenn die Augen stärker gereizt sind durch kleine Fliegen, Dämpfe oder die berühmte Zwiebel, dann kommt vom Gehirn der Befehl an die Tränendrüse, die Schleusen zu öffnen. Die Augen werden geflutet, gespült und laufen über. Tränen fließen aber auch, ohne dass eine medizinische Notwendigkeit besteht. So ist es Bestandteil aktueller Forschungen, warum emotionale Reaktionen wie Trauer und Schmerz das Weinen hervorrufen. Es existieren viele Theorien, die richtige Antwort aber ist bis heute nicht gefunden. Möglicherweise ist Weinen ein soziales Verhalten, das die anderen Mitglieder der Gruppe auf etwas aufmerksam macht.
Als archetypische Ausdrucksform wird das Weinen international auf der ganzen Welt von Erwachsenen und Kindern verstanden. So ist z.B. für Babys das Weinen eine wichtige Art der Kommunikation. Es wirkt auf Erwachsene wie ein Alarmsignal und als Zeichen, sich um das Kind zu kümmern.
In der zwischenmenschlichen Kommunikation haben tränende Augen eine starke Aussagekraft (Blickkontakt).