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Rattenlinien

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„Rattenlinien“ (englisch „rat lines“), auch Stille Hilfe, waren im Zeitraum um das Ende des Zweiten Weltkrieges von US-amerikanischen Geheimdienst- und Militärkreisen geprägte Bezeichnung für Fluchtrouten führender Vertreter des NS-Regimes und Angehöriger der SS und der Ustascha. Aufgrund einer aktiven Beteiligung des römisch-katholischen Klerus an der Fluchroute trug die Route vor dem US-amerikanischen Eingriff den Namen „Klosterroute“.

Die Rattenlinien

Die Fluchtrouten führte über Italien (meist Südtirol und Rom) nach Südamerika und dort hauptsächlich nach Argentinien, aber auch in Länder Arabiens. Über sie gelang es nach dem Zweiten Weltkrieg tausenden Faschisten, sich der Verfolgung durch die alliierte und europäische Justiz zu entziehen.

Als Kopf der Fluchtorganisation gilt der kroatische Franziskaner-Geistliche Dr. Krunoslav Draganovic, der diese Fluchtroute bereits 1943 vorbereitete und mit dem österreichischen Bischof Alois Hudal organisierte. Aufgrund dieser aktiven Beteiligung des römisch-katholischen Klerus an der Fluchroute bekam sie den Namen „Klosterroute“.

Der US-amerikanische Gegeimdienst CIC (Counter Intelligence Corps) erkannte die Fluchtwege schon früh, unternahm aber keine Schritte dagegen und nutze ab 1947 die Routen für eigene Zwecke, um zahlreiche Spione diskret und schnell aus dem von den Russen besetzten Teil Österreichs zu schaffen. Viele Mitträger des nationalsozialistischen Regimes wurden u. a. von amerikanischen Geheimdienstbehörden mit gefälschten Papieren ausgestattet, wobei viele auch unerkannt blieben. Die Amerikaner nannten die „Klosterroute“ nach ihrem Eingriff in die Organisation der Routen in „rat line“ um.

Bekannte Flüchtige der Rattenlinie

Siehe auch