Guntō
Als Gunto, jap. 軍刀, wird das japanische Militärschwert bezeichnet, welches im Zweiten Weltkrieg seine Blütezeit hatte. Es ist eine Abwandlung des Katana, dem Schwert der Samurai.
Die japanische Armee und Marine setzten Schwerter in einem modernen Krieg ein, um den Soldaten den Geist des Bushidō, den Ehrenkodex der Samurai, näher zu bringen.
Gestaltung der Gunto
Allgemeines Design
Schon Ende des 19. Jahrhundert führte Kaiser Meiji Montierungen im Design europäischer Säbel ein. Diese hatten keine gewickelten Griffe und oft einen Bügel anstatt der traditionellen Tsuba. Anfang des Zweiten Weltkriegs kamen Montierungen mit den typisch gewickelten Griffen zum Einsatz. Sie verfügen über ein oder zwei Ösen, um sie an den Gürtel zu hängen und wie einen Säbel zu tragen. Viele Gunto haben einen Auslösemechanismus, welcher die Klinge verriegelt und diese durch einen Knopf im Griff freigibt. Die Klinge konnte maschinell in schlechtester Qualität gefertigt sein, aber auch traditionell von einem guten Schmied sein.
===Armee: Shin-gunto===

Die Schwerter der kaiserlichen Armee sind am einfachsten daran zu identifizieren, dass sie nur eine Öse (Obi-tori) haben. Sie wurden von gewöhnlichen Offizieren getragen.
Die Saya war meist aus bräunlich lackiertem Blech. Der Griff bestand aus einfachem Holz oder Aluminium.
Es gab extra Firmen zur Herstellung, deren Klingen waren jedoch ausnahmslos maschinell und in großer Stückzahl gefertigt. In Japan gelten diese Schwerter als wertlos.
Wohlhabende Offiziere durften sich das Schwert selbst stellen, wobei dann höherwertige, traditionelle Materialien und teils sehr gute, antike Klingen zum Einsatz kamen.
Marine: Kai-Gunto
Marinesäbel, so genannte Kai-gunto waren von besserer Qualität als die meisten Shin-Gunto. Sie wurden von höheren Offizieren getragen und haben zwei Obi-tori. Same-gawa, Rochenhaut kam unter der Griffwicklung und auch poliert auf der hölzernen Saya vor. Kai-Gunto haben keinen Sicherungsmechanismus. Die Griffe waren immer gewickelt, sogar Seide wurde verwendet.
Klingen
Bei günstigen, massenhaft produzierten Gunto kam immer eine maschinell hergestellte Klinge zum Einsatz. Die Hamon konnte aufgeätzt werden, auch konnte die Klinge ölgehärtet sein, d.h. die Hamon war tot und ohne Aktivitäten. Manchmal wurden die Klingen auch mit Namen von Schmieden gestempelt, obwohl sie nicht von diesen stammen. Der Stempel des Herstellers und eine Seriennummer fanden meist auch Platz. Wenn die Klinge handgeschmiedet ist, wird es ein Gendai-to sein, die zwischen 1868 und 1945 hergestellt wurden.