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Saimbeyli

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Saimbeyli

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Saimbeyli (Türkei)
Saimbeyli (Türkei)

Burg von Hadjin/Saimbeyli
Basisdaten
Staat: Turkei Türkei
Provinz (il): Adana
Koordinaten: 37° 59′ N, 36° 6′ OKoordinaten: 37° 59′ 17″ N, 36° 5′ 31″ O
Höhe: 1023 m
Einwohner: 4.010[1] (2012)
Telefonvorwahl: (+90) 322
Postleitzahl: 01740
Kfz-Kennzeichen: 01
Struktur und Verwaltung (Stand: 2013)
Bürgermeister: Mustafa Uyanık (AKP)
Website:
Landkreis Saimbeyli
Einwohner: 16.630[2] (2012)
Fläche: 1.157,79 km²
Bevölkerungsdichte: 14 Einwohner je km²
Kaymakam: Muharrem Eligül
Website (Kaymakam):

Saimbeyli (früher armenisch Հաճըն Xaçin, Hadjin) ist eine Kreisstadt und Landkreis der Provinz Adana in der Türkei. Der Landkreis ist 1347 km² groß und liegt im Norden der Provinz an der Grenze zu den Provinzen Kayseri und Kahramanmaraş.

Die Stadt Saimbeyli liegt 157 km entfernt von der Provinzhauptstadt Adana im zentralen Taurusgebirge in einer Höhe 1 140 Metern. Der Fluss Göksu fließt durch den Landkreis.

Geschichte

Panorama der Stadt

Seit alters eine Befestigung an der Straße von Kilikien nach Kappadokien, blühte der Ort auf, als sich Anfang des 15. Jahrhunderts ein Teil des armenischen Adels nebst Untertanen aus der kilikischen Ebene hierher zurückzog. Das in der Nähe gelegene armenische St. Jakobs-Kloster, angeblich 1004 gegründet, war und blieb bis zum Ende ein regional bedeutendes Wallfahrtszentrum. Die armenische Marienkathedrale wurde um 1425 in der Zitadelle gegründet und diente als Sitz des Erzbischofs der Armenischen Apostolischen Kirche. In der Oberstadt lag die Georgskirche (1845/55), in der Unterstadt die St.-Toros-Kirche. Seit 1869 gab es auch zwei evangelische Gemeinden mit eigenen Kirchen; die Katholiken verfügten über eine Kapelle.

Als armenischer Erzbischof der Stadt amtierte 1910–1915 Bedros Sarajian. Er baute die bei den Armeniermassakern 1909[3] zerstörten kirchlichen Gebäude wieder auf und errichtete das Waisenhaus im St. Jakobs-Kloster neu. Beim Völkermord 1915 wurde er mit der armenischen Bevölkerung deportiert, kehrte aber später mit einigen Tausend vorübergehend zurück. 1920 eroberten Kemalisten gegen heftigen Widerstand die Stadt; nur wenige Hundert Armenier retteten sich nach Adana.

Denkmal für Saim Bey

Die Stadt Hadjin wurde seither in Saimbeyli umbenannt zu Ehren des Yüzbaşı (Hauptmann) Saim Bey, der 1920 im Kampf gegen die Armenier fiel.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Türkisches Institut für Bevölkerungsstatistik (Memento vom 12. August 2014 im Internet Archive), abgerufen am 6. Juli 2013
  2. Türkisches Institut für Bevölkerungsstatistik (Memento vom 12. August 2014 im Internet Archive), abgerufen 6. Juli 2013
  3. Vgl. Rose Lambert: Hadjin, and the Armenian Massacres. Fleming H. Revell, New York – London 1911.
  • [1] Hadjin – Churches
(2014)