Symphonetta
Die Symphonetta ist eine vom chromatischen Bandoneon abgeleitete Harmonika. Die Symphonetta wurde ca. 1890 von Richart Scheller (geb. 1845-gest.1929), Hamburg, entwickelt und alleinig durch die Firma Ernst L. Arnold E. L. A. Carlsfeld, Deutschland produziert. Sie wird im Sitzen auf den Beinen bzw. auf einem speziellen Tisch gespielt. Im Gegensatz zum Bandoneon ist die Symphonetta nicht diatonischsie wird nur im Druckton gespielt.Ihre Grifflage ist dem chromatischen Akkordeon angeglichen und wurde im so genannten B-Griff oder C-Griff gefertigt.Die Symphonetta besitzt auf der Melodieseite sowie auf der Baßseite je 5 Reihen (108 Tasten) und zwar in vier verschiedenen Farben angeordnet.Der Tonumfang beträgt ca. 5 Oktaven und geht vom B der großen Oktave bis zum fis´´´.Beim Spielen der Symphonetta sind die Hände frei d.h. man kann zugleich auf der rechten wie auf der linken Seite spielen. Die Grifflage hatte zur Folge, dass die Symphonettaspieler Noten lernen mussten und nicht auf das Zahlensytem der Bandoneonspieler zurückgreifen konnten.Die Gebläseeinrichtung gestattet eine großartige Dynamik, da die Hand ein sicheres Gefühl der Ausdrucksweise des Spielers ermöglicht.Der Ton der Symphonetta ist voll und klangschön.Der Schallkasten,Federung,Resonanzboden und Balg ist bis auf wenige Teile so angefertigt wie beim Bandoneon.Durch das nur Druckluft- System hat das Instrument keine Belederung der Stimmzungen, es ergibt sich dadurch ein besseres Ansprechen der Stimmzungen. Um 1920 gab es in Deutschland viele Symphonettavereine, das Instrument war überaus populär, so daß unter anderem 1925 in Göteborg Weltmeisterschaften ausgespielt wurden. Heute gibt es nur noch wenige Symphonettaspieler, das Instrument ist fast völlig verschwunden.