Brauerei Sankt Marx

Die Brauerei Sankt Marx war eine Bierbrauerei im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße. Die im Eigentum der Familie Mautner Markhof stehende Brauerei wurde später mit der Anton Drehers Brauereien Aktiengesellschaft unter Anton Dreher junior fusioniert. Vor der Fusion war die Brauerei die drittgrößte auf dem europäischen Festland.
Geschichte
1706 wurde das von den Türken zerstörte und wieder aufgebaute Sankt Lazar-Spital mit der dem heiligen Markus („Marx“) und der zugehörigen Brauerei dem Wiener Bürgerspital einverleibt. Wann diese Brauerei in Sankt Marx gegründet wurde, ist nicht bekannt. Bekannt ist, dass diese Brauerei schon 1537 das Bierhaus des Wiener Bürgerspitals mit Bier belieferte.
Das Wiener Bürgerspital betrieb die Brauerei Sankt Marx nur einige Jahre selbst, dann wurde der Braubetrieb verpachtet. Nach zahlreichen Wechseln war Adolf Ignaz Mautner ab 1841 der erste Pächter, der den Betrieb mit Erfolg führte und ab 1843 auch während der Sommermonate untergäriges Abzugbier produzierte. Am 1. Oktober 1857 verkaufte das Bürgerspital
- das Brauhaus mit der Braugerechtigkeit,
- das Wirtshaus mit der Schankgerechtigkeit,
- das Backhaus mit der Backgerechtigkeit und
- die Schmiede, das Versorgungshaus, die Gärten und Äcker
dem bisherigen Pächter.
Zwar war die dem Wiener Zentralviehmarkt und dem Schlachthof Sankt Marx benachbarte Brauerei Sankt Marx der Brauerei Schwechat ein starker Konkurrent, trotzdem willigte Viktor Mautner Ritter von Markhof 1913 der Fusion mit der Anton Drehers Brauereien Aktiengesellschaft zu.
Literatur
- Josef Promintzer: Dreihundert Jahre Brauhaus Schwechat – Vergangenheit und Gegenwart der größten Brauerei Österreichs, dargestellt zu ihrem dreihundertjährigen Jubiläum, im Selbstverlage der Vereinigten Brauereien A.G., Wien, 1932
- Christian M. Springer, Alfred Paleczny, Wolfgang Ladenbauer: Wiener Bier-Geschichte, Wien 2016, ISBN 978-3-205-20437-4 S. 40–55
Koordinaten: 48° 11′ 21,4″ N, 16° 24′ 5,2″ O