Geschlechtsverkehr
Geschlechtsverkehr (auch Genitalverkehr oder Geschlechtsakt) ist die sexuelle Vereinigung der beiden Geschlechter. Speziell ist hiermit meist der Vaginalverkehr gemeint, bei dem der eregierte Penis in die Scheide der Frau eingeführt wird. Jedoch hat der Begriff heutzutage auch Verwendung für die Beschreibung gleichgeschlechtlicher sexueller Kontakte.
Ausgeführt wird der Geschlechtsverkehr mittels der Geschlechtsorgane (nicht zu verwechseln mit den Geschlechtsmerkmalen), beim Mann ist dies der Penis, bei der Frau die Vagina.
Der Geschlechtsverkehr wird heute meist schlicht als Sex bezeichnet, wobei dieser Begriff aber noch viele weitere Bedeutungen haben kann. Der Umgang mit diesen Begriffen (und den mit ihnen verbundenen Ideen) ist dank besserer Aufklärung in den letzten Jahrzehnten deutlich lockerer geworden. Auch dank Verhütungsmitteln hat sich Sex speziell in Europa und Ostasien teilweise zu einer normalen Freizeitbeschäftigung, wie der Kino- oder Theaterbesuch, entwickelt; eine Errungenschaft, die noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar war und in anderen Kulturen noch immer ist.
Das biologische Ziel des Geschlechtsverkehrs ist die Fortpflanzung und damit die Erhaltung der eigenen Art. Dies wird durch die Befruchtung erreicht, bei der sich im weiblichen Körper - beim Menschen meist jeweils nur eine - männliche und weibliche Keimzelle (Spermium und Eizelle) vereinen und eine Zygote formen, aus der später ein Embryo entsteht.
Jedoch hat neben der Arterhaltung gerade beim Menschen der Geschlechtsverkehr (wie allgemein der Sex) eine so starke soziale Funktion, dass es nur noch in einer Minderheit der Fälle um die Zeugung geht. Gerade durch Verhütungsmittel resultiert der Geschlechtsverkehr nicht mehr zwingend in der Zeugung eines Kindes, sodass er auch als Ausdruck von Liebe oder zur einfachen Auslebung sexueller Lust praktiziert werden kann.
Der Drang zur sexuellen Aktivität wird auch Sexualtrieb genannt. Aus der Evolution bringt der Menschen stimulierende Hormone mit, die wie zum Beispiel Testosteron zu Verlangen und Risikobereitschaft führen kann. Sexuelle Befriedigung wiederum resultiert in der Ausschüttung von Endorphinen, die das Menschliche Gehirn im Zusammenhang mit Belohnung sieht. Gefährliche Aktivitäten wie zum Beispiel Sport (Extremsportarten) können helfen, den Hormonhaushalt zu kontrollieren. Adrenalin kann helfen, Sexualhormone abzubauen.
Der Geschlechtsverkehr im engeren Sinne wird fachsprachlich auch als Beischlaf, Koitus (Coitus, Kohabitation), Kopulation, und - vor allem in der Biologie - als Begattung bezeichnet. Im Strafrecht spricht das deutsche Strafgesetzbuch vom Beischlaf. Im Bürgerlichen Gesetzbuch ist von der Beiwohnung die Rede. Die deutsche Übersetzung der christlichen Bibel spricht oft vom Erkennen ("Adam erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger [Gen. 4.1]").
Siehe auch: Befruchtung - Geschlechtsorgan - Orgasmus - Sexualität