Baiersbronn
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Baiersbronn hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Landkreis: | Freudenstadt |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 584 m ü. NN |
Fläche: | 189,7 km² |
Einwohner: | 16.306 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 86 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 6,1 % |
Postleitzahl: | 72270 |
Vorwahl: | 07442, 07447, 07449 |
Kfz-Kennzeichen: | FDS |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 37 004 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Oberdorfstraße 46 72270 Baiersbronn |
Offizielle Website: | www.gemeinde-baiersbronn.de/ |
E-Mail-Adresse: | info@baiersbronn.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Norbert Beck (CDU) |
Die Gemeinde Baiersbronn, flächenmäßig größte Gemeinde in der Bundesrepublik, ist eine Gemeinde im Landkreis Freudenstadt in Baden-Württemberg (Deutschland).
Geografie
Geografische Lage
Das Gemeindegebiet von Baiersbronn erstreckt sich vom Murgtal in 450 Meter über NN bis zum Schliffkopf in 1.055 Meter Höhe. Baiersbronn ist die höchstgelegene Gemeinde Deutschlands.
Gemeindegliederung
Zur Großgemeinde Baiersbronn gehören folgende Ortsteile (Beschreibungen siehe unten Ortsteile):
- Baiersbronn-Friedrichstal
- Huzenbach - Erholungsort - Erlebnispfad „Flößer, Köhler, Waldgeister"
- Klosterreichenbach - Luftkurort - Erlebnispfad „Von Mönchen und Lehensbauern"
- Mitteltal - Luftkurort - Erlebnispfad „Quellen und Parzellen"
- Obertal - Buhlbach - Schliffkopf - Luft- und Heilklimatischer Kurort Premium Class
- Röt - Schönegründ - Erholungsort
- Schönmünzach - Schönmünz - Schwarzenberg - Luft- und Kneippkurort
- Tonbach - Luftkurort
Geschichte
Baiersbronn wird 1292 erstmals urkundlich erwähnt. Eine erste Schule wird 1627 nachgewiesen. Aufgrund der sozialen Situation (Missernten, allgemeine Armut) wandern Mitte des 19. Jahrhunderts viele Baiersbronner nach Amerika aus. Durch den Anschluss an die Murgtalbahn 1901 kommt es dann zu einem wirtschaftlichen Aufschwung.
Religionen
Baiersbronn erhält 1430 seine erste Kirche. 1492 wird es eigenständiges Pfarramt, nachdem es zuvor kirchlich zu Dornstetten gehört hat. Seit der Reformation ist Baiersbronn evangelisch geprägt, wobei das Reichenbach erst 1595 dem neuen Glauben unterworfen wurde. Neben sechs evangelischen Kirchengemeinden gibt es aber seit Mitte des 20. Jahrhunderts auch wieder eine römisch-katholische Gemeinde in der Gemeinde. Inzwischen wurden auch eine evangelisch-methodistische, eine neuapostolische und die freikirchliche Christus-Gemeinde gegründet.
Eingemeindungen
Einwohnerentwicklung
Ortsteile
Huzenbach
Huzenbach wird erstmals 1289 urkundlich erwähnt, als Pfalzgraf Ludwig von Tübingen den Ort dem Kloster Reichenbach schenkt. Huzenbach lebte über Jahrhundert vor allem von der Holzwirtschaft, so daß im Jahre 1800 ein Waldbrand, der große Teile des Waldes im Murgtal vernichtete, den Ort verarmen ließ. Trotzdem wurde Huzenbach, das bis dahin zu Schwarzenberg gehört hatte, 1810 selbständig.
Klosterreichenbach / Heselbach / Reichenbacher Höfe
Das Kloster Reichenbach wird 1085 als Tochterkloster des Kloster Hirsau von Bischof Gebhard geweiht. Nach der Einführung der Reformation werden der Prior und seine Mönche 1595 zur Flucht gezwungen und Reichenbach wird eine weltliche reformierte Gemeinde und Sitz des gleichnamigen Klosteramtes. 1897 wird der Ort von Reichenbach in Klosterreichenbach umbenannt. Der Nachbarort Heselbach wird 1935 eingemeindet.
Röt-Schönengründ
Röt wird erstmals 1282 urkundlich erwähnt. Im dreißigjährigen Krieg wurde es von kaiserlichen Truppen besetzt und verwüstet. 1812 erfolgt ein weitere Zerstörung des Ortes durch eine Brandkatastrophe, die auch die Kirche nicht verschont. Ab 1890 begann mit der Industrialisierung (u.a. Sägewerke) der wirtschaftliche Aufschwung der Gemeinde.
Schwarzenberg, Schönmünzach, Schönmünz
Die Gründung des Klosters Reichenbach führt 1085 auch zur ersten Erwähnung Schwarzenbergs, weil ein Gut im Ort dem neuen Kloster geschenkt wird. Auf der Schwarzenberger Gemarkung Schönmünzach wurde 1773 eine Glashütte erbaut, die bis ins beginnende 20. Jahrhundert bestand. Der Dichter Wilhelm Hauff erhielt die Anregungen zu seinem Märchen "Der Holländer Michel" bei einem Besuch in Schwarzenberg. Seit 1953 ist Schönmünzach Kneippkurort. Unter Schönmünz werden Zwickgabel, Leimiß, Vorder-, Mittel- und Hinterlangenbach zusammengefaßt. Der Langenbach ist seit ca. 1500 Jahren Grenzbach, zuerst zwischen Franken und Alamannen, später zwischen Baden und Württemberg.
Politik
Bürgermeister
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
CDU | 36,9 % | -0,7 | 11 Sitze | ±0 |
SPD | 20,5 % | +2,1 | 6 Sitze | +1 |
BUB | 20,4 % | +10,2 | 6 Sitze | +3 |
FWG | 15,9 % | -11,0 | 5 Sitze | -3 |
FDP/DVP | 6,3 % | -0,6 | 2 Sitze | ±0 |
Gemeindepartnerschaften
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Murgtalbahn (Rastatt - Freudenstadt), die bis 1924 als Zahnradbahn betrieben wurde, und gehört der Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt an. Auch die Linien S 31 und S 41 der Stadtbahn Karlsruhe verkehren auf der Murgtalbahn und halten in Baiersbronn.
Die Bundesstraße B 462 von Rastatt nach Rottweil schließt Baiersbronn an das überregionale Straßennetz an.
Die B500 (Schwarzwaldhochstraße) läuft im Westen größtenteils entlang der Gemeindegrenze und war früher ebenfalls die Grenze zwischen Württemberg und Baden.
Gastronomie
- Das Hotel Sackmann in Schwarzenberg mit Chefkoch Jörg Sackmann trägt einen Michelin-Stern und drei Hauben (18 Punkte) im Gault-Millau.
- Im Mitteltal kocht Claus-Peter Lumpp im Hotel Bareiss. Er erhielt für seine Küche zwei Michelin-Sterne und drei Hauben (18 Punkte) im Gault-Millau.
- Im Ortsteil Tonbach betreibt Harald Wohlfahrt, die mit drei Sternen des Guide Michelin sowie vier Hauben (19,5 Punkte) im Gault-Millau ausgezeichnete Schwarzwaldstube im Hotel Traube.
Bildung
In Baiersbronn gibt es neben dem Richard-von-Weizsäcker-Progymnasium mit der Johannes-Gaiser-Schule im Hauptort eine Real- und Hauptschule mit Werkrealschule, die Grund- und Hauptschulen mit jeweiligiger Werkrealschule in Klosterreichenbach und Mitteltal sowie mit der Wilhelm-Münster-Schule im Hauptort, der Friedrich-Rupps-Schule in Schönmünzach und den Grundschule Obertal und Röt vier reine Grundschulen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
In Baiersbronn gibt es das Wilhelm-Hauff-Märchenmuseum, dem Verfasser des Kalten Herz, welches bis heute oft aufgeführt wird.
Bauwerke
- Kloster Reichenbach von 1083 in Klosterreichenbach
Naturdenkmäler
Mit der Alexanderschanze befindet sich ein Bodendenkmal, das auf die 1734 erbaute militärische Sicherungsanlage hinweist, in der Nähe von Baiersbronn.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Erwin Ackerknecht, deutscher Literaturhistoriker und Bibliothekar
- 1774, 26. Dezember, Ferdinand Öchsle (im Ortsteil Buhlbach), † 17. März 1852 in Pforzheim, Erfinder der Mostwaage.
- Willy Baumgart Maler