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Tagetes

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Tagetes
Datei:Studentenblume.jpg
Blühendes Tagetes
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Ordo: Asternartige (Asterales)
Vorlage:Familia: Korbblütengewächse (Asteraceae)
Vorlage:Subfamilia: Asteroideae
Vorlage:Genus: Tagetes
Wissenschaftlicher Name
Tagetes
L.

Die Tagetes (Tagetes), auch Studentenblume, Sammetblume oder Totenblume genannt, sind eine Gattung aus der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Sie zählen zu den bekanntesten Sommerblumen und eignen sich sowohl für Beete als auch Balkonkästen.

Zur Gattung der Tagetes zählt man rund 50 Arten stark duftender, buschiger einjähriger und mehrjähriger krautiger Pflanzen, die aus Mexiko und Mittelamerika stammen.

Sorten

In Kultur sind meist einjährige Hybriden, die man unter anderem in Sorten-Gruppen unterteilt kann (Auswahl):

  • 'African': Diese sind Hybriden der Art Tagetes erecta. Sie wachsen sehr kompakt und weisen dichtgefüllte, bis 12 cm breite Blüten aus.
  • 'Afro-French': Hierbei handelt es sich um Hybridkreuzungen von Tagetes erecta und Tagetes patula mit zahlreichen kleinen Blüten.
  • 'French': Dies sind Hybriden von Tagetes patula, die etwa 5 cm breite Blütenkärbe haben und wo die Blütenstrahlen eine leuchtend gefärbte Mitte umrahmen.
  • 'Signet': Signet-Hybriden haben Tagetes tenuifolia als Stammform. Die reichlich und lang erscheinend Blüten sind einfach und bis zu 3 cm breit.

Die Blütenfarbe der Tagetes reicht von Zitronengelb bis braunrot, manche Hybriden haben auch zweifarbige Blütenkörbchen. Bei den älteren Sorten zeichnen sich die dunkelgrünen, gefiederten Blätter durch einen streng aromatischen Geruch aus, der von vielen Menschen als wenig angenehm empfunden wird. Den neueren Sorten ist dieser Geruch weggezüchtet. Tagetes stellen nur wenig Anforderungen an den Gartenboden, sie gedeihen jedoch am besten an sonnigen Standorten. Abgesehen davon, daß sie ein Leckerbissen für Schnecken darstellen, sind sie wenig anspruchsvoll. Durch die Anpflanzung von Tagetes kann auch die durch Nematoden verursachte "Bodenmüdigkeit" mit Erfolg bekämpft werden.

Nutzung

Tagetes wird einerseits als Schnittblume im Garten gepflanzt, andererseits wird sie auch kommerziell zur Gewinnung des Gelb-Pigments Lutein angebaut. Lutein ist das Haupt-Carotinoid der Tagetesblüten. Erst vor wenigen Jahren wurde die Essentialität von Lutein beim Sehvorgang im menschlichen Auge entdeckt. Lutein-Mangel bewirkt eine Degeneration der Macula, die vornehmlich bei älteren Personen auftritt. Lutein-Zusätze, z.B. in Form täglicher Einnahme von 6 mg Lutein in Multivitamin-Tabletten können dem vorbeugen. Die US FDA hat im Jahre 2004 gemeinsam mit dem Joint Committee on Food Additives (JECFA) Gaben von 145 mg Lutein/Zeaxanthin pro Tag für eine Person mit einem Gewicht von 160 lbs. (72,6 kg) als sicher und unbedenklich beurteilt.

Zur Gewinnung von reinem Lutein werden die Blüten von Tagetes gepflückt, anschließend fermentiert, getrocknet und pelletiert. Die Erntemenge beträgt ca. 15.000 kg Tagetesblüten pro Hektar. Der Luteingehalt in frischen Tagetesblüten liegt bei 1,8 g / kg Frischgewicht. Auf einem Hektar können so etwa 27 kg reines Lutein erzeugt werden. Die Tagetes-Pellets werden an Firmen zur Extraktion von Lutein mit einem organischem Lösemittel geliefert. Das Endprodukt ist das sogenannte Oleoresin, in dem Lutein als Di-Ester in hoher Konzentration vorliegt. Dieses Oleoresin wird von der pharmazeutischen Industrie in Gelatine-Kapseln, Tabletten oder Dragees zum menschlichen Verzehr eingearbeitet.

Hauptanbaugebiete von Tagetes für kommerzielle Zwecke sind heute China (ca. 50% des Weltmarktes), Indien (ca. 25%), Thailand, Lateinamerika und Afrika. Der Weltmarkt betrug im Jahre 2004 etwa 140 Millionen US-Dollar. Das Wachstum bis 2009 wird auf jährlich 6% geschätzt. Wichtigste Lieferanten für Lutein-Formulierungen sind Kemin Industries in USA, DSM in Holland und Cognis in Düsseldorf.

Neuerdings wird auch versucht, Tagetes durch genetische Modifikation zur Produktion anderer Carotinoide zu transformieren. Im Jahre 2004 wurde an der Universität Halle eine Dissertation von Martin Klebsattel durchgeführt, in der eine blütenspezifische Änderung der Carotinoid-Biosynthese von Tagetes erecta vorgenommen wurde. Das Ziel war, einen Großteil des Metabolitenflußes in Richtung der beta-Carotinoide umzulenken. Hierzu wurde eine Chromoplasten spezifische Lycopin-beta-Cyclase (CycB) aus Tomate in der Blüte von T. erecta exprimiert und der Luteingehalt der Tagetesblüte reduziert.

Bilder

Commons: Tagetes – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien