Troja (Film)
Troja ist ein US-amerikanischer Spielfilm des deutschen Regisseurs Wolfgang Petersen, der von Homers Ilias inspiriert wurde und vom mythischen Kampf der Griechen mit der bronzezeitlichen Stadt Troja erzählt. Gedreht wurde der Film 2003 auf Malta, in Mexiko, Marokko und England.
Geschichte
siehe den sehr guten Artikel über den Trojanischen Krieg.
Nach langer Zeit der Feindschaft zwischen Sparta und Troja steht nun eine Versöhnung bevor. Hektor (Eric Bana) und Paris (Orlando Bloom), die jungen Prinzen von Troja, sind eingeladen. Doch Paris verliebt sich in die schöne Helena (Diane Kruger), die Frau von Menelaos dem König von Sparta, die damals als die schönste Frau Griechenlands gilt, und entführt sie nach Troja. Als Menelaos das merkt ist er außer sich vor Wut. Er bittet seinen Bruder Agamemnon, dem die ganze Ägäis unterworfen ist, um Hilfe. Agamemnon willigt ein, doch ihm geht es nicht um Helena, er möchte endlich Troja erobern, um seinen Herrschaftsbereich über Griechenland hinaus auszudehnen. Odysseus nimmt an dem Feldzug teil, weil er im gemeinsamen Krieg die Chance auf eine Einigung der Griechen sieht. Doch gebraucht wird Achilles (Brad Pitt), der beste Krieger aller Zeiten. Dieser verachtet Agamemnon. Er greift dennoch zu den Waffen, um einem langen, aber ruhmlosen Leben zu entgehen. Nach kurzer Zeit kommt es aber zum Zerwürfnis zwischen Achilles und Agamemnon. Erst als Hektor Achilles' Freund Patroklos im Kampf tötet, greift der größte Held des griechischen Lagers wieder in den Kampf ein. Hektor stirbt, Troja fällt und auch Achilles entgeht seinem Schicksal nicht.
Bezug zur Ilias
Der Film dampft das zehnjährige Ringen um die Stadt Troja auf weniger als einen Monat nach der Landung der Griechen zusammen. Die Ilias setzt dagegen erst im zehnten Jahr der Kampfhandlungen ein und endet vor dem Fall der Stadt und vor dem Tod des Achilles, der ihm in der Ilias lediglich prophezeit wird. Auch die Achillesferse ist nicht Gegegenstand des homerischen Epos. In dem Film kommen außer Achilles' Mutter Thetis keine Götter vor. Das Trojanische Pferd wird erst in Homers Odyssee erwähnt. Die Ilias konzentriert sich auf den Groll des Achilles und seine Auseinandersetzung mit Agamemnon. In dieser Hinsicht entspricht der Film vage seiner Vorlage.
Die Unterschiede zwischen Film und Ilias
Natürlich kann ein Drehbuch unmöglich exakt die Handlung eines Heldenepos wie der Ilias von Homer wiedergeben, wie stellt man etwa dar, dass Apollon direkt in Kämpfe (zwischen Patroklos und Hektor etwa) eingreift, wie soll man klarmachen, dass Achilles als Kleinkind nur bis zu Ferse in den Styx getaucht wurde, und so nicht vollends unverwundbar ist, oder dass Helena vor ihrer Hochzeit mit Menelaos schon von vielen anderen (u.a. Odysseus) gefreit wurde? Aber trotzdem will ich doch ein paar für den Handlungsverlauf nicht unwesentliche Diskrepanzen aufzeigen:
- im Film kommt an keiner Stelle die Vorgeschichte des Krieges vor, vor Allem das Parisurteil und die "Entstehung" des Achilles fehlen
- die Tragödie der Kassandra
- Der Aufruf Achilles' an den Göttervater Zeus, das Kampfglück so lange gegen die Griechen zu wenden, bis er seine Briseis zurück bekäme
- Die Tatsache, dass sich Patroklos in der Illias keineswegs mit Waffen und Schild des Achilles davonstiehlt, sondern noch versucht, Achilles zu überzeugen und erhielt von diesem die Erlaubnis für die Tarnungsaktion (er erschien in Achilles Rüstung, und jagte den Troianern sehr viel Angst ein, bis er von Hektor getötet wurde.
- Ajax der Große kommt meiner Meinung gar nicht vor im Film, genau so wenig wie dessen unentschiedener Kampf gegen den trojanischen Helden Hektor
- Die Gefangennahme durch Achilles und Folterung eines trojanischen Sehers wird nicht erwähnt