Karlsgymnasium München-Pasing
Karlsgymnasium München | |
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Schulform | Humanistisches und Sprachliches Gymnasium |
Gründung | 1910 |
Adresse | Am Stadtpark 21 81243 München |
Ort | München |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 48° 8′ 29″ N, 11° 27′ 9″ O |
Träger | staatlich |
Schüler | 702 (Schuljahr 2015/16)[1] |
Lehrkräfte | 55 |
Leitung | Thomas Franz |
Website | www.karlsgymnasium.de |
Das Karlsgymnasium München-Pasing liegt am Rande des Pasinger Stadtparks in München und zählt etwa 700 Schüler. Aufgrund eines Mangels an Klassenräumen wird der Unterricht, vor Allem in der Oberstufe, des Öfteren in das nahe gelegene Bertolt-Brecht-Gymnasium ausgelagert.
Geschichte
Die Schule wurde im Jahre 1910 als königlich humanistisches Progymnasium Pasing mit 87 Schülern gegründet. Der auf die gegenüberliegende Lehrerbildungsanstalt abgestimmte Jugendstilbau (Architekt Joseph Lang, Gebäudeschmuck Joseph Floßmann) wurde 1909/10 errichtet.
Seit der Revolution 1918/19 ist es auch für Mädchen zugänglich. 1920/21 begann der stufenweise Ausbau zu einem humanistischen Gymnasium (1925/26 erstes Abitur), der einen Erweiterungsbau notwendig machte. Die Tradition humanistischer Bildung riss auch während des Dritten Reiches nicht ab, obwohl die Schule schrittweise in die „Deutsche Oberschule für Jungen“ umgewandelt wurde und an den Schererplatz umziehen musste, um der Übungsschule der Hans-Schemm-Hochschule (Lehrerbildungsanstalt) Platz zu schaffen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Schulgebäude zunächst das Hauptquartier der UNRRA für die Amerikanische Besatzungszone eingerichtet.
1946 wurde die Schule als „Humanistisches Gymnasium Pasing“ neugegründet, die „Oberschule für Jungen“ in eine „Oberrealschule“ (späteres Max-Planck-Gymnasium) umgewandelt. 1963 erfolgte der Umzug in das angestammte Gebäude am Stadtpark. In den 1970er und 1980er Jahren wurde das Gebäude kontinuierlich erweitert, um steigende Schülerzahlen bewältigen zu können. Zu Beginn des Schuljahres 2007/08 wurde im Süden des Schulgeländes ein Neubau mit Cafeteria und Lern- und Übungsräumen eröffnet. Das Schulgebäude ist teilweise sanierungsbedürftig; die Turnhalle musste zeitweise wegen baulicher Mängel gesperrt werden, ist nun aber wieder in Betrieb.
Für Ende 2019 ist die Fertigstellung eines Erweiterungs Komplexes vorgesehen.
Gegenwärtiges Angebot
Im Herbst 2009 traten zum letzten Mal Schüler der 12. Jahrgangsstufe in die Kollegstufe des alten neunjährigen Gymnasiums ein. Für die Schüler der Jahrgangsstufen 5–11 gilt seither das achtjährige Gymnasium in seiner humanistischen und sprachlichen Ausprägung: beginnend mit Latein bzw. Englisch ab der 6. und Griechisch bzw. Französisch ab der 8. Klasse. Latein kann durch Italienisch als spätbeginnende Fremdsprache ersetzt werden ab der 11. Klasse (G9) bzw. der 10. Klasse (G8). Seit dem Schuljahr 2017/18 wird wieder neunjährig unterrichtet (neues G9)
Es bestehen zahlreiche Wahlfachangebote aus den verschiedensten Bereichen. Hervorzuheben ist das vergleichsweise große Angebot im musikalischen Bereich, so zum Beispiel die Einrichtung einer Streicherklasse im Schuljahr 2007/08. Seit der Umstellung auf das G8 existiert ein ausgebautes Ganztagesangebot. Neben den üblichen Elementen des Schullebens (SMV, Tutoren, Schülerzeitung) gibt es eine Schülergesellschaft, ein Schulradio sowie eigene Schulsanitäter- und Streitschlichtersysteme. Es bestehen Schüleraustausche mit dem Lycée Fénelon in Clermont-Ferrand, einer französischen Privatschule in Lissabon, dem Liceo Ginnasio Saffo in Roseto degli Abruzzi sowie der Oberschule Nr. 6 in Qingdao in China.
Auszeichnungen
Nach den Jahrgangsstufentests 2005 des bayerischen Kultusministeriums gehörte das Gymnasium zu den Besten in Bezug auf Lernerfolg, Umfeld und Leistung in Bayern.[2]
Schulleitung
- 1910–1913: Otto Kronseder
- 1913–1935: Ludwig Bruner
- 1936–1937: Franz Schalk
- 1937–1938: Ludwig Hasenclever
- 1938–1945: Wilhelm Staab
- 1945: Anton Hartmannsgruber
- 1946–1957: Karl Rupprecht
- 1957–1968: Karl Schneider
- 1968–1977: Otto Huber
- 1977–1986: German Weiß
- 1986–2003: Hans Müller
- 2003–2013: Ingrid Bucher
- seit 2013: Thomas Franz
Bekannte Absolventen
- Paul Beinhofer, Regierungspräsident von Unterfranken
- Albert Berger, Kanzler der Technischen Universität München[3]
- Helmut Bloid, Schriftsteller, Autor und Naturfotograf
- Thilo Bode, Chef der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch e.V.
- Robert Huber, Nobelpreisträger Chemie 1988
- Franz Kotteder, Journalist
- Wolfgang Lauter, Grafik-Designer, Fotograf
- Franziska Rabl, Sängerin
- Martin Runge, Politiker
- Alfons Schweiggert, Schriftsteller und Illustrator
- Hermann Otto Solms, Politiker
- Christian Tramitz, Schauspieler, Komiker
- Claas Triebel, Autor, Psychologe
- Manfred Vorderwülbecke, Sportjournalist
- Stefan Wimmer, Autor
Literatur
- Walter Bedel: Geschichte des Humanistischen Gymnasiums München-Pasing. Schnell & Steiner, Waldsassen 1963, OCLC 634135296.
- Doris Barth, Bernhard Möllmann, Bernd-Michael Schülke: Zeugnisse. Das Humanistische Gymnasium in Pasing. Die Vorgeschichte des Karlsgymnasiums und des Max-Planck-Gymnasiums 1910–1955. München 1992.
- Bernhard Möllmann: Chronik des Progymnasiums Pasing von 1910 bis zum ersten Abitur 1926. In: Direktorat des Karlsgymnasiums München-Pasing (Hrsg.): Karlsgymnasium München 1910–2010. Festschrift. St. Ottilien 2011, S. 28–101.
- Bernhard Möllmann: Das Karlsgymnasium - Notizen zu seiner Geschichte. In: Direktorat des Karlsgymnasiums München-Pasing (Hrsg.): Karlsgymnasium Jahresbericht 1993/1994. St. Ottilien 1994, S. 34–38 (überarbeitet für Mitteilung an die Münchner Presse am 15. November 2010)
- Bernhard Möllmann: Chronik des Gymnasiums mit Realschule Pasing von 1926 (…) bis (…) 1945. In: Direktorat des Karlsgymnasiums München-Pasing (Hrsg.): Karlsgymnasium Jahresbericht 2011/2012. St. Ottilien 2012, S. 136–239.
- Bernhard Möllmann: Wie hätte unser Schulgebäude aussehen können? In: Direktorat des Karlsgymnasiums München-Pasing (Hrsg.): Karlsgymnasium Jahresbericht 2012/13. St. Ottilien 2013, S. 64–69.
Weblinks
- Webauftritt des Karlsgymnasiums München-Pasing
- AZ-Serie „Schulen stellen sich vor“ (Folge 16): Karlsgymnasium (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2017. Suche in Webarchiven)
- Website der Schülerzeitung RADIKARLS
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Abgerufen am 6. März 2017.
- ↑ Gesammelte Pressequellen des ehem. schulinternen AK Humanistisches Gymnasium
- ↑ MyTUM-Portal - Technical University of Munich. Albert Berger. Abgerufen am 12. Oktober 2016.