Benutzer:Jergen/13.4.1981


Polizeigitter (auch Hamburger Reiter oder Hamburger Gitter) sind Metallgitter, die zur temporären Absperrung von Orten oder zur Trennung von Personengruppen beispielsweise bei Demonstrationen verwendet werden.
Struktur
Polizeigitter bestehen aus einem Zaunelement, an dem in der Regel klappbar eine Auftrittplatte auf der einen Seite und weitere Stabilisierungsstützen auf der anderen Seite angebracht sind. Über Haken und Ösen können sie mit den benachbarten Gitterelementen verbunden werden. Haupteinsatzzwecke sind stark besuchte Veranstaltungen wie Konzerte, Sportereignisse und Demonstrationen sowie der Objektschutz.
Aufgebaut werden sie mit der Auftrittplatte zum Besucherstrom hin, damit die Gitter durch das Gewicht der gegen sie drängenden Personen zusätzlich stabilisiert werden. Dadurch sind sie deutlich standfester als die ebenfalls häufig für Absperrungen verwendeten Mannesmanngitter (auch Mannheimer Gitter oder Monrovia-Gitter) oder Bauzäune.
Die Maße und die Detailausführung der Gitterelemente variieren je nach Hersteller, die Länge eines einzelnen Gitters liegt in der Regel zwischen zwei und drei Metern. Die am häufigsten verwendete Polizeigitter-Form trägt die Bezeichnung Hamburger Gitter.
Kunstwerk 13.4.1981
Der Künstler Olaf Metzel schuf 1987 im Rahmen des damaligen Skulpturenboulevards auf dem Kurfürstendamm in Berlin das Werk 13.4.1981 (auch Randale-Denkmal). Rot-weiß-gestrichene Polizei-Absperrgitter wurden auf dem Joachimsthaler Platz an der Ecke von Joachimsthaler Straße und Kurfürstendamm, neben der Verkehrskanzel gegenüber dem Café Kranzler, auf einem zentralen Platz Westberlins, dem Ort einer gewalttätigen Demonstration am 13. April 1981, zu einer meterhohen Skulptur aufgetürmt. Auf ihrer Spitze befand sich ein Einkaufswagen. Die Arbeit wurde 1988 als provozierend bewertet.[1][2][3] Nachdem es vom Joachimstaler Platz entfernt und einige Jahre eingelagert wurde, wurde es 2001 in der Stralauer Allee neben dem ehemaligem Eierkühlhaus an der Oberbaumbrücke in Berlin-Friedrichshain, in den kurz darauf die Universal Music Group zog, neu errichtet.[4] Zitat aus dem Tagesspiegel Artikel "750-Jahr-Feier Berlins Systemkampf vor dem Kranzler" von Werner van Bebber vom 30. Juni 2007: Der Bildhauer, der heute in München lebt, hat über die Geschichte der Plastik und den Ärger, den sie machte, ein Buch geschrieben (Olaf Metzel: 13.4.1981). Dass der Gitter-Turm nun am Spree-Ufer steht, sei dem privaten Projektentwickler zu verdanken, der den Getreidespeicher ausbauen ließ, sagt Metzel. „Im öffentlichen Raum wäre es nicht gegangen“. Ihn freue, erzählt er weiter, dass sein Werk in Ost-Berlin stehe. „Heute sitzt man da und trinkt Latte Macchiato.“ Die Leute, die dort sitzen, haben ihre Räder an Metzels Plastik angeschlossen.[5]
Weblinks
- Feuerwehr München: Veranstaltungssicherheit: Leitfaden für Feuerwehr, Sicherheitsbehörde und Polizei sowie Veranstalter und deren Sicherheitsdienstleister (S. 142)
- Olaf Metzel: 13. 4. 1981
Einzelnachweise
- ↑ BERLINER Chronik 18. März 1987 Kritik an Kunst auf dem Ku’damm und eine umstrittene Kabarett-Werbung., von Brigitte Grunert Der Tagesspiegel 18. März 2012
- ↑ Ulf Erdmann Ziegler: Mit Wucht und Wut. In: Die Zeit. 21. September 1990, abgerufen am 3. November 2017.
- ↑ Petra Schellen: Der Finger in der Wunde. In: die tageszeitung. 3. Dezember 2013, abgerufen am 3. November 2017.
- ↑ Carsten Siegel: 13.4.1981 by Olaf Metzel. In: Berlin Sidewalk. 26. Juli 2012, abgerufen am 3. November 2017 (englisch).
- ↑ 750-Jahr-Feier Berlins Systemkampf vor dem Kranzler von Werner van Bebber Der Tagesspiegel 30. Juni 2007