Zum Inhalt springen

Schlacht bei Borodino

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. November 2017 um 22:16 Uhr durch 212.41.53.204 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Schlacht bei Borodino
Teil von: Napoléons Russlandfeldzug

Schlacht bei Borodino
Datum 7. September 1812
Ort Borodino, Zentralrussland
Ausgang Russischer Sieg
Konfliktparteien

Frankreich 1804 Frankreich
Herzogtum Warschau Herzogtum Warschau
Italien 1805 Italien
Vorlage:DEU-1806

Russisches Kaiserreich 1721 Russland

Befehlshaber

Frankreich 1804 Napoléon Bonaparte
Frankreich 1804 Michel Ney
Frankreich 1804 Joachim Murat
Italien 1805 Eugène de Beauharnais

Russisches Kaiserreich 1721 Michail Kutusow
Russisches Kaiserreich 1721 Pjotr Bagration
Russisches Kaiserreich 1721 Michel Barclay de Tolly

Truppenstärke

136.000
587 Geschütze

120.000
624 Geschütze

Verluste

50.000 bis 60.000, darunter 47 Generäle und 480 Offiziere

39.000 bis 40.000, darunter 23 Generäle und 211 Offiziere

Schlacht von Borodino (Europa)
Schlacht von Borodino (Europa)
Schlacht von Borodino
Lage des Schlachtfeldes

Die Schlacht bei Borodino (französisch Bataille de la Moskova, russisch Бородинское сражение) war eine Schlacht des napoleonischen Russlandfeldzuges. Am 26. Augustjul. / 7. September 1812greg. lieferten sich bei Borodino die von Napoleon geführte französische Grande Armée und die russische Armee unter General Kutusow eine der blutigsten Schlachten des 19. Jahrhunderts.

Vorgeschichte

Nach der Niederlage bei Smolensk zog sich der russische General Barclay de Tolly zurück und erreichte mit seinen Truppen am 29. August Zarjowo Saimischtsche, wo er mit dem Ausbau von Stellungen für eine Schlacht begann. Am selben Tag stieß Kutusow zur Armee und befahl den Ausbau der Stellungen zu beschleunigen. Am Nachmittag des nächsten Tages gab er den Befehl zum Rückzug. Kutusow war am 20. August zum Oberbefehlshaber der Armee ernannt worden. Am 31. August erreichte die Armee Gschatsk und begann mit dem Ausbau von Verschanzungen. Am nächsten Tag gab Kutusow erneut den Befehl zum Rückzug und stellte sich mit seinen Truppen bei Borodino der Grande Armée Napoleon Bonapartes und dessen Verbündeten. Borodino liegt an der alten Straße von Smolensk nach Moskau, etwa 115 Kilometer westlich der russischen Hauptstadt in der hügeligen Landschaft der Mittelrussischen Platte.

Der bisherige russische Befehlshaber, Kriegsminister General Barclay de Tolly, hatte seine Armeen bis dahin immer rechtzeitig größeren Schlachten entzogen und setzte stattdessen auf planmäßigen Rückzug als Verteidigungsstrategie, die die Weite des Landes ins Spiel brachte. Letztendlich ernannte Zar Alexander Kutusow zum Oberbefehlshaber, nachdem man am russischen Hofe vom Zaren immer öfter verlangt hatte, mit den Rückzugsbewegungen aufzuhören und alles daran zu setzen, die ehemalige Hauptstadt Moskau vor den Franzosen zu retten.

General Kutusow verfügte über etwa 120.000 Mann Infanterie und Kavallerie, sowie 640 Kanonen. Das unübersichtliche, stark bewaldete und mit Gestrüpp bewachsene Gelände, welches dazu noch von Schluchten und Höhenrücken durchzogen war, ausnutzend, hatte Kutusow seine Truppen südlich und nordöstlich von Borodino aufgestellt. Am rechten Flügel, im Norden, hielt Barclay mit 75.000 Mann eine Anhöhe, welche, durch Schanzen verstärkt, von den Franzosen die Große Schanze genannt wurde. Dahinter kam eine Senke, daran anschließend waren weitere Schanzen aufgeworfen, von den Franzosen die Drei Pfeile genannt. Diese waren besetzt von einer Division der 2. Westarmee unter Fürst Bagration, der insgesamt 30.000 Mann zur Verfügung hatte. Nach Süden schloss sich das stark bewaldete Gelände oberhalb des Dorfes Utiza an, welches General Nikolaj Alexejewitsch Tutschkow hielt.

Die Armee Napoleons hatte ebenfalls eine Stärke von rund 128.000 Mann, davon etwa 28.000 Mann Kavallerie und 16.000 Kanoniere mit 587 Kanonen. Die Armee bestand zu einem großen Teil aus Polen, Württembergern, Westfalen, Sachsen, Kroaten und Bayern.

Bereits am 5. September war es zu Kämpfen um die vorgelagerte Schanze von Schewardino gekommen, die von den Franzosen erobert wurde. Die russischen Verluste betrugen 6000 Mann, der russische General Krasnow wurde tödlich verwundet. Die Verluste auf französischer Seite betrugen 4000 Mann. Am Morgen des 7. September lasen die Offiziere ihren Truppen die Proklamation vor, die Napoleon am Abend zuvor verfasst hatte: „Soldaten, das ist die Schlacht, die ihr so sehr gewünscht habt! Von euch hängt nun der Sieg ab. Wir brauchen ihn. Er wird uns reichlich Nahrung und gute Winterquartiere verschaffen und eine rasche Heimkehr ins Vaterland ermöglichen. Kämpft wie bei Austerlitz, Friedland, Witebsk und Smolensk. Möge die fernste Zukunft euer Verhalten an diesem Tag rühmen. Möge man von jedem von euch sagen: Er war bei der großen Schlacht vor den Toren Moskaus dabei!“[1] Da Napoléon seine Garde mit etwa 19.000 Mann nicht einsetzte, war die russische Armee auf dem Schlachtfeld zahlenmäßig überlegen.

Napoleons Schlachtplan sah vor, dass sein Stiefsohn Eugène de Beauharnais, der mit seinem rechten Flügel nördlich der Straße nach Moskau stand, zunächst einen Ablenkungsangriff gegen das Dorf Borodino zu führen hatte. Napoleon wollte die Russen glauben machen, dies sei der Hauptstoß, mit dem Ziel der Umfassung ihres rechten Flügels. Den eigentlichen Angriff sollte aber etwas später in der Mitte Marschall Davout gegen Fürst Bagration vortragen, während die Kavallerie des polnischen Fürsten Poniatowski den linken Flügel der Russen umgehen sollte, um diesen in den Rücken zu fallen.

Die Schlacht

Napoleon bei Borodino. Gemälde des russischen Malers Wassili Wereschtschagin, 1897
Die Aufstellung der französischen und russischen Truppen am Morgen des 7. Septembers 1812
Sächsisches Kürassier-Regiment Zastrow beim Angriff auf die Rajewski-Schanzen
Gemeiner des Kürassierregiments Astrachan

Um 5:30 Uhr des 7. September befahl Napoleon das Feuer zu eröffnen. Prinz Eugene griff sofort Borodino an, während die Marschälle Davout und Ney mit der Infanterie gegen die „Drei Pfeile“ vorgingen, von denen herab die Russen mit Kartätschen in die französischen Linien feuerten.

Wie außerordentlich heftig und verlustreich die Kämpfe verlaufen würden, bekam Napoleon schnell zu spüren, Davouts Pferd wurde erschossen. Der Kaiser ersetzte ihn durch General Rapp. Der wurde zum 22. Mal in seiner Laufbahn verwundet und durch General Dessaix ersetzt, welcher aber auch nach kurzer Zeit angeschossen wurde.

Ney hatte unterdessen die südliche Geschützstellung genommen und hielt sie gegen die Gegenangriffe der Russen. Napoleon schickte ihm Unterstützung durch Joachim Murat an der Spitze der Kavallerie.

Napoleon war von der Hartnäckigkeit der Russen überrascht, welche auch auf verlorenem Posten noch weiterkämpften, während sich in den vergangenen Jahren Österreicher und Preußen unter solchen Umständen ergeben oder sich zurückgezogen hatten. Napoleon sagte über die russischen Infanteristen: „Sie sind Festungen, die man mit Kanonen zerstören muss.“

Um 10 Uhr hatten die Ereignisse den ursprünglichen Plan Napoleons überholt. Eugene hatte Borodino genommen und nahm von dort aus die „Große Schanze“ unter Feuer. Poniatowski hatte indes zwar den russischen linken Flügel zerschlagen (General Tutschkow[2] war gefallen und Fürst Bagration schwer verwundet), kam aber im dichten Buschwerk auf der Anhöhe dahinter unter schweres Feuer der Russen, so dass es ihm nicht möglich war, die „Drei Pfeile“ zu umgehen. Somit war die Schlacht nur noch durch Artillerieduelle und Frontalangriffe weiterzuführen, im Kampf Mann gegen Mann, was auch geschah.

Kurz nach 10:00 Uhr erhielt Napoleon eine Nachricht von Ney, der darum bat, dass ihm die ganze Reserve, das heißt die Kaiserliche Garde, zu den „Drei Pfeilen“ gesandt werde, um dort den entscheidenden Durchbruch durch die russische Mitte zu erzwingen. An sich war dieser Vorschlag vernünftig und der einzig mögliche Weg, diese Schlacht mit einem Sieg zu beenden, da die Truppen von Ney und Murat sich zwar hervorragend geschlagen hatten, aber erschöpft waren und dringend verstärkt werden mussten. Noch während Napoleon überlegte, ob er diesem Vorschlag entsprechen sollte, kam jedoch eine Meldung vom linken Flügel. Kutusow hatte seine Kavalleriereserve unter General Uwarow und Kosaken unter Platow gegen Eugene eingesetzt und diesen in die Verteidigung gedrängt. Marschall Bessières, der Kommandeur der Garde, fragte seinen Kaiser: „Wollen Sie 2.600 Kilometer von Paris ihre letzten Reserven riskieren?“ So half er Ney nur eingeschränkt, indem er noch mehr Geschütze auf die „Drei Pfeile“ feuern ließ, bis es schließlich insgesamt 400 waren. Außerdem schickte er ihm eine frische Division unter General Friant zur Hilfe, was allerdings nicht den gewünschten Erfolg brachte. Friant, der bereits bei Smolensk verwundet worden war, wurde erneut verwundet.

An der „Großen Schanze“ wurde der französische General Louis-Pierre Montbrun tödlich verwundet. Napoléon ersetzte ihn durch General Auguste de Caulaincourt. Mehrere Kavallerieangriffe folgten. Nachdem am Mittag die Schanze hatte erobert werden können, musste man sich nach einem russischen Gegenangriff wieder zurückziehen. Der französische General Charles-Auguste Bonamy wurde in der Schanze schwer verwundet und geriet in Gefangenschaft. Am Nachmittag konnte die Schanze durch Kavallerie und Infanterie aus den Korps von Ney und Eugène endgültig erobert werden, dabei wurde auch Caulaincourt tödlich verwundet. Die Russen wurden zurückgeschlagen. Napoleon, vorsichtig geworden angesichts des Widerstandes der Russen, erlaubte seinen Truppen jedoch nicht die Verfolgung des Gegners.

Verluste

Die Verlustzahlen weichen in den Quellen erheblich voneinander ab. Die höchsten Einschätzungen entsprechen aber oftmals nicht mehr dem aktuell überwiegend von den Historikern vertretenen Zahlen. Die DDR-Militärhistoriker Helmert und Usczeck gaben die Verluste auf französischer Seite mit 58.000 von 135.000, die auf russischer Seite mit 44.000 von 128.000 an.[3] Ludwig Renn wiederum schrieb den 130.000 Franzosen 50.000 Verluste und den 120.000 Russen 58.000 Verluste zu.[4] Dass somit (fast) die Hälfte der russischen Armee vernichtet war, bestätigte auch Eugen Tarlé. Das Militärhistorische Museum in Minsk sprach noch im Jahr 1987 in seiner Ausstellung von 28.000 Toten (von 130.000) auf französischer und 52.000 (von 120.000) auf russischer Seite. Exakt diese Opferzahlen bestätigte 2008 das Landesmuseum Kassel (in seiner Ausstellung über König Lustik und den Modellstaat Westphalen), als auch von westphälischen Opfern des Russlandfeldzugs die Rede war (westphälische Kürassiere kämpften in der Schlacht von Borodino an den Rajewski-Schanzen).

Auf russischer Seite

Die Verluste auf russischer Seite beziffern die meisten Autoren heute auf 39.000 bis 45.000 Mann.[5][6] Ältere Zahlen betragen bis zu 58.000 Mann.[7]

Die russischen Generäle Bagration, Alexander Kutaisow, Nikolai und Alexander Tutschkow, Iwan Krasnow sowie Boris Golizyn wurden getötet oder tödlich verwundet, 21 weitere Generäle wurden verwundet, fünf davon nur leicht und blieben im Dienst.[8] Der verwundete General Lichatschow geriet in Gefangenschaft. Auf russischer Seite kämpften auch deutsche, schwedische, österreichische und sogar französische Offiziere. Der Generalmajor in russischen Diensten Prinz Karl August Christian zu Mecklenburg wurde in Borodino verwundet, ebenso General Saint Priest. Die deutschen Offiziere Klinger und Lamsdorf, Adjutanten von Barclay de Tolly, wurden getötet, wie auch eine Reihe weiterer ausländischer Offiziere in russischen Diensten. Nur 2.000 Mann wurden gefangengenommen.[9]

Auf französischer Seite

Die Verluste der französischen Armee sind aufgrund des Verlustes eines Großteils der Dokumentation beim Rückzug aus Russland schwer zu ermitteln. Einige Historiker beziffern die französischen Verluste auf 30.000 bis 35.000 Mann.[5][10] Dabei gibt es mindestens 460 gefallene namentlich aufgeführte Offiziere,[11] ihre Gesamtzahl wird heute mit 480 geschätzt.

Bernhardi gibt die Verluste der französischen Armee mit 28.086 Mann an. Er hält diese Zahl für zu niedrig, lässt sie aber für die eigentliche Schlacht von Borodino gelten, obwohl die französischen Angaben, die er zitiert, die Schlacht bei Schewardino einschließen. Der französische Chefchirurg Larrey gab die Zahl der Toten auf französischer Seite, einschließlich der Schlacht bei Schewardino, mit 9.000 Mann an (nach Bernhardi).[12]

Der Angriff auf die Rajewski-Schanze. Gemälde von Franz Roubaud, 1913

Das Korps unter Junot verlor bis zu 3.000 Westphalen.[13] General Damas wurde getötet, die Generale von Lepel und Tharreau tödlich verwundet, General Hammerstein und Oberst von Borstel wurden verwundet. Auch die württembergischen Generale von Breuning und von Scheeler wurden verwundet, ebenso der bayerische General Dommanget. Insgesamt wurden auf französischer Seite elf Generale getötet und 18 verwundet.[14] General Bonamy geriet in Gefangenschaft. Die sächsische Kavalleriebrigade Thielmann wurde fast vollständig aufgerieben.

Dominique Jean Larrey, der Oberfeldscher, musste während der Schlacht und in den darauf folgenden Stunden 200 Arme und Beine amputieren. Auf russischer Seite leitete der Leibarzt des Zaren, der Schotte James Wylie, die Versorgung der Verwundeten. Nach Britten-Austin zählte man später 58.521 tote Soldaten und 35.478 tote Pferde. Die Zahl der toten Pferde zeigt die entscheidende Beteiligung der Kavallerie in dieser Schlacht. Napoleon verlor den größten Teil seiner noch verbliebenen Kavallerie und musste Kavallerieeinheiten zu Fuß bilden.

Fazit

Der Borodino-Obelisk auf dem ehemaligen Schlachtfeld

Dadurch, dass das Kampffeld nach dem geordneten russischen Rückzug in französischer Hand blieb, ist die Schlacht als ein taktischer Sieg der Franzosen zu werten. Die hohen Verluste der Franzosen wogen jedoch wegen ihrer Unersetzlichkeit deutlich schwerer als die russischen. Zwar stand nun für Napoleon der Weg nach Moskau offen, er verpasste jedoch in einer Situation, in der die Zeit dramatisch gegen ihn spielte, einen überlegenen entscheidenden Sieg, der den Gegner vielleicht dazu bewogen hätte, mit ihm zu verhandeln. In strategischer Hinsicht war der Ausgang der Schlacht von Borodino für Napoleon ungünstig.

Auf russischer Seite wurde mit General Bagration einer der fähigsten Befehlshaber tödlich verwundet. Da Kutusow nach der Schlacht einen russischen Sieg meldete, wurden Dankgottesdienste abgehalten und der vermeintliche Sieg wurde gefeiert; Kutusow wurde zum Marschall ernannt. Der Einmarsch der französischen Truppen in Moskau kam für dessen Einwohner daher überraschend.

Die Schlacht von Borodino hatte Napoleon gewonnen, aber seine Entscheidung, weiter nach Moskau zu marschieren und dort mehr als einen Monat auf Verhandlungen zu warten, führte schließlich zu seiner Niederlage im Russlandfeldzug.

Zeitzeugenberichte

Albrecht Adam (1786–1862) war Schlachtenmaler und begleitete Napoleons Stiefsohn Eugène de Beauharnais auf dem Feldzug nach Russland. Adam beobachtete die Schlacht von Borodino. Er beschrieb die Situation nach der Schlacht so.

„Bluttriefend schleppten sich die Soldaten aus dem Kampfe, an vielen Stellen war das Feld mit Leichen bedeckt; was ich an Verwundungen und Verstümmelungen an Menschen und Pferden an diesem Tag gesehen, ist das Gräßlichste, was mir je begegnete, und läßt sich nicht beschreiben.“[15]

Albrecht Adam verdichtete seine Eindrücke später in dem Gemälde von 1840 des verlassenen Schlachtfeldes Nach der Schlacht (im Museum Georg Schäfer) mit sterbendem und reiterlosem Pferd, gefallenem Soldaten und zwei Soldaten, die sich um verwundete Kameraden kümmern.[16]

Nachwirkung

Eine ausführliche und realitätsnahe Beschreibung dieser Schlacht sowie der Schlacht an der Beresina findet sich in Tolstois Roman Krieg und Frieden (1868–69; Band III, 2. Teil, Kap. XIX–XXXIX). Auch andere russische Künstler wie Tschaikowski und Puschkin und Lermontow haben sich mit dem Thema befasst. In Theodor Fontanes Roman Vor dem Sturm (1878, 3. Band 11. Kapitel) findet sich eine Schlachtschilderung aus der Perspektive eines Mitglieds der Brigade Thielmann.

Nach der Schlacht wurde eine 1814 in Bessarabien gegründete Siedlung Borodino benannt, die als Dorf Nummer 1 mit deutschen Auswandern in dem Landstrich entstanden war. Zar Alexander I. hatte in einem Manifest von 1813 deutsche Kolonisten ins Land gerufen, um die neu gewonnenen Steppengebiete, die er im Russisch-Türkischen Krieg den Türken abgerungen hatte, zu kultivieren.

Im Jahre 1912, zum 100. Jahrestag der Schlacht von Borodino, wurde von Franz Roubaud ein monumentales Panoramagemälde geschaffen und 1962 in einem eigens errichteten Rundbau (Panoramamuseum der Schlacht von Borodino) am Kutusowski-Prospekt in Moskau ausgestellt.

Literatur

  • Friedrich Steger: Der Feldzug von 1812. Chronik der „Grossen Armee“ im Feldzug Napoleons gegen Rußland 1812 nach zeitgenössischen Quellen mit vielen Illustrationen der Zeit. Phaidon-Verlag, Essen 1985, ISBN 3-88851-074-4 (unveränderter Nachdr. d. Ausg. Braunschweig 1845)
  • Carl von Clausewitz: Der russische Feldzug von 1812. Magnus Verlag, Essen 1984, ISBN 3-88400-162-0 (unveränderter Nachdr. d. Ausg. Berlin 1906).
  • Armand de Caulaincourt: Mémoires. Plon, Paris 1933.
    • deutsche Übersetzung: Mit Napoleon in Russland. Denkwürdigkeiten des Generals Caulaincourt, Herzog von Vicenza, Großstallmeisters des Kaisers. Verlag Velhagen & Klasing, Bielefeld 1938.
  • Eugen Tarlé: Napoleon in Russland 1812. Steinberg Verlag, Zürich 1944.
  • Alexander Mikaberidze: The Battle of Borodino. Napoleon against Kurtusov. Pen and Sword, Barnsley 2007, ISBN 978-1-84415-603-0.

Anmerkungen

  1. Nigel Nicolson, S. 107.
  2. In der russischen Armee gab es mehrere Generale mit dem Namen Tutschkow.
  3. Heinz Helmert, Hansjürgen Usczeck: Europäische Befreiungskriege 1808 bis 1814/15; militärischer Verlauf. 2. Auflage. Militärverlag der DDR, Berlin 1981, S. 161–165.
  4. Ludwig Renn: Krieger, Landsknecht und Soldat. Aufbau-Verlag, Berlin 1979, S. 124.
  5. a b Richard K. Riehn: 1812. Napoleon's Russian Campaign. John Wiley, New York 2001, ISBN 0-471-54302-0.
  6. Digby Smith: The Greenhill Napoleonic Wars Data Book. Greenhill Books, London 1998, ISBN 1-85367-276-9.
  7. Eugen Tarlé, S. 189.
  8. Ader, ein Franzose, gab an, dass die Russen mehr als 50 Generale verloren haben, was sehr unwahrscheinlich ist, da die russische Armee in diesem Fall fast alle Generale verloren hätte.
  9. Die Angaben schwanken zwischen 700 und 2.000 Mann.
  10. В. Н. Земцов: «Битва при Москве — реке» М. 2001 год. стр. 260–265.
  11. Aristide Martinien: Tableaux par corps et par batailles des officiers tues et blesses pendant les guerres de l’Empire (1805–1815). ´Ditions Militaires Européennes, Paris (unveränderter Nachdr. Paris 1899).
  12. Theodor von Bernhardi: Denkwürdigkeiten aus dem Leben des kaiserl. russ. Generals von der Infanterie Karl Friedrich Grafen von Toll, Bd. 2. Zweite vermehrte Aufl. Verlag von Otto Wigand, Leipzig 1865, S. 113 ff.
  13. Das damalige Königreich Westphalen ist nicht identisch mit dem heutigen Westfalen. Das Königreich Westphalen reichte von Halle (Saale) bis etwa in den Raum Paderborn, die Hauptstadt war Kassel. Die meisten Einwohner waren aus heutiger Sicht Hessen; auch Hannover, Braunschweig und Magdeburg gehörten zum Königreich Westphalen.
  14. Friedrich Steger, S. 99, nennt namentlich zehn getötete und 14 verwundete Generale. Dazu kommt General Girardin, der getötet wurde, sowie die verwundeten Generale Dessaix, Subervie, Teste und Dommanget, die von Steger nicht genannt werden. In anderen Quellen werden die französischen Verluste mit bis zu 50 Generalen angegeben.
  15. Zitat! Hyacinth Holland: Albrecht Adam (1786–1862). Aus dem Leben eines Schlachtenmalers; Selbstbiographie nebst einem Anhange. Verlag Cotta, Stuttgart 1886, S. 190. Zitat gefunden in Bruno Bushart, Matthias Eberle, Jens Christian Jensen: Museum Georg Schäfer. Erläuterungen zu den ausgestellten Werken. 2. Auflage. Schweinfurt 2002, ISBN 3-9807418-0-X, S. 25.
  16. Bruno Bushart, Matthias Eberle, Jens Christian Jensen: Museum Georg Schäfer. S. 25.
Commons: Schlacht von Borodino – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 55° 31′ 15″ N, 35° 49′ 15″ O