Rudolf Maister

Datei:Maister.jpg

Rudolf Maister

Rudolf Maister-Vojanov, jugoslawischer bzw. slowenischer General, * 29. März 1874, Stein in Oberkrain (Österreich-Ungarn, heute Slowenien), † 26. Juli 1934, Rakek (Jugoslawien, heute Slowenien).

Rudolf Maister machte eine Offizierslaufbahn in der österreich-ungarischen Armee. Während des ersten Weltkriegs war er Kommandant des Landsturmregiments in Marburg an der Drau (Steiermark, heute Slowenien). Nachdem der Stadtrat von Marburg am 30. Oktober 1918, gegen Ende des ersten Weltkrieges, die Zugehörigkeit der Stadt zu Deutsch-Österreich erklärt hatte, übernahm Rudolf Maister am 1. November 1918 die Befehlsgewlt über die Stadt Marburg. Am 3. November stellten deutsche Steirer zur Verteidigung der Untersteiermark eine Schutzwehr auf, die jedoch am 23. November zur Kapitulation gezwungen wurde. Rudolf Maister marschierte mit Hilfe von 4000 örtlichen slowenischen Freiwilligen zur späteren jugoslawisch-österreichischen (heute slowenisch-österreichischen) Grenze vor, besetzte Ende November unter anderem Marenberg, Mureck und Bad Radkersburg und sicherte somit die Untersteiermark für das neu gegründete Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS, das spätere Jugoslawien). Darüber hinaus okkupierten slowenische Einheiten große Teile Kärntens, die sie jedoch auf Grund des Kärntner Abwehrkampfes wieder räumen mussten.

Am 27. Januar 1919 empfing General Maister im besetzten Marburg eine US-amerikanische Delegation unter Oberstleutnant Sherman Miles, mit der er über die zukünftige jugoslawische Nordgrenze verhandelte. Diese Verhandlungen hatten wahrscheinlich einen erheblichen Einfluss auf die spätere Entscheidung der Entente, einen großen Teil der von Rudolf Maister besetzten Gebiete ohne Volksbefragung dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen zuzuerkennen. Für das umkämpfte Südkärnten sah der Vertrag von Saint Germain jedoch eine Volksabstimmung vor.

Am 28. Mai 1919 marschierte Rudolf Maister erneut, diesmal gemeinsam mit serbischen Einheiten, in Kärnten ein und besetzte am 6. Juni Klagenfurt, das er jedoch nach Aufforderung des Obersten Rats der Alliierten in Paris am 18. September 1919 wieder räumen musste. Südkärnten ("Zone A") blieb jedoch von SHS-Truppen besetzt. Die Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 ging schließlich zu Gunsten Österreichs aus.

Maister wird noch heute in Slowenien sehr verehrt, da ihm nach vorherrschender Ansicht die heutige slowenische Nordgrenze und somit die Zugehörigkeit der Untersteiermark und des Kärntner Mießtales zu Slowenien zu verdanken ist.