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Zeus

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Zeus
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Die Entführung der Europa durch Zeus in Gestalt eines Stieres, griechische 2-Euro-Münze

Zeus (altgriechisch Ζεύς, neugriechisch Δίας; Dias, römisch Jupiter), Sohn des Kronos und der Rhea (Göttin des Fließens), ist der oberste olympische Gott in der griechischen Mythologie und mächtiger als alle anderen griechischen Götter zusammen. Über ihm stand nur das (personifizierte) Schicksal – seine Töchter, die Moiren – auch er hatte sich ihnen zu fügen.

Zeus Statue von Phidias (435 v.Chr.)

Die Geburt und die Machtergreifung des Zeus

Kronos verschlang alle seine Kinder gleich nach der Geburt, da er Angst hatte, diese könnten ihn entmachten, so wie er selbst seinen Vater Uranos entmachtet hatte. Deswegen brachte Rhea Zeus im Verborgenen auf die Welt, nämlich in einer Höhle des Idagebirges auf Kreta. Dem Kronos gab sie einen in eine Windel gewickelten Stein zu essen. Als Kronos sich daraufhin ein Brechmittel von Rhea geben ließ, da der Stein auch für einen Gott unverdaulich war, spuckte er auch die anderen Kinder zusammen mit dem Stein aus. Zeus wurde in der Zwischenzeit von der Ziege (nach andern von der Nymphe) Amaltheia versorgt und von den Kureten beschützt.

Er stürzte seinen Vater nach schweren Kämpfen mit ihm und dessen Geschwistern, den Titanen. Zeus wurde dabei von den Kyklopen, von denen er auch Blitz und Donner erhielt, und den Hekatoncheiren unterstützt. Nachdem Zeus die Titanen in den Tartaros gestürzt hatte, musste er noch mit den Giganten und dem Typhon kämpfen. Doch auch in diesen Kämpfen war Zeus siegreich und er konnte mit seinen Brüdern die Weltherrschaft antreten. Dabei waren ihm durch Los Himmel und Erde, Poseidon das Meer und Hades die Unterwelt zugefallen.

Kinder des Zeus

Verheiratet war Zeus mit seiner Schwester Hera, mit der er mehrere Kinder, unter anderem Hephaistos, den Gott der Schmiedekunst, hatte. Aber er hatte auch viele Liebschaften, unter anderem mit der Göttin Leto, einer Tochter des Titanen Koios, die ihm Apollon, Gott des Lichts und der Musik, und Artemis, heilbringende Göttin der Natur und der Jagd, gebar, oder Leda, von der er die Dioskuren Kastor (Castor) und Polydeukes (Pollux) bekam, aber auch viele Nymphen, Halbgöttinnen und Sterbliche. Diese Liebschaften waren nie von Dauer, vor allem wegen Heras maßloser Eifersucht. Um die Kinder, die aus diesen Seitensprüngen entstanden (unter anderem Herakles, die schöne Helena), kümmerte er sich aber. Die einzige Liebschaft von Dauer war wahrscheinlich die zum Königssohn Ganymed. Dieser war so schön, dass Zeus ihn in Gestalt eines Adlers auf den Olymp entführte. Dort diente er ihm als Mundschenk. Auch die Göttin Aphrodite soll nach Homer eine Tochter von Zeus und der Dione gewesen sein. Geläufiger ist jedoch die Version des Hesiod, nachdem sie aus dem Schaum (daher ihr Name, von griech: aphros=Schaum)entstand, der sich um die abgeschnittenen Genitalien des Uranos im Meer gebildet hatte. Seine Lieblingstochter Athene, die Göttin der Weisheit, entsprang aus dem Sitz seiner Klugheit. Doch auch andere Götter gehen auf sein Konto, wie Dionysos, der Gott des Weines, die Göttin Iris, die als Botschafterin die Kommunikation zwischen Menschen und Göttern sicherstellte, oder Hermes, der Götterbote.

Oft hatte Zeus bei der Zeugung seiner Kinder eine je andere Gestalt (Stier, Schwan, Goldener Regen u.a.) angenommen:

Gattin Gestalt des Zeus Kinder
Metis Athene
Themis die Moiren: Klotho, Lachesis, Atropos und die Horen: Eunomia, Dike, Eirene bzw. in anderer Tradition Auxo, Thallo, Karpo
Hera Kuckuck Hebe, Ilithyia, Arge. Gemäß Homer auch Hephaistos, gemäß Hesiod auch Ares
Geliebte Gestalt des Zeus Kinder
Agae Aegipan
Aigina Feuer Aiakos
Alkmene Amphitryon Herakles
Ananke Adrastea, nach anderer Tradition auch die Moiren
Antiope Satyr die Zwillinge Amphion und Zethos
Asteria Adler
Contumelia Pan
Danaë goldener Regen Perseus
Demeter Persephone
Dione Aphrodite
Elektra Dardanus
Elara Tytios
Europa Stier Minos, Sarpedon, Rhadamanthys
Eurynome Die Chariten: Aglaia, Euphrosyne, Thaleia. und Asopos
Garamantis Jarbas
Hora Kolax
Hybris Pan
Io Io als Kuh Epaphos
Kallisto Artemis Arkas
Kalyke Endymion
Karme Britomartis
Klymene Mnemosyne
Klytoris Ameise
Lamia
Leto Artemis, Apollon
Leda Schwan die Dioskuren Kastor (Castor) und Polydeukes (Pollux)
Leda oder Nemesis Schwan Helena
Maia Hermes
Mnemosyne Hirte die Musen: Melete, Mneme, Aoede, Klio, Melpomene, Terpsichore, Thalia, Euterpe, Erato, Urania, Polyhymnia, Kalliope
Niobe Argos
eine Nymphe Megarus
Persephone Schlange Zagreus
Pluto Tantalos
Protogeneia Aethlius
Semele Dionysos
Taygete Lakedaimon
Thalia die Paliken

Zeuskult

Das älteste und erste in der Antike berühmte Zeus-Orakel befand sich im Eichenhain von Dodona. Auch in Olympia gab es ein Zeus-Orakel; hier wurde der Zeus olympios verehrt. Auf Kreta nahmen Kulte Bezug auf seine Geburt und Kindheit mit Höhlen- und Geburtskulten.

Verehrt wurde Zeus als Allgott, als denkendes Feuer, das alles durchdringt, als Vater der Götter und Menschen, als Gott des Wetters, als Schicksalsgott u.v.m.

Die Epiphanie des Zeus ist stets der Blitz (z.B. bei Homer)

Zeus in den bildenden Künsten

Tizian: Der Raub der Europa, Öl auf Leinwand

Die wohl Bekannteste Darstellung des Zeus ist die heute nicht mehr erhaltene Kolossalstatue des Phidias in Olympia. Weiters gibt es zahlreiche Darstellung von Zeus als Krieger mit dem Attribut des Blitzbündels oder mit dem Szepter thronend als Göttervater.

Oft wurden auch die zahlreichen Mädchen- und Frauenraube des Zeus dargestellt, wie z.B. der Raub der Europa, des Ganymed u.ä.

Seine Attribute sind Zepter, Adler, Blitzbündel, Helm sowie manchmal die Siegesgöttin Nike.

Indogermanische Herkunft

Zeus, dessen Name verwandt ist mit dem deutschen Wort Zierde, ist kulturell verwandt mit dem Gott Thor aus der germanischen Mythologie.



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Wiktionary: Zeus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen