Wallerfangen
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Wallerfangen hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Saarland |
Landkreis: | Saarlouis |
Fläche: | 42,17 km² |
Einwohner: | 9.803 (31. März 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 232 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 66794 - 66798 |
Telefonvorwahlen: | 06831, 06837 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 182 m ü. NN |
Kfz-Kennzeichen: | SLS |
Gemeindeschlüssel: | 10 0 44 121 |
Gemeindegliederung: | 11 Ortsteile |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Fabrikplatz 66798 Wallerfangen |
Website: | www.wallerfangen.de |
Bürgermeister: | Wolfgang Wiltz (CDU) |
Wallerfangen ist eine Gemeinde im Landkreis Saarlouis - rund 25 km nordwestlich von Saarbrücken gelegen.

Geografie
Geografische Lage
Während der Hauptort Wallerfangen im Saartal liegt, sind die übrigen Ortsteile allesamt oben auf dem Gau (Saargau). Im Westen grenzt die Gemeinde an Frankreich. Der Ortsteil Leidingen ist sogar zweigeteilt; die deutsch-französische Grenze geht mitten durch das Dorf.
Gemeindegliederung
- 1974: Bedersdorf, Düren, Gisingen, Ihn, Ittersdorf, Kerlingen, Leidingen, Rammelfangen, St. Barbara, Wallerfangen, Oberlimberg.
Geschichte
Die erste geschichtliche Erwähnung des Ortes fand im Jahr 908 n.Chr. statt und kann mit der Chronik der Stadt Wallerfangen, die in im dortigen Heimatmuseum zu besichtigen ist, belegt werden.
Die Einwohner von Wallerfangen wurden nach der Gründung von Saarlouis 1687/88 zwangsweise dorthin umgesiedelt. Im Zuge dessen wurden auch so ziemlich alle Gebäude abgetragen, um Baumaterial für die neue Stadt zu gewinnen; dies ist der Grund, warum in dem Ort kein Gebäude älter als 300 Jahre ist. Vor der Gründung der Festungsstadt Saarlouis besaß Wallerfangen Stadtrechte.
In Wallerfangen wurde der Farbstoff für das Wallerfanger Blau, eine "Alternative" zum Berliner Blau, abgebaut. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstand in Wallerfangen eine Steingutfabrik (gegründet von N. Villeroy), die sich später zu den Keramischen Werken von Villeroy und Boch entwickelte.
Wappen
Auf dem Wappen befindet sich ein silbernes Mühleisen, begleitet oben von einem goldenen Doppelkreuz (ähnlich dem Rautenzeichen, jedoch mit nur einem Längsbalken) mit verkürztem oberen Querbalken, unten von einem sechsstrahligen goldenen Stern, beides in einem hellen Goldton gehalten. Die Wappensymbole sind bereits in einem als "Stadtsiegel" bezeichneten Abdruck von 1614 enthalten und verweisen wahrscheinlich auf die früheren vier Mühlen im Ort (Mühleisen), den Sitz der deutschen Ballei des Herzogtums Lothringen im Ort (Kreuz) und einen früheren Gerichtssitz (Stern). Durch das Wappenverbot während der Zeit der französischen Verwaltung (1793-1815) dürfte das Wappen untergegangen sein. Seit 1954 wird jedoch das Wappen mit der Erlaubnis des Innenministers wieder geführt.
Politik
Gemeinderat
- CDU 39,1% (+1,3) - 11 Sitze (=)
- SPD 40,9% (-4,8) - 12 Sitze (-1)
- FDP 8,1% (+3,0) - 2 Sitze (+1)
- UWG 8,7% (+1,2) - 2 Sitze (=)
Bürgermeister
- 1816-1816: Peter Wagner
- 1816-1820: Franz von Lasalle
- 1820-1833: Philipp Bertrand
- 1833-1841: August Winter
- 1841-1851: Matthias Mungen
- 1851-1889: Adolf von Galhau
- 1889-1909: René von Boch-Galhau
- 1909-1917: Freiherr von Korff
- 1917-1920: Neß (Vertreter)
- 1920-1924: Emanuel Villeroy de Galhau
- 1925-1935: Peter Jacob
- 1936-1939: Dr. Erich Spengler
- 1939-1943: Norbert Engel
- 1946-1949: Nikolaus Adler
- ab 1949: Jakob Bruß
- 1956-1964: Albert Baldauf, CDU
- 1964-1969: Walter Büschel (SPD)
- 1969-1973: Dr. Erwin Müller (CDU)
- 1974 - 1977: Rudolf Klein (CDU)
- 1977-1994: Walter Hettinger (CDU)
- 1994-heute: Wolfgang Wiltz, CDU
Städtepartnerschaft
- Saint-Vallier in (Frankreich) seit 1992
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Letztes verbliebenes Synagogengebäude aus der Zeit vor dem Krieg im Saarland, heute Neuapostolische Kirche. Kleiner Rechteckbau mit Satteldach. Vier rundbogige Fenster, in der Schmalseite ein Rundfenster. Erbaut 1893
- Emilianusstollen: Einzig erhaltenes Zeugnis römischen Bergbaues nördlich der Alpen. Wiederbelebt durch den mittelalterlichen Azurbergbau zum Zwecke der Gewinnung der Malerfarbe "Azurblau" (Wallerfanger Blau), mit der auch Albrecht Dürer gemalt hat.
Museen
- Das Heimatmuseum Wallerfangen wurde im Jahre 1983 gegründet.
- Im Ortsteil Gisingen hat der Landkreis Saarlouis ein für den ehemals lothringischen Teil des Saarlandes typisches Lothringer Bauernhaus restauriert und ein Bauernmuseum eingerichtet. Das "Haus Saargau" genannte Anwesen ist zu einem kulturellen und touristischen Zentrum des Saar-Gau geworden. Sehenswert ist auch der sehr schöne Bauerngarten.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Besonders bekannt und beliebt ist der alljährlich am 2. Adventswochenende stattfindende Cristkindlmarkt rund um den Rathausplatz.
Bildung
- Staatliche Schule für Erziehungshilfe Wallerfangen
- Erweiterte Realschule Wallerfangen
Vereine und Verbände
- Verein für Heimatforschung
- Musikverein 'Concordia' Wallerfangen
- Förderverein Freibad Wallerfangen
- Aikido und Judoclub Wallerfangen
Krankenhäuser, Seniorenheime, Kirchen
- Sophienstiftung Wallerfangen
- Neuapostolischen Kirche Wallerfangen
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- 1908, 23. Dezember, Hermann Mathias Görgen, † 3. Mai 1994 in Bonn, deutscher Politiker (CVP, CSU), MdB
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
- Oskar Lafontaine wohnt in Wallerfangen
Weblinks