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Papyrologie

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Papyrologie (v. griech. Vorlage:Polytonisch papyros „Papyrus(-staude)“ Vorlage:Polytonisch lógos „Wort, Lehre“) ist eine Spezialdisziplin der Klassischen Altertumswissenschaft bzw. der Alten Geschichte. Ihr Gegenstand sind die überwiegend in Ägypten gefundenen Texte auf Papyrus, Ostraka, Pergament, Holz- und Bleitäfelchen und ähnlichen Beschreibstoffen, die dem Zeitraum von etwa 330 v.Chr. - 700 n.Chr. entstammen. In dieser Zeit zwischen der Einnahme Äyptens durch Alexander den Großen und die Eroberung des Landes durch die Araber war die Amts- und Verkehrssprache in Ägypten überwiegend Altgriechisch. Nur die Papyri in dieser Sprache sowie die (recht wenigen) lateinischen Stücke werden von der Papyrologie behandelt.

Ein kleiner Teil der erhaltenen Papyri stammt aus anderen Bereichen des Römischen Reiches - denn im ganzen Imperium wurde dieses Material verwendet, doch waren die Voraussetzung für eine Erhaltung nirgends so günstig wie im ägyptischen Wüstensand -, etwas aus Herculaneum oder Dura-Europos. Die Papyrologie befasst sich daneben auch mit antiken Pergamenten.

Auf Papyri gefundene Texte in ägyptischer Sprache (Hieratisch, Demotisch, Koptisch), Arabisch und anderen Sprachen fallen in den Bereich anderer Disziplinen (z. B. der Ägyptologie).

Die Universität Heidelberg führt ein Gesamtverzeichnis aller griechischen Papyri Ägyptens. Der einzige deutsche Lehrstuhl für Papyrologie befindet sich an der Universität Trier.

Von der Papyrologie ist die Epigraphik abzugrenzen, die sich vorwiegend mit Inschriften auf Stein befasst. Weitere mit der Papyrologie verwandte (Hilfs-)Wissenschaften sind die Numismatik die sich mit Münzen befasst, die Paläografie - die Lehre über die Schriftentwicklung - und die Sphragistik, die Siegelkunde.