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Sprockhövel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen von Sprockhövel Lage der Stadt Sprockhövel in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Regionalverband Ruhr
Kreis: Ennepe-Ruhr-Kreis
Geografische Lage : Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 219 m ü. NN
Fläche: 47,78 km²
Einwohner: 26.624 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 551 Einwohner je km²
Postleitzahl: 45549
Vorwahlen : 02339, 02324, 0202
Kfz-Kennzeichen : EN
Gemeindekennzahl : 05 9 54 028
Stadtgliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 4
45549 Sprockhövel
Website : www.sprockhoevel.de
E-Mail-Adresse : info@sprockhoevel.de
Politik
Bürgermeister: Dr.Klaus Walterscheid (SPD)

Sprockhövel ist eine Stadt im südlichen Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zum Ennepe-Ruhr-Kreis. Die Stadt befindet sich im Bereich des Regionalverband Ruhr und gilt als Wiege des Ruhr-Bergbaus.

Geografie

Sprockhövel liegt am Südrand der Ruhrgebiets im Bergisch-Märkischen Hügelland. Es grenzt an die Städte Hattingen, Witten, Wetter, Gevelsberg, Wuppertal und Schwelm.

Einwohner

(jeweils zum 31. Dezember)


Ehrenbürger:

Hans Käseberg (Altbürgermeister/ SPD)

Persönlichkeiten, die in Sprockhövel leben

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, Mediziner und Bruder von Herbert Grönemeyer

Stadtgliederung

Die evangelische Kirche in Niedersprockhövel

Die Stadt Sprockhövel gliedert sich seit der Kommunalreform in den 1970er Jahren in neun Stadtteile. Sie setzt sich im wesentlichen zusammen aus den ehemaligen Gemeinden Haßlinghausen und Sprockhövel. Verwaltungssitz ist in Haßlinghausen, in Niedersprockhövel, dem eigentlichen "alten" Sprockhövel befindet sich eine Nebenstelle der Stadtverwaltung. Insgesamt gibt es folgende Stadtteile:

  • Niedersprockhövel
  • Obersprockhövel
  • Haßlinghausen
  • Hiddinghausen
  • Herzkamp
  • Schee
  • Bossel
  • Horath
  • Niederstüter
  • Oberstüter
  • Schmiedestraße

Geschichte

Sprockhövel, das um das Jahr 1000 unter der Bezeichnung "Spurkinhuvelo" erstmals urkundlich erwähnt wird, ist dem westfälisch-märkischen Raum zugeordnet. Der Name leitet sich wohl von dem lateinische "Spurka" - was so viel bedeutet wie "Wacholder" und dem altdeutschen Wort "huvele" ab, was "Hügel" bedeutet. Sprockhövel heißt somit etwa "Wachholderhügel"

Diese Wachholderhügel finden sich auch im alten Stadtwappen der Gemeinde wieder, das drei Wachholdersträucher auf drei Hügeln über einem Stollenmundloch zeigte. Erst mit der Kommunalreform 1970 entstand das neue und heute noch gültige Stadtwappen.

Über Jahrhunderte bildete das Sprockhöveler Gebiet die Grenze zum Herzogtum Berg, dem Bergischen Land, dessen kulturelle Einflüsse noch heute in der historischen Bausubstanz sichtbar sind.

Bis zur industriellen Gewinnung der Kohle war der Sprockhöveler Raum vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Daneben gab es typisch landwirtschaftlich-handwerkliche Betriebe, wie Schmieden und Schlossereien. Aus diesen Betrieben und dem dort vorhandenen Know-How entwickelten sich mit Beginn der Industrialisierung zahlreiche Zulieferbetriebe für den Bergbau (z. B. Hausherr, Kraft, Düsterloh, Turmag und Hauhinco). Mit dem Niedergang des Ruhrkohlenbergbaus in den 1970er Jahren verschwanden langsam auch diese Betriebe aus dem Stadtbild.

Bergbau

Sprockhövel gilt als die Wiege des Ruhrkohlenbergbaus. Hier tritt die Steinkohle an die Erdoberfläche und konnte so mit einfachsten Mitteln abgebaut werden. Die Steinkohle wurde im Tagebau gewonnen und war anfangs ein Nebenerwerb der Bauern in der Region südlich der Ruhr. 1737 wurde am 18. Juli die 'Renovierte Bergordnung' für die Grafschaft Mark erlassen und Anfang 1738 das Märkische Bergamt in Bochum gegründet. Die behördliche Regelung stieß auf Widerstand der örtlichen 'Gewerke', die ihre Gewohnheitsrechte gefährdet sahen. Die behördlich genehmigten Tagebau-Zechen wiesen meist eine sehr geringe Mitarbeiterzahl auf - so beschäftigte die Zeche "Glückauf" in Gennebreck 17 Personen und gehörte damit zu den größten Zechen der Grafschaft Mark.

1850 wurde mit dem Kohleneisenstein eine weitere Ressource entdeckt und belebte den stagnierenden Zechenbetrieb. Ab 1865 unterliegt der Bergbau der freien Konkurrenz und gegen 1890 wurde mit dem Tiefbau begonnen. Damit nahm die Bedeutung des Sprockhövler Bergbaues ab, da Flöze nördlich der Ruhr bessere Abbaumöglichkeiten bieten. Die letzte große Zeche in Sprockhövel war Zeche "Alte Haase", sie schloss im Jahre 1968 ihre Tore und beendete damit eine lange Bergbautradition in dieser Region.

Auf fünf bergbauhistorischen Wanderwegen können sich heute Interessierte auf "Die Spur der Kohle" machen. Die Lehrpfade führen zu historischen Stellen und repräsentativen Ausstellungsstücken des Sprockhövler Bergbaues.

Eingemeindungen

Die heutige Stadt Sprockhövel entstand durch die Kommunalreform am 1. Januar 1970. Seitdem befindet sich der Verwaltungssitz im Ortsteil Haßlinghausen.

Sonstiges

Die IG Metall unterhält in Sprockhövel die größte gewerkschaftliche Bildungsstätte der Welt.

Überregional bekannt geworden ist Sprockhövel 1994 durch den Comic "Das schwarze Loch" des Comiczeichners Jamiri. Der Held Spacejamiri fliegt in seinem Raumschiff als erster Mensch in ein schwarzes Loch, fragt sich zuvor, ob am anderen Ende die Antwort auf alle Fragen wartet, das Nirvana oder gar Gott, landet indessen mit verdutztem Gesichtsausdruck an einer verregneten Straßenkreuzung mit dem Ortsschild "Sprockhövel".

Städtepartnerschaften