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Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

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Forschungszentrum Rossendorf e.V.
Eingangsbereich des Forschungszentrums
Lage des Forschungszentrums Rossendorf in Deutschland
Gründungsjahr: 1992
Wissenschaftlicher Direktor: Prof. Dr. Roland Sauerbrey
Kaufmännischer Direktor: Dr. Dr. h.c. Peter Joehnk
Mitarbeiter/-innen: 550
Gesamtetat: ca. 61 Mio. Euro
Rechtsform: e.V.
Ort: Dresden, Deutschland
Offizielle Website: www.fz-rossendorf.de
Offizielle E-Mail: kontakt@fz-rossendorf.de

Das Forschungszentrum Rossendorf (FZR) (ehemals Kernforschungszentrum der DDR) ist ein naturwissenschaftliches Forschungszentrum in Dresden im Freistaat Sachsen in Deutschland und Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es wurde im Jahre 1992 gegründet und betreibt anwendungsorientierte Grundlagenforschung.

Lage

Das Forschungszentrum befindet sich in Rossendorf und liegt ungefähr 12km außerhalb von Dresden (in nordöstlicher Richtung).

Personal und Größe

Das Forschungszentrum beschäftigt ca. 550 Mitarbeiter (2004). Auf einer Gesamtfläche von 186 ha wird in den Disziplinen Physik, Chemie, Biologie und Medizin Anwendungs- sowie Grundlagenforschung betrieben. Die Grundfinanzierung von ca. 56 Mio. Euro wird jeweils zur Hälfte durch Bund und Länder bereitgestellt, sowie zusätzlich rund 8 Mio. Euro aus Drittmitteln. Bei den Mitteln der Länder wird der Großteil vom Freistaat Sachsen getragen.

Forschungsschwerpunkte

  • Struktur der Materie
  • Lebenswissenschaften
  • Umwelt und Sicherheit

Institute & Abteilungen

  • Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung
    • Halbleitermaterialien
    • Ionen- und Schichttechnik
    • Ionenstrahlanalytik
    • Beschleunigertechnik
    • Strukturdiagnostik
    • Halbleiterspektroskopie
    • Theorie (atomistische Computer-Simulationen)
    • Prozesstechnologie
    • Nanofunktionale Schichten
    • Arbeitsgruppe hochgeladene Ionen
    • Industriekontakte
  • Institut für Radiopharmazie
  • Institut für Kern- und Hadronenphysik
    • Kernphysik und nukleare Astrophysik
    • Hadronenphysik
    • Biophysik
    • Strahlungsphysik
  • Institut für Sicherheitsforschung
  • Institut für Radiochemie
  • Institut Hochfeld-Magnetlabor Dresden

Forschungsanlagen

  • Strahlungsquelle ELBE: Die Strahlungsquelle ELBE besteht aus einem supraleitenden Elektronenlinearbeschleuniger, der zur Erzeugung verschiedener Sekundärstrahlung (Bremsstrahlung = hochenergetische elektromagnetische Strahlung, optische Laserstrahlen mit Wellenlängen im infraroten Bereich, Channeling-Strahlung, Neutronen) verwendet wird.
  • Ionenstrahlzentrum
  • Beamline an der ESRF
  • PET-Zentrum (zusammen mit der TU Dresden betrieben)
  • TOPFLOW-Anlage (Transient Two Phase Flow Test Facility)

Forschungsreaktor

Als ehemaliges Kernforschungszentrum der DDR war in Rossendorf von 1957 bis 1991 ein Forschungsreaktor (RFR) mit einer Nennleistung von 10 MW in Betrieb. Betreiber war der Verein für Kernverfahrenstechnik und Analytik Rossendorf e.V. (VKTA). Der RFR wurde hauptsächlich als Neutronenquelle für die Herstellung von Radioisotopen, für die Dotierung von Silizium, für Aktivierungsanalysen sowie für die Materialforschung eingesetzt.

1991 wurde der Reaktor endgültig abgeschaltet. Die bis dahin benutzten 591 Brennelemente wurden bis zu Ihrem Abtransport in einer gesonderten Halle in CASTOR-Behältern vom Typ MTR 2 untergebracht. Von Ende Mai 2005 bis Mitte Juni 2005 fand der Abtransport der eigentlich aus der ehemaligen Sowjetunion stammenden Brennelemente zum Zwischenlager Ahaus in 3 gesonderten Transporten statt. Hierbei kam es zu heftigen Protesten von Atomkraftgegnern in Ahaus und an der Strecke des Castorzuges. Bis zu seiner endgültigen Lagerung in einem Endlager sind die Brennelemnte dort in einer gesonderten Halle untergebracht.

Im FZR gibt es auch eine 1:5 Simulationsanlage für Strömungsverhältnisse in einem Konvoi-Reaktor.

Veranstaltungen

Jedes Jahr im Monat Mai findet im Forschungszentrum an einem Samstag ein "Tag des offenen Labors" statt. Hierbei stellen alle Institute des Forschungszentrums ihre Arbeiten der Öffentlichkeit vor und stehen für Fragen offen. Des Weiteren beteiligt sich das Forschungszentrum bereits seit Jahren aktiv an der in Dresden veranstalteten "Lange Nacht der Wissenschaften", bei dem Forschungseinrichtungen in Dresden die Öffentlichkeit einlädt.

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