Papiermühle (Attendorn)
Papiermühle Stadt Attendorn
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Koordinaten: | 51° 7′ N, 7° 51′ O | |
Einwohner: | 111 (2017) | |
Postleitzahl: | 57439 | |
Vorwahl: | 02722 | |
Lage von Papiermühle in Nordrhein-Westfalen
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Blick über die Ihne auf Papiermühle
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Papiermühle ist ein Ortsteil der Stadt Attendorn im Kreis Olpe (Nordrhein-Westfalen) und hat 111 Einwohner (2017).[1]
Geografie
Papiermühle liegt westlich des Kernortes Attendorn an der Landesstraße L 539 und die Ihne und der Wesebach fließen durch den Ort.
Geschichte
Der Name Papiermühle entstand im Jahre 1603, als ein Jost Richter den Bau einer Papiermühle zwischen Weschede und Merklinghausen beim Drost Caspar von Fürstenberg beantragt. Dieser ist einverstanden gegen eine jährliche Abgabe von 5 Ries Papier. Auch der Kurfürst gab seine Einwilligung. Bis 1663 wird der Papiermacher Joachim auf der Papyrmüllen erwähnt. Nach dessen Tod übernimmt ein Mann aus Menden und Ostern 1691 ein Johann Brackel.[2] Um 1790 hatte Schütz auf der Papiermühle von dem zum Wescheder Zehnten gehörenden Ländern Rente zu zahlen. In den Jahren 1803 bis 1816 leistete der Papiermacher Henninger die Abgaben an das Rentamt in Bilstein.
Das in Papiermühle hergestellte handgeschöpfte Schreibpapier soll einen springenden Hirsch als Wasserzeichen gehabt haben.
Das Adressbuch von 1835 nennt „Franz Mader, Papierfabrik, zu Papiermühle bei Attendorn“.
Als um 1850 durch mechanisches Verschleifen von Holz der Holzschliff neu aufkam, dazu die Sulfit-Cellulose erfunden und in der Papierfabrikation angewandt wurde, war das Schicksal der im Sauerland bekannten Papierherstellung aus Stroh- und Textilabfällen besiegelt. Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Papierfabrik abgebrannt und vermutlich aus vorgenannten Gründen nicht wieder aufgebaut worden. Das Werksgelände mit Wasserkraft erstand Theodor Schemm und ließ darauf im Jahre 1886 eine Klebschraubenfabrik errichten. 1889 kam ein Dampfkessel und 1901 sechs Fallhammer hinzu. Im Laufe der Zeit in ein modernes Werk umgebaut, mit mehr als 140 Mitarbeiter, gibt es die Firma Schemm inzwischen nicht mehr.
Heute befindet sich auf der rechten Seite der Ihnestraße, in Fahrtrichtung Meinerzhagen, die Firma KAPO CNC-Zerspannungstechnik und auf der linken Seite die Firma Eurotec Spannringe GmbH.[3]
Ab 1819 gehörte Papiermühle im Amt Attendorn zur Gemeinde Attendorn-Land, bis die Gemeinde 1969 in die Stadt Attendorn eingegliedert wurde.
Papiermühle gehört zur Pfarrgemeinde St. Josef im nahe gelegenen Listerscheid. Das Vereinsleben findet für beide Orte im Vereinshaus bzw. der Schützenhalle Ihnetal und auf dem Fussballplatz an der Wesetalstraße in Weschede statt.
Vereine
- siehe Listerscheid
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerstatistik der Stadt Attendorn (Stand: 30. Juni 2017), abgerufen am 7. Oktober 2017.
- ↑ Julius Pickert: Die Bauernhöfe des Attendorner Kirchspiels im 17. Jh., Aufsatz, In: Heimatblätter - Zeitschrift der Heimatvereine des Kreises Olpe, 4. Jhg. 1926/27, Seite 31
- ↑ Listerscheider Schützenverein e.V. - Geschichte Papiermühle