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Zweibrücken

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Wappen Karte
Wappen von Zweibrücken Lage der kreisfreien Stadt Zweibrücken in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 70,64 km²
Einwohner: 35.290 (31. Oktober 2005)
Bevölkerungsdichte: 500 Einwohner je km²
Höhe: 300 m ü. NN
Postleitzahl: 66482
Vorwahl: 06332
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: ZW
Gemeindeschlüssel: 07 3 20 000
Gliederung des
Stadtgebiets:
10 Stadtteile und Vororte
Adresse der
Stadtverwaltung:
Herzogstr. 1
66482 Zweibrücken
Website: www.zweibruecken.de
Politik
Bürgermeister: Professor Dr. Reichling

Zweibrücken ist eine kreisfreie Stadt in Rheinland-Pfalz, Deutschland.

Sie ist mit ihren etwas über 35.000 Einwohnern die kleinste kreisfreie Stadt Deutschlands. Die Stadt ist Sitz des Pfälzischen Oberlandesgerichts.

Der Name Zweibrücken stammt von einer im ausgehenden 12. Jahrhundert erbauten Burg, die einen doppelten Wehrgraben hatte, der über zwei Zugbrücken überquert werden musste.

Geographische Lage

Zweibrücken liegt im westlichen Südteil von Rheinland-Pfalz unmittelbar an der Grenze zum Saarland etwa 36 km (Luftlinie) südwestlich von Kaiserslautern im Westrich. Die Kernstadt von Zweibrücken befindet sich 25 km westlich von Pirmasens, das am Westrand des Pfälzer Waldes liegt. Dort liegt sie nur wenige Kilometer oberhalb bzw. südöstlich der Einmündung des Schwarzbachs in die Blies (im saarländischen Einöd) und wird auch vom Hornbach durchflossen, der in Frankreich entspringt und im Stadtgebiet in den Schwarzbach mündet.

Stadtteile und Ortsteile

Zweibrücken gliedert sich neben der Innenstadt in die Stadtteile Bubenhausen, Ernstweiler, Ixheim und Niederauerbach.

Des weiteren existieren noch die durch Eingemeindung entstandenen Ortsteile Mörsbach im Norden, Oberauerbach im Nordosten, Rimschweiler im Süden, Mittelbach-Hengstbach im Südwesten, und Wattweiler im Westen der Stadt.

Geschichte

Der Name Zweibrücken wird 1170 erstmals urkundlich erwähnt. 1182 wurde Zweibrücken unter Heinrich I. Grafschaft und erhielt 1352 die Stadtrechte durch König Karl IV. verliehen. Der letzte Graf Eberhard verkaufte Burg und Stadt 1385 an den pfälzischen Kurfürsten Ruprecht I.. 1410 wurde Pfalz-Zweibrücken selbständiges Herzogtum.

Zweibrückische Landesaufnahme von Tilemann Stella (1564)

1470 brannte die ganze Stadt durch einen verheerenden Brand nieder, wurde jedoch sofort wieder aufgebaut.

Ab 1488 fand durch Jörg Gessler Buchdruck statt. In der Zeit von 1493-1510 wurde unter Herzog Alexander (Pfalz-Zweibrücken) die Alexanderkirche nach Plänen von Philipp Steinmetz erbaut. Herzog Wolfgang gründete 1559 das erste Zweibrücker Gymnasium, das nach ihm Herzog-Wolfgang-Gymnasium benannt wurde. In der Zeit um 1585 wurde das Herzogschloss mit Schloßmühle und Bibliothek errichtet.

Im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen wurde die Stadt danach zweimal zerstört, zum ersten Mal 1635 im Dreißigjährigen Krieg und zum zweiten Mal 1677 in den Reunionskriegen.

Unter Herzog Gustav Samuel Leopold erfolgte in der Zeit von 1720 - 1725 der Bau des Stadtschlosses in der Nähe des im Krieg zerstörten Schlosses durch den Baumeister Jonas Erikson Sundahl. Herzog Christian IV gründete 1755 das Zweibrücker Gestüt.

In der Zeit von 1793 - 1814 war Zweibrückens durch französische Truppen unter Napoleon besetzt. Während dieser Zeit wurde die Stadt 1801 durch den Frieden von Lunéville zusammen mit weiteren linksrheinischen Gebieten französisch und Sitz einer Unterpräfektur des Departements Donnersberg. 1816 schlug der Wiener Kongress die linksrheinischen Teile der vorherigen Pfalz Bayern zu. Zweibrücken wurde daruafhin Sitz des Königlich Bayerischen Appellationshofes (heute Oberlandesgericht).

1834 begann die Industrialisierung in Zweibrücken mit der Gründung der Dingler'schen Maschinenfabrik durch Christian Dingler. 1857erfolgte der Anschluss an die Eisenbahn.

Das letzte große gesellschaftliche Ereignis vor dem 1. Weltkrieg war die Einweihung des Zweibrücker Rosengartens durch Prinzessin Hildegard von Bayern im Juni 1914.

Als Folge des 1. Weltkrieges war Zweibrückens zwischen 1918 und 1930 durch französische Truppen besetzt.

1926 wurden die heutigen Stadtteile Bubenhausen und Ernstweiler eingemeindet, 1938 Ixheim und Niederauerbach.

Im Zuge der Reichspogromnacht wurde 1938 auch die Zweibrücker Synagoge zerstört. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde die Stadt 1939 - 1940 evakuiert das sie in der so genannten Roten Zone lag. Kurz vor Kreigsende wurde die Stadt am 14. März 1945 durch einen alliierten Bombenangriff durch die Royal Air Force fast vollständig zerstört. Am 20. März erreichen amerikanische Bodentruppen Zweibrücken.

Zweibrücker Schloss

Das im Krieg zerstörte ehemaligen Residenzschloss wurde 1965 wieder aufgebaut; es ist heute Sitz des Pfälzischen Oberlandesgerichts.

1972 wurden die neutigen Ortsteile Mittelbach-Hengstbach, Mörsbach, Oberauerbach, Rimschweiler und Wattweiler eingemeindet; Zweibrücken wurde Sitz der aus dem ehemaligen Landkreis Zweibrücken gebildeten Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land.

Am 7. Januar 1986 kollidierten über Rimschweiler kollidierten zwei F-15 Jets der U.S. Air Force. Dabei wurden ein Pilot und ein Dorfbewohner getötet.

1987 wurde das altsprachlich orientierte Herzog-Wolfgang-Gymnasium aufgelöst und mit dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Helmholtz-Gymnasium zusammengelegt, das jetzt einen altsprachlichen Zweig hat.

Historische Gebäude

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  • Datei:Kulturgutschutz.png Alexanderskirche (erbaut im 15. Jahrhundert, Baumeister Philipp Steinmetz)
  • Hauptstrasse 88, ehemals „Gasthaus Hirsch“ (ältestes Haus Zweibrückens aus dem 16. Jahrhundert)
  • Karlskiche (erbaut 1708–1711), Baumeister Haquinus Schlang
  • Datei:Kulturgutschutz.png Herzogschloss Zweibrücken (erbaut 1720–1725, Baumeister Jonas Erikson Sundahl)
  • Landgestüt (1755)
  • Herzogvorstadt (erbaut 1762–1772)

Stadtrat

  1. CDU 14 Sitze
  2. SPD 13 Sitze
  3. FWG 4 Sitze
  4. FDP 3 Sitze
  5. UWG 3 Sitze
  6. Grüne Liste (GRÜNE/ödp) 3 Sitze

Städtepartnerschaften

  • Flagge Ruandas Nyakizu (früher Runyinya), Ruanda seit 1982

Personen

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten

siehe auch:

Sehenswürdigkeiten

Europas Rosengarten

In der Umgebung Zweibrückens gibt es zahlreiche Wälder, in denen sich auch seltene Baumarten wie die Elsbeere finden. In einem dieser Waldgebiete steht mit 32,6 Metern Höhe eine der höchsten Elsbeeren der Welt (Stand 1994).

Sport- und Freizeiteinrichtungen

  • Eissporthalle
  • Hallenbad
  • Freibad
  • Westpfalzstadion
  • Westpfalzhalle
  • Kletterzentrum Camp4
  • Minigolfplatz
  • Seit Mai 2004 gibt es auf dem Schlossplatz ein öffentliches WLAN. Die SSID lautet "Schlossplatz", es sind keine weiteren Zugangsdaten nötig. Der Zugang ist für jedermann kostenlos und anonym möglich. Gesponsort wird der Zugang von der GeWoBau Zweibrücken.

Vereine

Regelmäßige Veranstaltungen

  • März: Pferde-Gala
  • Ostern: Ostermarkt
  • Mai: Straßentheater Spektakel
  • Pfingsten: Turnerjahrmarkt
  • Juni:
    • Anfang Juni: Rosentage
    • Drittes Juniwochenende: Dorffest in Zweibrücken-Ixheim
  • Juli:
    • erstes Wochenende im Monat: Grasbahnrennen auf der Rennwiese und Dorffest in Zweibrücken-Mittelbach
    • Stadtfest in der Innenstadt (eines der größten Volksfeste der Westpfalz)
  • August:
    • Anfang August Kirmes in Zweibrücken-Ixheim
    • letztes Auguswochenende: Herbstmarkt und Pferdetage
  • September
    • erstes Septemberwochenende: Kirmes in Zweibrücken-Rimschweiler
    • drittes Septemberwochenende: Kirmes in Zweibrücken-Mörsbach
  • 3. Oktober: Rosenlauf, (10 km Lauf)
  • Dezember: Weihnachtsmarkt auf dem Schloßplatz

Wirtschaft

Einer der größten Arbeitgeber Zweibrückens ist die traditionsreiche Metallbaufirma Terex-Demag, die aus den ehemaligen Dingler-Werken entstanden ist.

Darüber hinaus beheimatet Zweibrücken auch ein Werk des Landmaschinenherstellers John Deere.

Nach dem Abzug der amerikanischen Armee vom Zweibrücker Flughafen wurde ein Designer Outlet Center (DOZ) gebaut, welches in der Endphase auf über 38.000 m² ausgelegt ist. Zunächst wurden aber nur rund 20.000 m² Verkaufsfläche realisiert.

Es wird versucht, den Flughafen als solches wirtschaftlich zu nutzen. So gibt es unter anderem die Nutzung für die zivile Luftfahrt sowie ein Technologiepark (Multimedia-Internet-Park Zweibrücken, MIPZ), eine Kooperation des Landes mit der Firma United Internet, der vor allem als Gründerzentrum für Startup Unternehmen gedacht ist.

Im Jahr 2003 kam es zur Insolvenz der Firma Pörringer & Schindler, welche als eines der traditionellen Zweibrücker Unternehmen galt. Auf diesem Gelände entsteht momentan ein Einkaufszentrum.

Bildung

Im Zuge der Konversionsmaßnahmen nach dem Abzug der Amerikaner wurde auf dem ehemaligen Militärgelände auf dem Zweibrücker Kreuzberg 1993 eine Fachhochschule errichtet. Zusammen mit den Standorten in Pirmasens und Kaiserslautern ist sie Teil der Fachhochschule Kaiserslautern.

Zweibrücken besitzt zwei Gymnasien (Hofenfels- und Helmholtz-Gymnasium), eine Realschule und vier Hauptschulen.

Verkehr

Zweibrücken liegt direkt an der Bundesautobahn 8 und verfügt über einen eigenen Flughafen mit einer 3 km langen Start- und Landebahn.

Über die Verkehrsflughäfen Saarbrücken (40 km), Luxemburg (120 km) und Frankfurt/Main (160 km) ist die Stadt in das regionale und internationale Flugnetz eingebunden.

Die nächsten Binnenwasserhäfen befinden sich in Saarbrücken (40 km) und Ludwigshafen/Mannheim (100 km).

Zweibrücken ist an die Eisenbahnstrecke Saarbrücken - Pirmasens angebunden. Früher zweigte von Zweibrücken ferner die Hornbachbahn nach Brenschelbach ab.

Militär

1757-1791 Stationierung des Regiments Royal Deux-Ponts. Das Regiment nahm mit dem unter Marschall Rochambeau geführten Expeditionscorps 1780-1783 am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teil. 1781 spielten die Zweibrücker-Truppen eine Schlüsselrolle in der Schlacht von Yorktown. Sie verteidigten in dieser Schlacht die Befestigungsanlage "Redoute 9". Seit 1978 besteht daher eine Städtepartnerschaft zwischen Zweibrücken und der amerikanischen Stadt Yorktown/Virginia.

Als Folge des Wiener-Kongresses gelangte das Herzogtum Zweibrücken-Pfalz ab 1815 zu Bayern und das 22. königlich bayrische Infanterieregiment wurde in Zweibrücken stationiert.

Zweibrücken besaß ab dem deutsch-französischen Krieg aufgrund der Grenznähe zu Frankreich stets eine wichtige strategische Bedeutung. Daher wurden mehrere Kasernen in Zweibrücken errichtet. Die "Rote Kaserne", die "Weiße Kaserne" und die "Niederauerbachkaserne". Die "Rote Kaserne" wurde in den 50er-Jahren abgerissen.

Diese wurden nach der Reichsgründung durch die Reichswehr und ab 1918/1919 durch die Reichswehr genutzt.

Die Umgebung Zweibrückens war im zweiten Weltkrieg in den Westwall eingebunden. Noch heute kann man rund um Zweibrücken Bunkeranlagen auffinden. Die meisten sind jedoch fast vollständig gesprengt.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden zuerst französische Truppen in Zweibrücken stationiert. Sie blieben bis 1977. Die Franzosen begannen 1951 mit dem Bau eines Militärflughafens in der Nähe Zweibrückens. Dieser wurde 1953 an die kanadische Luftwaffe übergeben. Nach dem Abzug der Kanadier 1969 übernahmen die Amerikaner den Flughafen.

Bereits seit 1952 war die US-Armee in Zweibrücken in der Kreuzbergkaserne stationiert. Daneben unterhielt sie noch viele kleine Liegenschaften. Auch die "Rote Kaserne" und die "Weiße Kaserne" wurden zeitweise von der US-Armee genutzt. Zeitweise lebten in der 38.000 Einwohner zählenden Stadt schätzungsweise 9.000 US-Bürger. Nach der Einheit Deutschlands wurden die US-Truppen sukzessive aus Zweibrücken abgezogen. Die letzten Einheiten verließen 1994 die Stadt.

Damit ist Zweibrücken, das 1956 auch Bundeswehrstandort wurde und damit bis 1969 eine Vier-Garnisonen-Stadt war, eine der deutschen Städte, die sich intensiv mit Konversion von militärischen Anlagen in zivile beschäftigen mussten.

Die "Weiße Kaserne" soll in ein ziviles Wohnquartier umgewandelt werden. Die Kreuzbergkaserne wurde Ende der 1990'er Jahre zu einem innovativen Fachhochschulstandort ausgebaut, der sich gut entwickelt.

Auf dem Flughafengelände hat sich eines der größten europäischen Fabrikverkaufszentren angesiedelt. Der Flughafen Zweibrücken ist nunmehr ein ziviler Verkehrsflughafen. Er wird hauptsächlich durch Charter- und Frachtverkehr genutzt.

Die Niederauerbach-Kaserne wird seit der Gründung der Bundeswehr von dieser genutzt. Im Jahr 2005 sind dort das Fallschirmjägerbataillon 263, das 5./Feldjägerbataillon, das Sanitätszentrum Zweibrücken und mehrere andere kleinere Einheiten der Bundeswehr stationiert.


Panoramaansicht von Zweibrücken