Loving Vincent
Film | |
Titel | Loving Vincent |
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Produktionsland | Polen, Vereinigtes Königreich |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2017 |
Länge | 94 Minuten |
Stab | |
Regie | Dorota Kobiela, Hugh Welchman |
Drehbuch | Jacek Dehnel, Dorota Kobiela, Hugh Welchman |
Musik | Clint Mansell |
Kamera | Tristan Oliver, Lukasz Zal |
Schnitt | Dorota Kobiela, Justyna Wierszynska |
Besetzung | |
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Loving Vincent ist eine animierte, als Kriminalfilm aufgebaute Filmbiografie von Dorota Kobiela und Hugh Welchman, die sich mit den Umständen von Vincent van Goghs Tod beschäftigt. Der Film gilt als der erste Animationsfilm in Spielfilmlänge, bei dem Bild für Bild mit realen Personen gedrehte Szenen in Öl nachgemalt wurden. In dem Film erwachen die Bilder von Vincent Van Gogh zum Leben, um den Tod ihres Schöpfers zu untersuchen und dabei zugleich seine Lebensgeschichte zu erzählen. Die Handlung ist den 800 erhaltenen Briefen, die von dem Künstler im Laufe seines Lebens an Menschen in seinem Umfeld geschrieben worden waren, entlehnt. Der Film feierte am 12. Juni 2017 im Rahmen des Annecy International Animation Film Festivals seine Premiere und soll am 28. Dezember 2017 in die deutschen und österreichischen Kinos kommen.
Handlung
Seit einem Jahr ist der berühmte Maler Vincent van Gogh tot, da erhält der junge Armand Roulin von seinem Vater, dem Postmeister Joseph Roulin, unverhofft den Auftrag, einen Brief des Malers Vincent van Goghs an dessen Bruder Theo zu überreichen, nachdem sich der Künstler in einer Irrenanstalt selbst das Leben genommen hat. Als er dort ankommt, muss er erfahren dass Theo ebenfalls tot ist. Armand beschließt, mehr über den exzentrischen Maler lernen zu wollen und ist bald völlig fasziniert von ihm.
Als ihm der Verdacht kommt, dass van Goghs Tod am Ende gar kein Selbstmord war, begibt sich Armand auf die Suche nach der Wahrheit. Auch van Goghs früherer Arzt Dr. Gachet und dessen Tochter Marguerite schließen sich ihm an, um den Tod ihres Schöpfers zu untersuchen. Sie führen Gespräche mit anderen Werken van Goghs, wie dem Bootsmann, und erfahren das ganze Schicksal des Mannes, der mit seiner Kunst bald zur Ikone werden wird. In Rückblenden in Schwarz-Weiß taucht auch Van Gogh selbst hin und wieder auf.
Produktion

Biografischer Hintergrund
Vincent van Gogh, dessen Todesumstände im Film untersucht werden, war ein niederländischer Maler und Zeichner, der als einer der Begründer der modernen Malerei gilt. Er hinterließ nach gegenwärtigem Wissensstand 864 Gemälde und über 1000 Zeichnungen, die allesamt in den letzten zehn Jahren seines Lebens entstanden sind. Van Gogh führte einen umfangreichen Briefwechsel, der eine Fülle von Hinweisen auf sein malerisches Werk enthält und selbst von literarischem Rang ist. Sein Hauptwerk wird stilistisch dem Post-Impressionismus zugeordnet. Vincent Van Gogh starb mit 37 Jahren nach einer Schussverletzung, die er sich selbst zugefügt haben soll, doch schon zuvor hatte seine Gesundheit immer wieder unter Schüben seiner geistigen Krankheit gelitten.[1] Während van Gogh zu Lebzeiten nur wenige Bilder verkaufen konnte, erzielten seine Werke nach seinem Tod bei Auktionen Rekordpreise.
Stab
Der Film entstand als eine britisch-polnische Koproduktion. Dorota Kobiela und Hugh Welchman führten Regie und schrieben gemeinsam mit Jacek Dehnel auch das Drehbuch zum Film. Welchman war im Jahr 2008 für ihren animierten Kurzfilm Peter and the Wolf mit einem Oscar ausgezeichnet worden. Die Inspiration für das Projekt war ein Satz, den van Gogh in einem Brief an seinen Bruder schrieb: „Nun ja, die Wahrheit ist, dass wir nicht anders sprechen können, als mithilfe unserer Werke.“ (Original „Wel, de waarheid is, dat we niet anders kunnen spreken dan door middel van onze schilderijen.“)[2] Die Macher des Films nahmen diese Aussage wörtlich[3] und lassen in ihrem Film aus der Perspektive der von ihm Porträtierten seine dessen letztes Lebensjahr erzählen. Die gezeigten Personen und Geschichten sind wiederum von 120 Werken und 800 Briefen inspiriert, die van Gogh hinterlassen hatte.[4] Die erhaltenen Briefe hatte der Künstler im Laufe seines Lebens an Menschen in seinem Umfeld geschrieben. In diesen hatte er bis hin zu seinem dramatischen Tod wichtige Ereignisse verarbeitete.[5]
Welchman hatte zudem in rund 30 Biografien, akademischen Journalen und Ausstellungsbüchern über van Gogh zum Leben des Künstlers recherchiert, darunter in den Biografien Vincent: A Retrospective von Julius Meier-Graefe aus dem Jahr 1920 und Van Gogh: The Life von Steven Naifeh und Gregory White Smith. Auch wenn der Film Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft (Originaltitel Lust for Life) aus dem Jahr 1956, der von der tragischen Existenz des Malers erzählt, in vielerlei Hinsicht brillant sei, so Welchman, sei dieser genau das gewesen, was sie in ihrem Film nicht tun wollten: „We wanted to get away from portraying ‘crazy’ Vincent and more try to bring out the Vincent as he expressed himself in his letters and his paintings.“[6] Zudem wurden fiktionale Elemente in den Film gemischt. Der Film entstand schließlich aus handgemalten Bildern im Stil des Malers.
Filmmusik
Die Filmmusik wurde von Clint Mansell komponiert.[7]
Filmplakat und Veröffentlichung
Das Filmplakat zeigt eine abgewandelte, sich dem Betrachter zuwendende Version des gezeigten Selbstportraits von Vincent van Gogh.
Der Film wird voraussichtlich am 28. Dezember in die österreichischen[8] und deutschen Kinos kommen.[9]
Rezeption
Der Film konnte bislang 74 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen.[10]
Weblinks
- Loving Vincent bei IMDb
- Loving Vincent – Offizielle Website zum Film (englisch)
- Loving Vincent im Programm des Toronto International Film Festivals (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ https://www.moviepilot.de/movies/loving-vincent
- ↑ http://www.presseportal.de/pm/13059/3748229
- ↑ http://www.vol.at/loving-vincent-ein-handgemalter-film/5506890
- ↑ http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/animationsfilm-loving-vincent-animiert-van-goghs-gemaelde-14136317.html
- ↑ https://www.moviepilot.de/movies/loving-vincent
- ↑ https://www.biography.com/news/loving-vincent-vincent-van-gogh-film-interview
- ↑ https://www.biography.com/news/loving-vincent-vincent-van-gogh-film-interview
- ↑ http://www.vol.at/loving-vincent-ein-handgemalter-film/5506890
- ↑ http://www.presseportal.de/pm/13059/3748229
- ↑ Loving Vincent In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 13. Oktober 2017.