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Heilig-Kreuz-Kirche (Fröttmaning)

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Heilig Kreuz Fröttmaning

Die Katholische Filialkirche Heilig Kreuz ist der älteste erhaltene Kirchenbau im Stadtgebiet München und das einzige Zeugnis des Dorfes Fröttmaning, das heute de facto eine Wüstung ist.

Lage

Heilig Kreuz Fröttmaning (Lottlisa-Behling-Weg 7) liegt östlich der A 9, etwas südlich des Autobahnkreuzes München Nord A 99 - Autobahnring München Ost/A 9 und westlich des Fröttmaninger Berges, des früheren Müllberges.

Geschichte

Die Geschichte der Kirche beginnt vor 815, der urkundlichen Ersterwähnung Fröttmanings. Teile der für das Bistum Freising damals typischen Chorturmkirche stammen aus der Zeit vor 815. Seit dem Abbruch der Jakobskirche in der Münchner Innenstadt 1955 ist Heilig Kreuz damit der älteste vollständig erhaltene Kirchenbau im Münchner Stadtgebiet.

Der heutige spätromanische Bau entstand zum größten Teil zu Anfang des 13. Jahrhunderts. Besonders selten sind die direkt auf die Ziegel des Innenraumes gemalte romanische Fresken, die bei Renovierungsarbeiten entdeckt und teilweise freigelegt wurden.

In den 1930er Jahren wurde Heilig Kreuz Filialkirche von St. Albert München-Freimann. Mehrmals war die Kirche von Abbruch bedroht. Beim Bau des Münchner Autobahnringes erreichten einsatzbereite Bürger unter Leitung des Kirchenpflegers von St. Albert, Ludwig Maile, die Verschiebung des Autobahnkreuzes München-Nord, dessen Abzweigung Richtung Salzburg den ursprünglichen Planungen zufolge genau über Friedhof und Kirche verlaufen wäre. Später setzten sie sich auch für die Berücksichtigung des kirchlichen Baudenkmals im Bebauungsplan der nahe gelegenen Allianz Arena ein.

Kunst am Bau: Versunkenes Dorf

"Versunkenes Dorf"

Als Kunst am Bau für die Allianz Arena lobte die städtische "Kommission für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum" einen internationalen Wettbewerb aus; dabei wurde der Fröttmaninger Berg in den Wettbewerbsbereich einbezogen. Am 29. Juni 2004 empfahl die Kommission am einstimmig den Vorschlag von Prof. Timm Ulrichs, Münster, zur Realisierung. Das Verschwinden von Fröttmaning steht dabei als Thema im Mittelpunkt.

Ein Doppelgänger der romanischen Kirche in Originalgröße, gebaut aus bemalten Betonfertigteilen wurde 2006 ca. 150 Meter südlich von Heilig Kreuz geschaffen. Das surreal-melancholische Kunstwerk "Versunkenes Dorf" des Hannoveraner Künstlers Timm Ulrichs am Fuße des Fröttmaninger Schuttberges thematisiert als eine Art Verlustanzeige das Verschwundene an diesem Ort. Der Klon wurde so eingerichtet, daß das Bauwerk vom Berg verschüttet zu sein scheint.

Literatur

  • Bernd Meier, Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat St. Albert (Hrsg.): Heilig Kreuz Fröttmaning 815-1990. Als Jubiläumsband herausgegeben anläßlich der 1175-Jahr-Feier. o.O. [München]: Selbstverlag 1990.

Versunkenes Dorf

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