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Equilibrium (Film)

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Film
Titel Equilibrium – Killer of Emotions
Originaltitel Equilibrium
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 2002
Länge ca. 102 Minuten
Stab
Regie Kurt Wimmer
Drehbuch Kurt Wimmer
Produktion Jan de Bont
Lucas Foster
Musik Klaus Badelt
Kamera Dion Beebe
Schnitt Tom Rolf
William Yeh
Besetzung

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Equilibrium – Killer of Emotions ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film von Kurt Wimmer aus dem Jahre 2002 mit Christian Bale in der Hauptrolle.

Handlung

Der Film Equilibrium – Killer of Emotions von Regisseur Kurt Wimmer steht in der Tradition von 1984, Fahrenheit 451 und Schöne neue Welt. Die Grundidee des Films (dystopische Zukunftsvision in der die Gefühle der Menschen durch Drogen unterdrückt werden) stimmt auch in etwa mit der von THX 1138 überein, die Handlung ist aber deutlich actionreicher. Der Film zeichnet eine Dystopie, in der nach einem Dritten Weltkrieg Emotionen als der entscheidende Auslöser von Gewalttätigkeiten erkannt wurden und unterdrückt werden.

Der Protagonist John Preston lebt in der sauberen, funktionierenden, festungsartig bewachten Stadt Libria, die umgeben ist von den Ruinen zerstörter Gebäude, den „Nethers“ (englisch für „Hölle“). Jeder Bürger der Stadt nimmt mehrmals täglich das Mittel „Prozium II“ ein, um die Intensität jeglicher Gefühle auf ein Minimum zu reduzieren. Doch es gibt Widerständler: sogenannte „Sinnestäter“ (englisch „sense offenders“), welche aufgrund ihres Bedürfnisses zu fühlen in die Illegalität gedrängt wurden. Um diese „Verbrecher“ zu bekämpfen wurde eine neue Elitepolizeieinheit geschaffen: Die „Grammaton-Kleriker“. Diese haben die Aufgabe, Sinnestäter zu finden, zu eliminieren und jegliche Gefühle auslösenden Gegenstände (wie Kunst, Literatur, Haustiere, Tonträger, Computerspiele, Dekoration) zu vernichten.

Preston ist einer der ranghöchsten Grammaton-Kleriker Librias. Durch eine Verkettung von Zufällen ist es ihm eines Tages jedoch nicht möglich, sich seine Prozium-Dosis zu injizieren; er lernt Gefühle kennen und lieben. Dieser Umstand lässt ihn im Verlauf der Handlung mit der Führung des Widerstandes zusammenkommen und ein Komplott ausarbeiten. Die Widerstandsführer lassen sich von Preston verhaften, um ihm eine Audienz bei „Vater“, dem Führer des totalitären Regimes Libria zu ermöglichen. Mit seinem Tod, so erhoffen sich die Rebellen, wird auch das System fallen und Gefühle werden wieder in die Gesellschaft Einzug halten.

Doch der Plan schlägt fehl. Preston wird gefangengenommen, kurz bevor er dem Vater begegnet. Dennoch kann sich der Ex-Kleriker aufgrund seiner Ausbildung gewaltsam befreien und den Weg zum Führer bahnen. Dieser ist, so muss er feststellen, schon lange tot und – ähnlich dem „großen Bruder“ in George Orwells Roman 1984 – nur noch eine Metapher des Staatswesens. Nach einem spektakulären Kampf schafft der Protagonist es, die Führung des Regimes auszuschalten und die Kommunikationssysteme Librias zu deaktivieren, um so den Rebellen den endgültigen Schlag – einen Angriff auf die Prozium-Werke – zu ermöglichen.

Die Symbolik

Da der Film ein totalitäres Regime darstellt, erinnert es zwangsläufig stark an Hitlers Nazi-Deutschland. Abgesehen von der Figur des „Vaters“ („Führers“), welchem das Volk gehorsam folgt, und ideologischen Gemeinsamkeiten stellen das „Zeichen“ Librias, ein sogenanntes „Krukenkreuz“ in weißem Kreis auf roten Grund, sowie eine mit Leni Riefenstahl verglichene Bildästhetik die deutlichste Parallele dar - dennoch könnte in erster Linie etwas anderes intendiert gewesen sein. So wurde die "Führerfigur" im englischen Sprachraum zunächst mit "Big Brother" aus Orwells 1984 verwechselt, was Regisseur Kurt Wimmer in seinem DVD-Kommentar von Equilibrium veranlasste klarzustellen, dass hier eine religiös motivierte Vaterfigur zu verstehen ist, wie auch der gesamte Film von religiösen Symbolen durchzogen ist. [1]

Auch das Kreuz, welches auf den ersten Blick Assoziationen mit dem Hakenkreuz hervorruft, scheint primär eine Allegorie auf christliche Symbolik zu sein; es handelt sich um in alle vier ("tetra") Himmelsrichtungen angeordnete Kreuze, deren Querbalken im Vergleich zum christlichen nach oben verschoben ist. Das Kreuz wurde zwischen 1933 und 1938 von der austrofaschistischen Diktatur als Emblem verwendet.

Der Titel „Equilibrium“ bedeutet „Gleichgewicht“ und deutet damit auf den Gemütszustand der Leute und somit Hauptthema und -„problem“ des Filmes hin. Ein Kleriker ist ein „zum Klerus gehöriger“. Klerikalismus bezeichnet das Bestreben der Geistlichkeit einer Religion mehr Einfluss in einem Staat zu verschaffen. „Tetragrammaton“, der Orden welchem Preston angehört, verweist auf die hebräischen Buchstaben YHWH, bzw. JHVH, mit welchen Gott in der Bibel bezeichnet wird.

Interpretation der stilistischen Mittel

Der Inhalt des Filmes sowie das Genre legen schon viele Aspekte der Verfilmung von „Equilibrium“ nahe; der Actionfilmcharakter schreibt bereits die oftmalige Benutzung der „Amerikanischen“ vor. Oft ist es wichtig zu sehen, wann genau der Kleriker seine Waffe zieht. Der Inhalt, welcher maßgeblich von der Entdeckung und Ausübung von Gefühlen handelt, lässt sich am besten in der Großen, manchmal auch in der Nahaufnahme darstellen, welche eine optimale Wahrnehmung der Gefühlswelt der Charaktere erlaubt. Ebenso mit Detailaufnahmen von Gefühlen erzeugenden Gegenständen (Bezeichnung im Film: „EC-10“, einer Parodie auf Einstufungen von Filmen wie sie in Deutschland die FSK vornimmt). Gelungen dargestellt ist ebenso die Verwendung der Vogelperspektive in den Kampfszenen, welche die eigens für den Film kreierte „Gun Kata“ vorteilhaft in Szene setzt. Verwendung findet auch das Mittel der Froschperspektive, welche, zum Beispiel bei der Darstellung des „Vaters“ genutzt, ein Gefühl der Übermächtigkeit und Unangreifbarkeit vermittelt.

Die Musik wurde eigens für den Film geschrieben. Wimmers Idee ausschließlich klassische Musik zu verwenden erwies sich, wie er in einem Interview mitteilte, als nicht sinnvoll, und im Laufe der Produktion erwies sich eine eher alternative, teils technolastige Musik als treffend, wie sie auch schon bei „Matrix“ angewandt wurde.

Der Wendepunkt der Handlung wird mit der Einleitung des ersten Satzes von Beethovens 9. Sinfonie wuchtvoll in Szene gesetzt.

Die im Film gezeigten Bauten sind z. T. real existierende Gebäude aus der Zeit des Dritten Reichs, die nach den Dreharbeiten in Berlin computertechnisch nachbearbeitet wurde. Unter anderem sind das Olympiastadion Berlin und der Flughafen Berlin-Tempelhof zu sehen.