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Gilbweiderich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Gilbweiderich

Gewöhnlicher Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Primelgewächse (Primulaceae)
Unterfamilie: Myrsinengewächse (Myrsinoideae)
Gattung: Gilbweiderich
Wissenschaftlicher Name
Lysimachia
L.

Als Gilbweiderich (Lysimachia), auch Gelbweiderich oder Felberich genannt, bezeichnet man eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Myrsinengewächse (Myrsinoideae) innerhalb der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Die 150 bis 180 Arten sind hauptsächlich auf der Nordhalbkugel verbreitet.

Beschreibung

Erscheinungsbild und Blätter

Bei Lysimachia-Arten handelt es sich meist um ausdauernde krautige Pflanzen, seltener auch um Halbsträucher, die selbstständig aufrecht bis niederliegend wachsen.[1] Die vegetativen oberirdischen Pflanzenteile besitzen häufig Drüsen, die man als Punkte oder Striche erkennen kann.[1] Die meist gegenständig oder in Quirlen, seltener sind sie wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind einfach und ganzrandig.[1]

Blütenstände, Blüten und Früchte

Die Blüten einzeln in den oberen Blattachseln oder in seiten- oder endständigen, rispe, trugdoldigen oder traubigen Blütenständen zusammen, die oft zu kopfigen Bündeln verkürzt sind. Es sind Tragblätter vorhanden.[1]

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meist fünf- oder selten sechs- bis neunzählig mit doppelter Blütenhülle.[1] Die meist fünf, selten sechs bis neun Kelchblätter sind nur kurz verwachsen. Die meist fünf, selten sechs bis neun Kronblätter sind nur kurz glocken- oder fast radförmig verwachsen.[1] Die Farben der Kronblätter sind meisten gelb, seltener weiß oder rosafarben. Die fünf Staubblätter sind frei oder an der Basis zu einem Ring verwachsen und mehr oder weniger stark mit der Kronröhre verwachsen.[1]

Die fast kugelige Kapselfrucht öffnet sich bei Reife meist mit Klappen, bei wenigen Arten bleibt sie geschlossen.[1]

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Lysimachia wurde 1753 durch Carl von Linné Species Plantarum 1, S. 146[2] aufgestellt.[3] Der botanische Gattungsname Lysimachia bezieht sich auf den griechischen Feldherrn Lysimachos, einem der von Alexander dem Großen eingesetzten Diadochen; die Legende behauptet, dass Lysimachos als Erster eine Lysimachia-Art entdeckte. Synonyme von Lysimachia L. sind: Apochoris Duby, Steironema Raf., Naumburgia Moench.[4]

Das Hauptverbreitungsgebiet der Gattung Lysimachia liegt in gemäßigten bis subtropischen Gebieten der Nordhalbkugel. Einige Arten kommen in Afrika, Madagaskar, Australien und Südamerika vor. Die größte Artenvielfalt erreicht die Gattung Lysimachia in Ostasien. In China gibt es 138 Arten.[1] In Mitteleuropa kommen Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum), Pfennigkraut (Lysimachia nummularia), Punktierter Gilbweiderich (Lysimachia punctata), Straußblütiger Gilbweiderich (Lysimachia thyrsiflora), Gewöhnlicher Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris) vor.[5]

Lysimachia asperulifolia
Purpurblütiger Gilbweiderich (Lysimachia atropurpurea)
Lysimachia azorica
Bewimperter Gilbweiderich (Lysimachia ciliata)
Schnee-Gilbweiderich (Lysimachia clethroides)
Gedrängtblütiger Gilbweiderich (Lysimachia congestiflora)
Lysimachia daphnoides
Iberischer Gilbweiderich (Lysimachia ephemerum)
Lysimachia filifolia
Lysimachia glutinosa
Lysimachia mauritiana
Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
Lysimachia paridiformis
Lysimachia phyllocephala
Lysimachia procumbens
Punktierter Gilbweiderich (Lysimachia punctata)
Lysimachia quadrifolia
Lysimachia terrestris
Straußblütiger Gilbweiderich (Lysimachia thyrsiflora)

Es gibt 150 bis 180[1] Lysimachia-Arten. Hier eine Auswahl:

Quellen

Literatur

  • Angelika Lüttig und Juliane Kasten: Hagebutte & Co - Blüten, Früchte und Ausbreitung europäischer Pflanzen. Fauna Verlag, Nottuln 2003, ISBN 3-935980-90-6.
Commons: Gilbweiderich (Lysimachia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl cm cn co cp cq cr cs ct cu cv cw cx cy cz da Qiming Hu & Sylvia Kelso: Primulaceae.: Lysimachia, S. 39 - textgleich online wie gedrucktes Werk, Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 15 - Myrsinaceae through Loganiaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1996. ISBN 0-915279-37-1
  2. Linné 1753: Nova Genera et Species Plantarum seu Prodromus, 3, 1788, S. 48 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  3. Lysimachia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 16. Juni 2014.
  4. a b c d e f g h i j k Lysimachia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 4. Oktober 2017.
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s K. Marhold, 2011: Primulaceae.: Datenblatt Lysimachia In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  6. Anita F. Cholewa: Lysimachia, S. 308: - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 8: Paeoniaceae to Ericaceae, Oxford University Press, New York und Oxford, 2009. ISBN 978-0-19-534026-6
  7. a b Lysimachia bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  8. a b c d Lysimachia bei Tropicos.org. In: Catalogue of the Vascular Plants of Madagascar. Missouri Botanical Garden, St. Louis