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Golf von Thailand

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Lage des Golfs von Thailand
Lage des Golfs von Thailand
Karte des Golfs
Karte des Golfs

Der Golf von Thailand, auch Golf von Siam, ist das Randmeer des Pazifischen Ozeans, das im Westen und Norden von der ca. 2600 km langen Küste Thailands, im Osten von Kambodscha und Vietnam und im Südwesten von Malaysia umschlossen wird.

Der Golf trennt die östliche Indochinesische von der Malaiischen Halbinsel im Westen. Die Küstenlinie beginnt im Osten am Kap Bai Bung in Vietnam und endet in der Region von Kota Baru (Malaysia) im Südwesten. Im Süden geht der Golf von Thailand in das Südchinesische Meer über und hat damit eine Ausdehnung von etwa 600 km x 500 km (ca. 320.000 km²).

In der am nördlichen Ende des Golfes gelegenen Bucht von Bangkok münden die Flüsse Chao Phraya (mit dem Nebenarm Ta Chin) und der Mae Klong in das Meer. Ein weiterer Zufluss ist der Tapi, der in der Bucht von Bandon bei Surat Thani in den Golf mündet.

traditionelle südthailändische Fischerboote vor Koh Tao
Sonnenuntergang bei Koh Samui

Durch die fortgesetzte Sedimentbildung des Chao Phraya schiebt sich die Küste Zentral-Thailands immer weiter nach Süden vor. Zehn bis zwanzig Kilometer vor der Küste beträgt die Wassertiefe erst 11 m. Die durchschnittliche Tiefe des Golfs beträgt nur 45 m, die tiefste Stelle liegt bei 80 m. Während des Höhepunkts der letzten Eiszeit lag der Golf weitgehend über dem Meeresspiegel und bildete eine Verlängerung der heutigen Tiefebene des Chao Phraya in Zentralthailand.

Andererseits stellt man zumindest für Thailand eine ausgeprägte Küstenerosion fest. Die nachfolgende Tabelle kann dies verdeutlichen:

Daten zur Erosion der Küste von Thailand mit Vergleich Golf von Thailand und Andamenensee

Die Strömung innerhalb des Golfs ist sehr langsam, was zu einer starken Sedimentation und, in Kombination mit dem starken Zufluss von Süßwasser, einem mit 3,05–3,25 % relativ niedrigem Salzgehalt des Meerwassers führt (Pazifik: 3,45 %). Nur in größeren Tiefen strömt salzreicheres Wasser aus dem Südchinesischen Meer in den Golf und sammelt sich in Tiefen unter 50 m.

Das warme Wasser dieses tropischen Meeres begünstigte an vielen Orten die Entstehung von Korallenriffen.

Wirtschaftlich ist der Golf vor allem als das größte Fischereigebiet Thailands von Bedeutung. Daneben gibt es auch kleinere Öl- und etwas ergiebigere Erdgasvorkommen. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewinnt der Tourismus zunehmend an Bedeutung und ist heute in einigen Regionen bereits der wichtigste Wirtschaftszweig. Schon in den 70er und 80er Jahren wuchs Pattaya (Thailand, südöstlich von Bangkok) von einem kleinen Fischerdorf zu einem Zentrum des internationalen Tourismus heran, mit allen Nebenerscheinungen und Fehlentwicklungen des Massentourismus wie „Hotelburgen“ oder Sextourismus. Ein weiteres „Urlaubsparadies“ ist die Insel Koh Samui, wo ein etwas anderer, sanfterer Weg der Erschließung versucht wird. Für Taucher ist die kleine Insel Koh Tao, unweit Samui, von besonderem Interesse, die als einer der schönsten und reichhaltigsten Tauchplätze in ganz Südostasien gilt. Vorlage:Koordinate Artikel