Heisterberg (Driedorf)
Heisterberg Gemeinde Driedorf
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Koordinaten: | 50° 40′ N, 8° 9′ O |
Höhe: | 5710 m ü. NHN |
Fläche: | 3,55 km²[1] |
Einwohner: | 335 (31. Dez. 2014)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Oktober 1971 |
Postleitzahl: | 35759 |
Vorwahl: | 02775 |
Heisterberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Driedorf im Lahn-Dill-Kreis in Hessen. Der Ort im Hohen Westerwald hat etwa 300 Einwohner.
Geografie
Der Ort im Hohen Westerwald liegt etwa 14 km westlich von Herborn und 40 km nordöstlich von Montabaur. Die Entfernung nach Siegen beträgt etwa 40 km und Wetzlar 43 km. Heisterberg liegt nahe der hessischen Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz in der Nähe des Dreiländerecks Hessen – Rheinland-Pfalz – Nordrhein-Westfalen. Die Gemarkung des Ortes hat eine Größe von 3,55 km².
Die angrenzenden Orte sind, von Norden, an der Landesgrenze, im Uhrzeigersinn beginnend die Orte: Rabenscheid, Gusternhain (beide Gemeinde Breitscheid), Driedorf, Hohenroth, Waldaubach (beide Gemeinde Driedorf). Alle Orte gehören zum Lahn-Dill-Kreis.
Heisterberg liegt im Quellbereich des Amdorfbachs, der im ca. neun Kilometer Richtung Osten entfernten Burg (Stadt Herborn) in die Dill mündet. Im Südosten der Heisterberger Gemarkung ist der Bach zum Heisterberger Weiher aufgestaut. Westlich des Ortes erhebt sich der Berg Auf der Baar (618 m.ü.NN) als höchster Punkt der Gemarkung. Südlich des Orts, bereits auf der Hohenrother Gemarkung, liegt der Höllberg (643 m.ü.NN).
Geschichte
Im Umfeld des Ortes finden sich mehrere Hinweise auf Besiedelung in vorgeschichtlicher Zeit.
Der Ort wurde urkundlich erstmals 1315 als Heisterberg erwähnt Der Name ist vermutlich abgeleitet vom mittelhochdeutschen heister (junger Buchenstamm).
Heisterberg gehörte seit dem Mittelalter zum Amt und Kirchspiel Driedorf, dessen Geschichte es teilte. Nahe dem Ort verlief die Fernhandelsstraße von Köln nach Leipzig über Altenkirchen und Herborn.
In den Jahren 1707–1711 wurde der Heisterberger Weiher auf Befehl von Fürst Wilhelm V. von Nassau-Dillenburg als Fischteich aufgestaut. Die Arbeiten wurden zum Teil in Fronarbeit erbracht. Der Weiher gehörte zum herrschaftlichen Hof der Fürsten in Heisterberg.
Die Gemeinden Heisterberg, Heiligenborn und Hohenroth wurden am 1. Oktober 1971 in die Gemeinde Driedorf eingegliedert.[2]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt die Territorien bzw. Verwaltungseinheiten denen Heisterberg unterstand im Überblick:[3][4]
- vor 1739: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft/ Fürstentum Nassau-Dillenburg, Amt Driedorf[5]
- ab 1739: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Diez, Amt Driedorf
- 1806–1813: Großherzogtum Berg, Departement der Sieg, Kanton Driedorf
- 1813–1815: Fürstentum Nassau-Oranien, Amt Driedorf
- ab 1816: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Herborn
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Kreisamt Herborn
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Herborn
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
- ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Dillkreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Dillkreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Dillkreis
- am 1. Oktober 10.1971 entstand die neu gebildete Gemeinde Driedorf durch Zusammenschluss von Driedorf, Heiligenborn, Heisterberg und Hohenroth. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Driedorf.
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis
Einwohnerentwicklung
Belegte Einwohnerzahlen sind:[3][6]
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Politik
Der Ort gehört bei Wahlen zum Deutschen Bundestag zum Wahlkreis „173 Lahn-Dill“, für Wahlen zum Hessischen Landtag zum Wahlkreis „21 Lahn-Dill I“.
Mit der Gebietsreform ist die Gemeindeverwaltung auf die Gemeinde Driedorf übergegangen. Letzter Bürgermeister war Erich Stahl. Die Hauptsatzung der Gemeinde Driedorf sieht für den Ort die Bildung eines Ortsbeirats aus fünf Mitgliedern vor. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2016 ist Jan Koch Ortsvorsteher.[7]
Kulturdenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Die den Ort umschließenden Höhen werden zur Gewinnung von Windenergie genutzt. Der Heisterberger Weiher wird touristisch genutzt. Hier befindet sich ein Campingplatz und das Kreisjugendheim des Lahn-Dill-Kreises. Der Ort verfügt über ein Dorfgemeinschaftshaus.
Verkehr
Der Ort liegt an der B 255 von Herborn über Driedorf nach Montabaur und der B 414 von Driedorf nach Hachenburg. Der nächste Bahnhof der Dillstrecke befindet sich in Herborn. Es bestehen Busverbindungen nach Driedorf, Rehe und Herborn. Die Entfernung zum Flughafen Frankfurt beträgt 107 km, nach Köln/Bonn ca. 126 km. Durch Heisterberg verläuft der Westerwaldsteig ein Fernwanderweg von Herborn nach Bad Hönningen.
Bildung
Im Ort gibt es keine Kindergärten. Der nächste befindet sich in Driedorf. Der Ort gehört zum Einzugsbereich der Westerwaldschule Driedorf, einer Grund-, Haupt- und Realschule. Weiterführende Schulen können in Herborn oder Dillenburg besucht werden.
Literatur
- Hermann-Josef Hucke (Hrsg.): Großer Westerwaldführer. 3. Auflage. Westerwald-Verein e.V., Montabaur 1991.ISBN 3-921548-04-7
- Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999.ISBN 3-922244-80-7
- Christian Daniel Vogel: Beschreibung des Herzogthums Nassau. Wilhelm Beyerle, Wiesbaden 1844.
- Heinz Wionski: Baudenkmale in Hessen Lahn-Dill-Kreis I. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen. 1986, ISBN 3-528-06234-7 (Ehemaliger Dillkreis).
Einzelnachweise
- ↑ a b Driedorf in Zahlen - Gemeindestatistik. Gemeinde Driedorf, abgerufen am 18. Februar 2017.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 356.
- ↑ a b Heisterberg, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 10. Oktober 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Verwaltungsgeschichte Land Hessen bei M. Rademacher, Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990
- ↑ Anton Friedrich Büsching: D. Anton Friderich Büschings neue Erdbeschreibung. Das deutsche Reich. Band 3. J.C. Bohn, 1771, S. 840 (bei google books).
- ↑ Einwohnerzahlen bei der Gemeinde Driedorf
- ↑ Ortsbeirate der Gemeinde Driedorf, abgerufen im Februar 2017.
Weblinks
- Heisterberg im Internetauftritt der Gemeinde Driedorf
- Heisterberg, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Heisterberg In: Hessische Bibliographie[1]
- ↑ Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren! Info: Bitte auf