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Heisterberg (Driedorf)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Heisterberg
Gemeinde Driedorf
Koordinaten: 50° 40′ N, 8° 9′ OKoordinaten: 50° 39′ 35″ N, 8° 9′ 15″ O
Höhe: 5710 m ü. NHN
Fläche: 3,55 km²[1]
Einwohner: 335 (31. Dez. 2014)[1]
Bevölkerungsdichte: 94 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 35759
Vorwahl: 02775

Heisterberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Driedorf im Lahn-Dill-Kreis in Hessen. Der Ort im Hohen Westerwald hat etwa 300 Einwohner.

Geografie

Der Ort im Hohen Westerwald liegt etwa 14 km westlich von Herborn und 40 km nordöstlich von Montabaur. Die Entfernung nach Siegen beträgt etwa 40 km und Wetzlar 43 km. Heisterberg liegt nahe der hessischen Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz in der Nähe des Dreiländerecks Hessen – Rheinland-Pfalz – Nordrhein-Westfalen. Die Gemarkung des Ortes hat eine Größe von 3,55 km².

Die angrenzenden Orte sind, von Norden, an der Landesgrenze, im Uhrzeigersinn beginnend die Orte: Rabenscheid, Gusternhain (beide Gemeinde Breitscheid), Driedorf, Hohenroth, Waldaubach (beide Gemeinde Driedorf). Alle Orte gehören zum Lahn-Dill-Kreis.

Heisterberg liegt im Quellbereich des Amdorfbachs, der im ca. neun Kilometer Richtung Osten entfernten Burg (Stadt Herborn) in die Dill mündet. Im Südosten der Heisterberger Gemarkung ist der Bach zum Heisterberger Weiher aufgestaut. Westlich des Ortes erhebt sich der Berg Auf der Baar (618 m.ü.NN) als höchster Punkt der Gemarkung. Südlich des Orts, bereits auf der Hohenrother Gemarkung, liegt der Höllberg (643 m.ü.NN).

Geschichte

Im Umfeld des Ortes finden sich mehrere Hinweise auf Besiedelung in vorgeschichtlicher Zeit.

Der Ort wurde urkundlich erstmals 1315 als Heisterberg erwähnt Der Name ist vermutlich abgeleitet vom mittelhochdeutschen heister (junger Buchenstamm).

Heisterberg gehörte seit dem Mittelalter zum Amt und Kirchspiel Driedorf, dessen Geschichte es teilte. Nahe dem Ort verlief die Fernhandelsstraße von Köln nach Leipzig über Altenkirchen und Herborn.

In den Jahren 1707–1711 wurde der Heisterberger Weiher auf Befehl von Fürst Wilhelm V. von Nassau-Dillenburg als Fischteich aufgestaut. Die Arbeiten wurden zum Teil in Fronarbeit erbracht. Der Weiher gehörte zum herrschaftlichen Hof der Fürsten in Heisterberg.

Die Gemeinden Heisterberg, Heiligenborn und Hohenroth wurden am 1. Oktober 1971 in die Gemeinde Driedorf eingegliedert.[2]

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt die Territorien bzw. Verwaltungseinheiten denen Heisterberg unterstand im Überblick:[3][4]

Einwohnerentwicklung

Belegte Einwohnerzahlen sind:[3][6]

  • 1840: 162 Einwohner
  • 1905: 123 Einwohner
  • 1939: 147 Einwohner
  • 1950: 182 Einwohner
  • 1961: 162 Einwohner
  • 1970: 204 Einwohner
  • 2008: 351 Einwohner
  • 2014: 335 Einwohner
Heisterberg: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1967
Jahr  Einwohner
1834
  
147
1840
  
162
1846
  
146
1852
  
143
1858
  
126
1864
  
136
1871
  
128
1875
  
129
1885
  
119
1895
  
115
1905
  
123
1910
  
122
1925
  
121
1939
  
147
1946
  
186
1950
  
182
1956
  
170
1961
  
162
1967
  
192
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.

Politik

Der Ort gehört bei Wahlen zum Deutschen Bundestag zum Wahlkreis „173 Lahn-Dill“, für Wahlen zum Hessischen Landtag zum Wahlkreis „21 Lahn-Dill I“.

Mit der Gebietsreform ist die Gemeindeverwaltung auf die Gemeinde Driedorf übergegangen. Letzter Bürgermeister war Erich Stahl. Die Hauptsatzung der Gemeinde Driedorf sieht für den Ort die Bildung eines Ortsbeirats aus fünf Mitgliedern vor. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2016 ist Jan Koch Ortsvorsteher.[7]

Kulturdenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Die den Ort umschließenden Höhen werden zur Gewinnung von Windenergie genutzt. Der Heisterberger Weiher wird touristisch genutzt. Hier befindet sich ein Campingplatz und das Kreisjugendheim des Lahn-Dill-Kreises. Der Ort verfügt über ein Dorfgemeinschaftshaus.

Verkehr

Der Ort liegt an der B 255 von Herborn über Driedorf nach Montabaur und der B 414 von Driedorf nach Hachenburg. Der nächste Bahnhof der Dillstrecke befindet sich in Herborn. Es bestehen Busverbindungen nach Driedorf, Rehe und Herborn. Die Entfernung zum Flughafen Frankfurt beträgt 107 km, nach Köln/Bonn ca. 126 km. Durch Heisterberg verläuft der Westerwaldsteig ein Fernwanderweg von Herborn nach Bad Hönningen.

Bildung

Im Ort gibt es keine Kindergärten. Der nächste befindet sich in Driedorf. Der Ort gehört zum Einzugsbereich der Westerwaldschule Driedorf, einer Grund-, Haupt- und Realschule. Weiterführende Schulen können in Herborn oder Dillenburg besucht werden.

Literatur

  • Hermann-Josef Hucke (Hrsg.): Großer Westerwaldführer. 3. Auflage. Westerwald-Verein e.V., Montabaur 1991. ISBN 3-921548-04-7
  • Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999. ISBN 3-922244-80-7
  • Christian Daniel Vogel: Beschreibung des Herzogthums Nassau. Wilhelm Beyerle, Wiesbaden 1844.
  • Heinz Wionski: Baudenkmale in Hessen Lahn-Dill-Kreis I. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen. 1986, ISBN 3-528-06234-7 (Ehemaliger Dillkreis).

Einzelnachweise

  1. a b Driedorf in Zahlen - Gemeindestatistik. Gemeinde Driedorf, abgerufen am 18. Februar 2017.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 356.
  3. a b Heisterberg, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 10. Oktober 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Verwaltungsgeschichte Land Hessen bei M. Rademacher, Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990
  5. Anton Friedrich Büsching: D. Anton Friderich Büschings neue Erdbeschreibung. Das deutsche Reich. Band 3. J.C. Bohn, 1771, S. 840 (bei google books).
  6. Einwohnerzahlen bei der Gemeinde Driedorf
  7. Ortsbeirate der Gemeinde Driedorf, abgerufen im Februar 2017.
  1.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!