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Deutschordensballei Schwaben-Elsass-Burgund

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Ballei Elsaß-Burgund (Deutscher Orden) umfasste Besitzungen in Südwestdeutschland, im Elsass und in der Schweiz. Seit etwa 1440 war Altshausen Sitz des Landkomturs, der in der dortigen Burg residierte. Zeitweise galt die Ballei Schwaben-Elsass-Burgund als reichste Ballei des Deutschen Ordens und unterstand als "Kammerballei" direkt dem Hochmeister. Seit dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg zum Schloss Altshausen umgebaut. Schließlich begann man 1729 mit dem Bau einer weitläufigen barocken Schlossanlage nach den Plänen des Architekten Johann Kaspar Bagnato. Dieses Bauprojekt blieb aus finanziellen Gründen unvollendet; eine Intarsienarbeit mit einer Idealansicht befindet sich im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart. 1774 stellte man die Bauarbeiten ein. Die gotische Pfarrkirche St. Michael hatte man entgegen der Ursprungsplanung nur barockisiert, das geplante hufeisenförmige Hauptgebäude wurde nicht gebaut. Bereits während der Reformationszeit waren die meisten Schweizer Kommenden (mit Ausnahme der Kommende Basel) verloren gegangen. In den Kriegen des späten 17. Jahrhunderts annektierte Frankreich auch die elsässischen Kommenden. Da die Ballei sowohl eine geistliche wie eine weltliche Herrschaft bildete, erfolgte zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Mediatisierung und Säkularisation, so dass die Ballei 1806 aufgelöst wurde. Ihr Besitz fiel verschiedenen Herrschaften zu (Württemberg, Bayern, Baden, etc.).

Zur Ballei Schwaben-Elsass-Burgund gehörten folgende Kommenden: Südwestdeutschland: Altshausen; Beuggen; Freiburg; Mainau; Rohr und Waldstetten Elsass: Andlau; Kaysersberg; Rixheim; Rufach (Rouffach); Straßburg Schweiz: Basel; Hitzkirch; Könitz; Sumiswald


Literatur:

  • Michael Barczyk: Wiener Quellen zur Neueren Geschichte der Deutschordenskommende Altshausen als Hauptort der Ballei Elsaß-Burgund. Wissenschaftliche Zulassungsarbeit, Universität Tübingen 1972 (maschinenschriftlich).
  • Hans Martin Gubler: Johann Caspar Bagnato (1696-1757) und das Bauwesen des Deutschen Ordens in der Ballei Elsaß-Burgund im 18. Jahrhundert. Ein Barockarchitekt im Spannungsfeld von Auftraggeber, Bauorganisation und künstlerischem Anspruch. Sigmaringen 1985.