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Berlin-Friedrichshain

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Turm am Frankfurter Tor

Friedrichshain ist ein Ortsteil im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.

Friedrichshain gliedert sich historisch in die Gebiete Boxhagen, Stralau und der Frankfurter Vorstadt. Vor 1920 verlief die Stadtgrenze ungefähr auf der Höhe der Warschauer Str., also quer durch den Bezirk. Zumindest vom Namen her zeugen davon das Frankfurter Tor und die Oberbaumbrücke als Namen alter Zollstationen. Erst mit der Neuordnung der Stadt Berlin in den 20er Jahren entstand das heutige Gebilde, welches sich in vornehmlich 6 Gebiete unterteilt, die durch die großen Straßen des Bezirkes gegliedert werden, zuzüglich Stralau und Stralauer Kiez im Süden an der Spree.

Friedrichshain war geprägt von Industrie (Osram bzw. zu DDR-Zeiten die Glühlampenwerke NARVA) und den klassischen Mietskasernen. Im 2. Weltkrieg gab es intensive Kämpfe an der Frankfurter Allee, die dadurch fast vollständig in ihrem Bestand zerstört wurde und in der DDR zum Kurfürstendamm des Ostens aufstieg und von den Stalinbauten im Zuckerbäckerstil geprägt wurde. Nach dem Krieg hieß die Straße Stalinallee bevor sie nach der Demission Stalins zur Karl-Marx Allee, bzw. Frankfurter Allee umbenannt wurde. Am 17. Juni 1953 begann hier der Aufstand der Bauarbeiter.

In der Wendezeit und danach nutzten viele Hausbesetzer aus der linken Szene - vor allem Westberlins - den hohen Leerstand in den unsanierten Altbauten, um neue Hausbesetzungen durchzuführen. 1990 endete diese Hausbesetzerwelle mit Staßenschlachten in der Mainzer Straße. Viele der Häuser wurden durch die Polizei geräumt. Einige der ehemaligen Besetzer wohnen noch in "ihren" Häusern. Aus der Hausbesetzer-Offkultur entstanden nicht selten wichtige und beliebte soziokulturelle Einrichtungen in Friedrichshain: Bars, Veranstaltungsräume, Beratungsstellen, Videokinos. Dies trug wohl auch dazu bei, dass Friedrichshain immer mehr Touristen anlockt, die den "Szene-Stadtteil" für sich entdecken.

Ende der 90er Jahre entwickelte sich die Gegend um die Simon-Dach-Straße zum Kneipenviertel mit vielen kleinen Läden, die eher junges Publikum aus der ganzen Stadt anziehen. Insbesondere die vielen Kneipen mit ihren zahlreichen Sitzplätzen auf den breiten Gehsteigen sind bei einigen Anwohnern nicht nur auf Gegenliebe gestoßen: In jüngster Zeit ist Friedrichshain - insbesondere die Simon-Dach-Straße - des Öfteren in die öffentliche Diskussion um Lärmbelästigung geraten. Vor allem in den Sommermonaten entbrannte der Streit zwischen Anwohnern und Gastronomen.

Heute ist der größte Teil der Altbauten saniert.

Bis zur Fusion mit Kreuzberg im Jahre 2001 war Friedrichshain ein eigenständiger Bezirk im Ostteil von Berlin.


Verkehr

Als Testbetrieb wurde zwischen Stralau und Treptow eine Tunnelbahn gebaut, die beweisen sollte, dass U-Bahnen auch unter Flüße (Spree) gebaut werden konnten. Nach dem 2. Weltkrieg wurde diese Bahn jedoch wegen Schäden eingestellt.

In Friedrichshain ist einer der großen Berliner Bahnhöfe ansässig. Diese Station hatte im Laufe der Zeit unterschiedliche Namen: Frankfurter Bf, Schlesischer Bf, Ostbahnhof, Hauptbahnhof und heute wieder Ostbahnhof. Nebenan lag der Wriezener Bahnhof, der ursprünglich eine größere Bedeutung als der heutige Ostbahnhof hatte. Mit dem Bau der Stadtbahn, die größtenteils auf dem alten Stadtgraben errichtet wurde, befand sich der Ostbahnhof auf einer durchgehenden Bahntrasse, während der Wriezener Bahnhof als Sackbahnhof und Vorortbahnhof rasch an Bedeutung verlor.

Der S-Bahnhof Ostkreuz ist der größe Umsteigebahnhof Berlins.

Sehenswürdigkeiten