Patershausen
Patershausen ist ein in Hessen zwischen Heusenstamm und Dietzenbach gelegenes und zur Stadt Heusenstamm gehörendes Hofgut. Seine Ursprünge liegen in einem zwischen dem siebten und zehnten Jahrhundert an gleicher Stelle errichteten Benediktiner-Kloster.
Auf eine Gründung in karolingischer Zeit weist die Endung -hausen hin, wie auch Beispiele in der Umgebung im Maingau zeigen. Mögliche Namensursprünge sind Phatenshusen, Padeßhusen, Padernhusen oder Padershausen. Durch Schenkungen gelangte das Gut in einen weit gestreuten Besitz, von dem das Güterverzeichnis noch zeugt. Auch Städte wie Dietzenbach verdanken diesem ihre erste urkundliche Erwähnung.
Die Klosterzeit
Nachdem Patershausen von Ulrich I. von Hagen-Münzenberg aufgekauft und aufgelöst worden ist, gibt es Ulrich II. an seine Schwester Lucardis im Jahre 1252 weiter, die es zugleich als erste Äbtissin als Zisterzienserinnenkloster führt. Das Kloster mit dem Namen Corona Virginum (Jungfrauenkron) gelangt durch Schenkungen zu Wohlstand und besteht bis zur Reformation im Jahre 1556. Im Jahre 1605 wird es, inzwischen im Besitz des Mainzer Erzbistums, an Jesuiten übergeben, die es wieder als Kloster führen. Im Dreißigjährigen Krieg verwüstet und wieder aufgebaut, endet 1724 die Geschichte Patershausens als Kloster.
Aus der Klosterzeit sind nur noch spärliche bauliche Reste vorhanden.
Patershausen als Hofgut
1741 kauft Gräfin Maria Theresia von Schönborn das baufällige Anwesen und lässt es als Hofgut ausbauen. Aus dieser Zeit stammt im wesentlichen die heutige Gestaltung mit Herrenhaus und Scheune und dem ursprünglichen Konventhaus. Im Besitz der Schönborns blieb die eigenständige Gemeinde Patershausen bis 1954 und gehört heute zur Stadt Heusenstamm.
Das im Wald gelegene Hofgut wird heute als ökologischer Bauernhof geführt.