Benutzer:1970gemini/Infanterie-Regiment „Lübeck“ (3. Hanseatisches) Nr. 162
.
Metaphius Theodor August Langenbuch

August Nikolaus Carl Langenbuch (* 11. Oktober 1870 in Klein Flottbek; † 10. Oktober 1924 in Lübeck) hatte die Laufbahn eines Gartenbauingenieurs durchlaufen.
Leben
Herkunft
Langenbuch war der Sohn eines Stadtmusikers in Eutin.[1]
Laufbahn
Nachdem Langenbuch das dortige Großherzogliche Gymnasium besucht hatte, erlernte er von 1860 bis 1863 in der „Großherzoglichen Hofgärtnerei Roese“ die Gärtnerei und war dann als Gehilfe in der von James Booth gegründeten Baumschule „James Booth & Söhne“ in Altona (Flottbek) wo er bis 1864 für Konsul Schiller in Oevelgönne tätig war. In den Jahren 1864 und 1865 war er Hospitant in Potsdam bei der Gärtnerlehranstalt am Wildpark unter Peter Joseph Lenné. Danach arbeitete er kurzfristig für den Preußischen Hofgärtner Hermann Mächtig und ab Mai 1866 unter Eduard Petzold in den berühmten Garten in Muskau des Fürsten Pückler. Dort hatte er manche Anregungen zu den Gedanken, die er später in Lübeck umsetzen sollte, empfangen. 1867 kam er nach Schönhof bei Varel. Ab 1868 arbeitete er wieder in Altona. So in Nienstedten im Baumschulbetrieb von Friedrich Jürgens und als herrschaftlicher Obergärtner bei Konsul August Joseph Schön in Klein Flottbeck.
1879 wurde er zum Stadtgärtner der Hansestadt Lübeck bestellt und hatte als solcher das Zugeständnis vereinbart, kleinere Auftragsarbeiten als Gartenarchitekt auf eigene Rechnung durchführen zu dürfen. Er gestaltete Lübecks Grünanlagen neu. Durch Hafenausbau und Kanalbau war in Lübeck während seiner Dienstzeit eine grundsätzliche Überarbeitung aller Grünanlagen vonnöten. Sein Hauptwerk ist der Stadtpark Lübeck mit einer Größe von 12 Hektar. Langenbuch starb an einem Herzleiden und gehört zu den wenigen Gärtnern, denen ein Denkmal gesetzt wurde. Nachfolger Langenbuchs als Stadtgärtner wurde Erwin Barth.
1879/1907 Stadtgärtner in Lübeck, feierte als solcher 1904 sein 25jähriges Jubiläum. In Lübeck Schöpfungen: Anlagen beim Museum, auf dem
Lindenplatz, am Elbe-Travekanal vom Mühlentor bis Burgtor, den Geibelplatz u. a. Sein´Hauptwerk ist der Stadtpark, woselbst ihm in Anerkennung seiner Leistungen auf dem Gebiete der Landschaftsgärtnerei durch Rat- und Bürgerbeschluß ein Denkmal gesetzt wurde. Gestorben IV. 1907.
Familie
Auch sein Sohn, August Langenbuch, durchlief die Laufbahn eines Gartenbauingenieurs. Mit ihm standen zwei Generationen der Familie Langenbuch in Folge im Dienste Lübecks. Sein Sohn erschuf den Vorwerker Friedhof, welcher, wie es 1924 in seinem Nachruf hieß, noch auf viele Jahrzehnte hinaus an den Namen seines Schöpfers erinnern sollte.[2]
Trivia
Nach dem Tode des Senatoren Mann am 13. Oktober 1891 wurde Konsul Fehling und der Weinhändler Tesdorf zum Vormund einer fünf hinterlassenen Kinder bestellt.
Thomas Mann war zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt. In seinem Roman Die Buddenbrooks, wofür er später den Nobelpreis erhalten sollte, begegnen wir dem Rechtsanwalt Klügmann als Dr. Andreas Gieseke.[3]
Die Familie Fehling gehörte zum engeren Bekanntenkreis der Familie Mann. Daher wurden Emil Fehling und sein Bruder, Konsul Hermann Fehling, in dem Roman Die Buddenbrooks als Personen einbezogen. Emil Ferdinand Fehling diente Thomas Mann als Vorbild für die Gestalt des Dr. Moritz Hagenström; Konsul Hermann Fehling erscheint als Konsul Hermann Hagenström. Emil Fehlings Schwiegervater, der Dichter Emanuel Geibel, tritt als Dichter Jean Jacques Hoffstede auf.[4]
Werke
- Zur Fürsorge für geistig und körperlich behinderte Kinder. Lübeck 1894.[5]
- Die Temperamente. Lübeck 1895.[6]
- Errichtung einer Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache. Lübeck 1901.[7]
- Sprachstörungen. Lübeck 1903.[8]
- Der erste Sprechunterricht (Artikulationsunterricht) bei Geistesschwachen. Langensalza: Beyer 1908
- Bestrebungen auf dem Gebiete der Eugenik. Lübeck 1914.[9][10]
- Über die Bedeutung der Vererbung für die Entstehung geistiger Minderwertigkeit. Lübeck 1917.[11]
Auszeichnungen
- Oldenburgischer Haus- und Verdienstorden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig, Ehrenkreuz I. Klasse (1913)[12]
Verweise
Weblinks
Biographien in den Festschriften der Gärtnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam
Literatur
- Auf dem „Vorwerker Friedhof“. In: Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1906, Nr. 40 , Ausgabe vom 30. September 1906, S. 161-163.
- Die Einweihung des Vorwerker Friedhofes. In: Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1907, Nr. 21, Ausgabe vom 19. Mai 1907, S. 82-83.
- Die Kapelle auf dem Vorwerker Friedhof. In: Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1909, Nr. 7, Ausgabe vom 14. Februar 1909, S. 25-26.
- Das Lübecker Krematorium. In: Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1910, Nr. 24, Ausgabe vom 12. Juni 1910, S. 93-95.
- Theodor Echtermeyer: Biographien in den Festschriften der Gärtnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam 1913., Königliche Gärtnerlehranstalt Dahlem, Berlin 1913, S. 223–224.
- Friedhofsinspektor August Langenbuch †. In: Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1924/25, Nr. 3, Ausgabe vom 2. November 1924, S. 9-10.
- Das neue Präsidium der Bürgerschaft. In: Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1923/24, Nr. 8, Ausgabe vom 23. März 1924, S. 29–30.
- Malermeister Wilhelm Heinsohn †. In: Lübeckische Anzeigen, 165. Jg., Abendausgabe, Nr. 455, Ausgabe vom 7. September 1915.
- Wilhelm Heinsohn †. In: Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1914/15, Nr. 51, Ausgabe vom 19. September 1915.
- Wilhelm Heinsohn †. In: Lübeckische Blätter, 57. Jahrgang, Nr. 37, Ausgabe vom 12. September 1915, S. 519.
- Schrecklicher Mord und Selbstmord., in: Lübeckische Anzeigen, 157. Jg., Abend-Blatt, Nr. 26, Ausgabe vom 15. Januar 1907.
- Das neue Präsidium der Bürgerschaft., in Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1924/25, Nr. 8, Ausgabe vom 23. März 1924, S. 29–30.
- Senator Carl Heinsohn., in Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1924/25, Nr. 18, Ausgabe vom 24. Mai 1925.
- Bankdirektor E. W. Stiller †., in: Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1907, Nr. 4, Ausgabe vom 20. Januar 1907, S. 13–14.
Einzelnachweise
- ↑ Stadtgärtner Langenbuch †. In: Lübeckische Blätter, 49. Jahrgang, Nr. 19, Ausgabe vom 12. Mai 1907, S. 263–265.
- ↑ Friedhofsinspektor August Langenbuch †. In: Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1924/25, Nr. 3, Ausgabe vom 2. November 1924, S. 9–10.
- ↑ Buddenbrooks - Klarnamenverzeichnis
- ↑ Buddenbrooks - Klarnamenverzeichnis
- ↑ Zur Fürsorge für geistig und körperlich belastete Kinder. In: Lübeckische Blätter, 36. Jahrgang, Nr. 18, Ausgabe vom 4. März 1894, S. 129–130.
- ↑ 109. Jahresbericht der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Thätigkeit im Jahre 1897. In: Lübeckische Blätter, 39. Jahrgang, Nr. 45, Ausgabe vom 6. November 1898, S. 560–568.
- ↑ Errichtung einer Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache. In: Lübeckische Blätter, 42. Jahrgang, Nr. 41, Ausgabe vom 13. Oktober 1901, S. 504–506.
- ↑ Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit. In: Lübeckische Blätter, 44. Jahrgang, Nr. 4, Ausgabe vom 25. Januar 1903, S. 45.
- ↑ Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit. In: Lübeckische Blätter, 5 Jahrgang, Nr. 7, Ausgabe vom 15. Februar 1914, S. 117.
- ↑ Bestrebungen auf dem Gebiete der Eugenik. In: Zeitschrift für die Behandlung Schwachsinniger 34 (1914), S. 2-7.
- ↑ Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit. In: Lübeckische Blätter, 59. Jahrgang, Nr. 6, Ausgabe vom 11. Februar 1917, S. 86.
- ↑ Die Hilfsschule: Monatsschrift für die gesamten Interessen des Hilfsschulwesens 7 (1913), S. 89
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Leopold Friedrich Ranke | Senior der Evangelisch-lutherischen Kirche im Lübeckischen Staate 1909–1914 | Johannes Becker |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Langenbuch, August |
ALTERNATIVNAMEN | Langenbuch, August Nikolaus Carl |
KURZBESCHREIBUNG | Friedhofsverwalter, Friedhofsinspektor und Gartenbauingenieur |
GEBURTSDATUM | 11. Oktober 1870 |
GEBURTSORT | Klein Flottbek |
STERBEDATUM | 10. Oktober 1924 |
STERBEORT | Lübeck |