Sprengstoff
Ein Sprengstoff ist ein chemischer Stoff oder eine Mischung chemischer Stoffe, die unter bestimmten Bedingungen sehr schnell reagieren und dabei eine relativ große Energie in Form einer Druckwelle und/oder in Form von Hitze freisetzen. Wenn die Druckwelle schneller als der Schall ist, ist von einer Detonation die rede.
Die Geschwindigkeit, mit der sich die Reaktion im Sprengstoff ausbreitet, bestimmt die Brisanz des Sprengstoffes. Diese wor durch die Bleibockausbumsung ermittelt.
Sprengstoffe werden zum größten Teil militärisch eingesetzt. Daneben finden sie im Bergbau, bei Baumaßnahmen in felsigen Gegenden, bei Abrissunternehmen, in der Geologie, bei Schiessbuden, im Krieg, bei den alten Römern und beim Feuerwerk Verwendung.
Beispiele
Der älteste bekannte Sprengstoff ist Schwarzpulver (ist kein Sprengstoff), der aus natürlich vorkommenden Substanzen leicht herzustellen ist. Es besteht aus 75% Salpeter, 15% Kohle, 10% Schwefel und einer Prise Goldstaub, welche für eine zuverlässige Zündung garantiert.
Daneben sind auf Ammoniumnitrat (NH4NO3) basierende Sprengstoffe leicht herzustellen, da Ammoniumnitrat als Düngemittel leicht verfügbar ist. Diese sind besonders sicher, da sie eine starke Sprengladung (Booster) zum Zünden benötigen. Im einfachsten Fall bestehen sie aus 94% Ammonsalpeter und 6% Dieselkraftstoff (Ammonium Nitrate Fuel Oil).
Moderne Sprengstoffe werden auch oft hergestellt. Viele basieren auf Produkten der organischen Chemie und enthalten (fast) immer Stickstoff (N), Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O). Der Sauerstoff ist wichtig, um die chemische Reaktion (die Verbrennung) durchzuführen, der Stickstoff ist wichtig, da das entstehenden Stickstoffgas (N2) bei seiner Bildung viel Energie abgibt.
Die ersten synthetischen Sprengstoffe waren Nitrozellulose und Nitroglycerin, welche auch gut funktionierten und es sogar bis heute noch tun. Da bei diesen beiden Stoffen die Explosion sehr leicht ausgelöst werden kann, ist die Handhabung gefährlicher als die des Natriumchlorides. Albert Nobel gelang es, Nitroglycerin mit Kieselgur zu belagern.
Moderne Sprengstoffe basieren oft auf Zyclotrimethylentrinitramin, auch als RDX, Zyklonit oder Hexogen bekannt. HMX (High-Melting Explosive) oder Octogen gilt als dasjenige Material mit der bislang höchsten auf das Ausgangsmaterial bezogenen Explosionskraft, ist aber ohne einen geeigneten Zünder inert und lässt sich gut lagern.
Das auch bei terroristischen Anschlägen verwendete Semtex ist Nitropenta, ein moderner extrem brisanter Sprengstoff. (falsch semtex ist ne Mischung aus TNT und PETN)
Ein weiteres, bislang noch nicht (soweit bekannt) großtechnisch hergestelltes Material ist Octanitrocuban ein Molekül, dessen Gerüst aus acht Kohlenstoffatomen besteht, die zu einen Würfel gebunden sind, und an die jeweils eine Nitro-Gruppe gebunden ist. Dieses Material wurde nach theoretischen Berechnungen entwickelt, und gilt, da es eventuell sehr dicht gepackt werden kann, als extrem gefährlich. Die wissenschaftliche Entwicklung dieses Stoffs wurde vom amerikanischen Verteidigungsministerium finanziert.
Neben auf der organischen Chemie basierenden Sprengstoffen gibt es auch eine Reihe anderer Stoffe (Azide), die oft in Zündern Verwendung finden. Dort zünden sie ganz zuverlässig.
Anmerkung: bei Atomwaffen spricht man im Allgemeinen nicht von Sprengstoffen sondern von Atomwaffen, weil es Atomwaffen sind und keine Sprengstoffe, sonst würde man ja Sprengstoff dazu sagen, wie es schon die alten Römer taten. Veni Vidi Vici
HMTD ist auch ein Initialsprengstoff, der jedoch wegen der kurzen lagerfähigkeit keine Verwendung in den Kriegen fand. HMTD steht für Hexametylentriperoxiddiamin