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Phil Collins

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Phil Collins bei einem Konzert in Düsseldorf (2005)

Phil Collins (* 30. Januar 1951 in Chiswick, London; eigentlich Philip David Charles Collins) ist ein britischer Rock/Pop-Sänger, Schlagzeuger, Komponist und Schauspieler.

Leben

Bereits als Kind betätigte sich Phil Collins als Schauspieler. Als 14-jähriger spielte er in der Westend-Produktion Oliver! mit. Er spielte dort die Rolle des Artful Dodger. Erste Schlagzeugerfahrungen sammelte er in der Schulband The Real Thing. Später spielte er bei Freehold und Flaming Youth mit; mit letzterer nahm er auch eine LP auf (Ark II, 1970). Im Herbst 1970 trat er der Gruppe Genesis bei und wurde ihr Schlagzeuger. Phil Collins spielt Schlagzeuge der Firma Gretsch. Das besondere daran ist, dass er Toms ohne Resonanzfell benutzt, die viel zu seinem besonderen Ton beitragen.

Nachdem Peter Gabriel 1975 Genesis verließ, übernahm Phil Collins auch die Rolle als Sänger. Die Band hatte mit ihm in den 80ern und frühen 90ern ihre kommerziell erfolgreichste Zeit. 1996 verließ Collins Genesis, um sich nur auf seine Solokarriere zu konzentrieren und auch um mehr Zeit für sein Privatleben zu haben, das er in den dreißig Jahren davor bei seinem enormen Arbeitspensum vernachlässigt hatte.

In der Zeit von 1976 bis 1980 war Phil Collins auch Schlagzeuger bei Brand X, einer Jazzrock-Band, die er mit der Möglichkeit der Improvisation als Ausgleich zu der Arbeit mit Genesis und als Horizonterweiterung sah. Hier rekrutierte er den Keyboarder Peter Robinson (früher bei Quatermass), der später auch auf seinem Solo-Album "Hello I Must Be Going" zu hören ist.

1981 begann Collins seine Solokarriere. Bereits die erste Single - In The Air Tonight - wurde ein Welthit, und das folgende Debütalbum Face Value verkaufte sich sehr gut.

Am 13.07.1985 nahm er an beiden Teilen des Live Aid-Konzerts teil. In London trat er zusammen mit Sting auf. Direkt anschließend flog er mit der Concorde nach New York-JFK und per Helikopter weiter nach Philadelphia. Dort nahm er beim Auftritt von Led Zeppelin den Part des 1980 verstorbenen Schlagzeugers John Bonham ein und spielte zudem Schlagzeug mit Eric Clapton.

Während der gesamten 80er war Collins ein Superstar mit Nummer-Eins-Hits rund um den Globus. Auch mit Genesis war dies eine kommerziell enorm erfolgreiche Zeit.

„Nebenbei“ verfolgte der 1,65 m große Brite die Schauspielerei weiter: 1986 ist Phil Collins in einer Folge von Miami Vice (Phil The Shill/ deutsch: Phils Tricks) zu sehen. Er spielt dort einen kleinen Betrüger, der am Ende noch ungeschoren davonkommt. 1988 spielte er im Film Buster den Titelhelden, Buster Edwards. Der Film bekam meist wohlwollende Kritiken, konnte sich aber an der Kinokasse nicht durchsetzen.

1992 verkörperte er den Versicherungsvertreter Roland Copping in der schwarzen Komödie Frauds (dt. Ein schräger Vogel).

Phil Collins ist ein sehr erfolgreicher Songschreiber und wurde in jüngster Zeit mehrmals von Disney für Filmmusiken unter Vertrag genommen, beispielsweise für Tarzan und Bärenbrüder. Im September 2005 erschien die deutschsprachige Version der DVD Tarzan 2, zu der er auch wieder Filmmusik und zwei kurze Gesangsstücke beisteuert. Sein musikalisches Leben dauert bereits über drei Jahrzehnte, in denen Phil Collins über 100 Millionen Soloalben verkauft (zählt man die Arbeit mit Genesis dazu, sind es über 250 Millionen), 7 Grammies und einen Oscar (für den Soundtrack zum Film Tarzan) gewonnen sowie eine beeindruckende Serie von Welthits geschrieben und gesungen hat.

Er benutzt für seine Lieder keine konventionelle Notationsform, sondern hat sich eine eigene ausgedacht. Seine musikalischen Fähigkeiten zeigte er besonders bei der Produktion des Albums Both Sides (1994). Hierauf spielte er sämtliche Instrumente selbst ein. Gelegentlich wird jedoch behauptet, daß die meisten Instrumente gesampelt wurden.

Collins war von 1975 bis 1982 mit Andrea Bertorelli verheiratet. Aus dieser Ehe stammt Sohn Simon, * 1976. Bertorellis Tochter Joely, *1973 wurde später von Collins adoptiert). In zweiter Ehe war Collins von 1984 bis 1996 mit Jill Tavelman verheiratet. Sie haben eine Tochter namens Lily, *1989)

Nach der Scheidung von Tavelman zog Collins in die Schweiz. Dort heiratete er 1999 Orianne Cevey. Sie bekamen die Söhne Nicholas Grev Austin (*2001) und Matthew Thomas Clemence (*2004. Seit Anfang des Jahres 2006 sind Collins und Cevey getrennt.

Seit einiger Zeit leidet Phil Collins an den Folgen eines Hörsturzes, was ihn dazu bewog, in Zukunft auf Marathon-Tourneen rund um den Erdball zu verzichten. 2004 erfolgte die First Final Farewell Tour, die ihn durch Europa und Nordamerika führte. Diese Tour wurde im Herbst 2005 in weiteren Ländern fortgesetzt. Darüber, ob dies wirklich die letzte Gelegenheit war, Collins live zu sehen, darf man nicht nur wegen des spitzbübischen Titels spekulieren. In einem Interview betonte er allerdings, dass dies tatsächlich definitiv seine letzte Tournee sei, der Titel lediglich auf all seine Künstler-Kollegen anspiele, die nach ihren Abschlußtourneen immer wieder zu einer weiteren "Abschlußtour" auf die Bühne zurückkehrten.

Nach der musikalischen Beisteuerung des Soundtracks zum Disney-Film "Tarzan" wird es am 10. Mai 2006 erstmals die Musical-Version auf der Bühne am Broadway zu sehen geben.

Auszeichnungen

Diskographie

Soloalben

  • 1981: Face Value
  • 1982: Hello I Must Be Going
  • 1985: No Jacket Required
  • 1987: 12"ers (Remixes)
  • 1989: …But Seriously
  • 1990: Serious Hits…live!
  • 1993: Both Sides
  • 1996: Dance Into The Light
  • 1997: Live And Loose In Paris
  • 1998: Hits
  • 1999: A Hot Night In Paris (live)
  • 2002: Testify
  • 2004: Love Songs. A Compilation … Old & New
  • 2006: Hand In Hand- Exotic Tones (Ab Juni 2006)

Singles

  • 1981: In The Air Tonight
  • 1982: This Must Be Love
  • 1982: This Roof Is Leaking
  • 1982: You Can't Hurry Love
  • 1982: Like China
  • 1983: Thru These Walls
  • 1983: Don't Let Him Steel Your Heart Away
  • 1983: Do You Know Do You Care
  • 1984: I Don't Care Anymore
  • 1985: Sussudio
  • 1985: Long Long Way To Go
  • 1985: One More Night
  • 1985: Don't Lose My Number
  • 1986: Take Me Home
  • 1989: Do You Remember
  • 1989: Easy Lover! (feat. Phillip Baily)
  • 1989: Hang In Long Enough
  • 1989: Another Day In Paradise
  • 1993: Both Sides Of The Story
  • 1997: Dance Into The Light
  • 1997: Lorenzo
  • 1998: True Colours
  • 1999: You'll Be In My Heart
  • 1999: Trash Camp Of Tarzan
  • 2002: Testify
  • 2006: True Colours Remix (ab Juni 2006)

Soundtracks

  • 1984: Against All Odds*
  • 1988: Buster*
  • 1999: Disneys Tarzan**^
  • 2003: Disneys Bärenbrüder***^
  • 2006: Disneys tierisch Wild! *****
  • (*) einzelne Songs
  • (**) internationale Ausgaben, auf denen Phil Collins in unterschiedlichen Sprachen singt: Englisch (international), Deutsch, Französisch (Frankreich), Französisch (Québec), Spanisch (Spanien), Spanisch (Südamerika), Italienisch
  • (***) internationale Ausgaben, auf denen Phil Collins in unterschiedlichen Sprachen singt: Englisch (international), Deutsch, Französisch (Frankreich), Französisch (Québec), Spanisch, Japanisch
  • (^) Soundtracks tlws. auch erhältlich in Sprachen, in denen Phil Collins nicht singt, für die jedoch auch seine Originalinstrumentalisierung verwendet wurde: u.a. Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Kroatisch, Mandarin, Kantonesisch, Holländisch, Flämisch, Polnisch, Finnisch, Portugiesisch
  • (*****) Diese CD ist ab Juni 2006 erhältich, aber nur in englisch. Die selben Songs, nur ohne Disney, gibst es auch als normale CD. Sie heißt Hand In Hand- Exotic Tones (siehe Soloalben).

Filmographie

  • 2003 Das Dschungelbuch 2 ... als Stimme von Lucky
  • 1995 Balto - Ein Hund mit dem Herzen eines Helden ... als Stimme von Muk und Luk
  • 1994 Calliope (Kurzfilm) ... als Jackson Dover
  • 1993 Ein schräger Vogel ... als Roland Copping
  • 1993 ...und das Leben geht weiter (TV-Film) ... als Eddie Papasano
  • 1991 Hook ... als Inspector Good
  • 1989 The Who Live, Featuring the Rock Opera Tommy (TV-Film) ... als Uncle Ernie
  • 1988 Buster ... als Buster Edwards
  • 1985 Miami Vice ... Gastauftritt in der Folge Phils Tricks
  • 1968 Tschitti Tschitti Bäng Bäng ... als Kind mit einer Bandage im Gesicht
  • 1967 Ein Hornvieh mit Namen Amalie ... als Mike Lucas
  • 1964 Yeah Yeah Yeah ... als sitzender Fan

DVDs

  • 1982: The Face Must Be Going
  • 1987: In The Air Tonight Remix
  • 1990: The Singles Collection (nur auf VHS)
  • 1998: Live & Loose in Paris
  • 2002: Face Value
  • 2003: Seriously Live in Berlin (Aufnahme von 1990, zuvor nur auf VHS)
  • 2003: A Life Less Ordinary
  • 2004: Finally… The First Farewell Tour

Literatur

  • Johnny Waller: The Phil Collins Story. Zomba Books, 1985, ISBN 0946391785
  • Isabell Ottermann: Phil Collins live…. edel Company, 1990, ISBN 3927801100

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