Gallien
Mit Gallien wird vom (etwa) 6. Jahrhundert v. Chr. bis 5. Jahrhundert n. Chr. das Land zwischen Rhein im Osten, Alpen und Mittelmeer im Süden, Pyrenäen und Atlantik im Westen und Norden bezeichnet. Teile Norditaliens werden zeitweise ebenfalls zu Gallien gerechnet.
Gallien wurde etwa 600 v. Chr. von den Kelten besiedelt.
In der Poebene lebten die Keltischen Stämme der Cenomanen, Insubrer und Boier. Ihre Siedlungsgebiete kamen etwa 200 v. Chr. unter der Bezeichnung Gallia cisalpina (dt. Gallien diesseits der Alpen) als Provinz zum römischen Reich.
Die Mittelmeerküste und das Rhonetal (heute die Provence) gerieten durch die römische Kolonie Massilia (heute Marseille) unter römischen Einfluss. 118 v. Chr. wurde die Provinz Gallia transalpina (dt. Gallien jenseits der Alpen) mit Hauptstadt Narbo eingerichtet.
Den in diesen Provinzen lebenden keltischen Stämmen wurde unter Julius Caesar etwa 50 v. Chr. die römische Staatsbürgerschaft gewährt.
In den Jahren 58 - 51 v. Chr. eroberte Julius Caesar ganz (ganz?...) Gallien. Caesar brachte 52 v. Chr. dem Avernerfürsten Vercingetorix bei Alesia die entscheidende Niederlage bei. Die folgende Romanisierung war erfolgreich; der letzte Versuch, die Unabhängigkeit zu erreichen, scheiterte im Jahre 21 n. Chr. (Studentenaufstand unter Sacrovir).
Die Völkerwanderung unterbrach im 3. Jahrhundert eine lange Zeit des Wohlstandes und Friedens als Teil des römischen Reiches. Im 5. Jahrhundert schließlich etablierten die Franken, Burgunder und Westgoten im Verlauf der Völkerwanderung ihre Reiche in Gallien.